Es gibt in der Gemeinde Dörfles-Esbach unterschiedliche Auffassungen zu den Fällarbeiten im Pappelwald. Diese traten bei der Gemeinderatssitzung zu Tage.
Bürgermeister Udo Döhler (UBV) und der ganze Gemeinderat stehen hinter der Fällaktion im Pappelwald. Der Gehölzbestand aus Hybridpappeln, Silberweiden und Eschen befindet sich in einem sehr schlechten Zustand; er ist von Schädlingen und Pilzen befallen und weist teilweise Totholz auf. Deshalb sollen 150 Bäume gefällt werden.
Anders sehen es einige Bürger aus der Gemeinde Dörfles-Esbach: Sie reichten bei der Gemeindeverwaltung einen Antrag auf Erhalt des Pappelwaldes ein. Derartige Anträge sind nach der Gemeindeordnung zulässig. Trotzdem hätte der Antrag vom Gemeinderat nicht behandelt werden müssen, da er nicht rechtzeitig vor der Sitzung vorgelegen hatte.
Bei der Sitzung sorgte der Antrag dann für einigen Wirbel und schlug hohe Wellen. Trotzdem blieb der Gemeinderat hart und lehnte den Bürgerantrag per Beschluss ab.
Begründet wurde dies immer und immer wieder mit der Verkehrssicherungspflicht. Denn rund um den Pappelwald sind Wege, die von herabfallenden dürren Ästen oder umfallenden Bäumen gefährdet sind.
Ortstermin wird anberaumt
Ein Entgegenkommen signalisierte allerdings der Gemeinderat: Auf Vorschlag des Gemeinderates Florian Bertges ("Wir tun uns nicht leicht, die Bäume wegzurasieren") wird ein Ortstermin anberaumt. Sollten dabei neue Aspekte auftreten, sind sie bei der Durchführung der Maßnahme zu berücksichtigen, betonte Döhler. Im Anschluss an den Ortstermin werden jedoch die kranken Bäume gefällt. Dies wurde vom Gemeinderat per Beschluss festgelegt.
"So weit liegen die unterschiedlichen Meinungen gar nicht auseinander", sagte Döhler, denn der Wald solle erhalten bleiben. Es würden nur die kranken und gefährlichen Bäume entnommen und Nachpflanzungen vorgenommen. Ohnehin sei der Unterbau des Wäldchens mit jungem Gehölz für ein Nachwachsen bestens geeignet. Die Untere Naturschutzbehörde des Landratsamtes und der Landschaftspflegeverband befürworten die Fällung.
Mehrkosten beim Bürgerhaus
Eine Hiobsbotschaft war, dass die Umgestaltung des geplanten Bürgerhauses um 350 000 Euro teurer wird, so dass insgesamt rund 2,3 Millionen Euro an Kosten anfallen werden, wie der Planer Lutz Wallenstein erläuterte. Er begründete dies mit der aktuellen Lage auf dem Bausektor.