Am Dienstagabend (22. Januar 2024) kam es nach Angaben der integrierten Leitstelle Coburg (ILS) zu einem ungewöhnlichen Einsatz. Was zuerst wie ein "alltäglicher" Alarm schien, entwickelte sich in der Folge völlig unerwartet zu einem dramatischen "Großeinsatz" mit etlichen Verletzten.
Wie die Integrierte Leitstelle Coburg (ILS) des BRK mitteilt , kam es am Dienstag (22. Januar 2024) zu einem ungewöhnlichen Einsatz des Rettungsdienstes. Demnach sei man um 19.30 Uhr von einer Hausnotrufzentrale über einen Einsatz informiert worden, bei dem eine Person "über akute Luftnot und Brustschmerzen klagte".
Weil man zuerst von einem "alltäglichen Einsatz" ausgegangen sei, habe sich anfangs nur ein Rettungswagen, sowie das Team eines Notarzteinsatzfahrzeuges auf dem Weg zum Einsatzort gemacht. Dort habe sich der zunächst harmlos wirkende Einsatz dann aber zu einem dramatischen "Großeinsatz" mit neun Verletzten entwickelt.
Kohlenstoff-Warner schlagen unerwartet Alarm: Neun Personen bei "Gasaustritt" verletzt - zwei davon schwer
"Bei der Ankunft der Rettungskräfte in der Wohnung begannen die mitgeführten Kohlenmonoxid-Warner Alarm zu schlagen", teilt die ILS Coburg mit. Daraufhin habe man die Patientin zusammen mit ihren Angehörigen "schnellstens aus der Wohnung gebracht" und die Feuerwehr mit dem Schlagwort "Gasaustritt im Gebäude" alarmiert. Aufgrund der Personenzahl seien zudem zwei weitere Rettungswagen, ein weiterer Notarzt sowie der diensthabende Einsatzleiter Rettungsdienst (ELRD) hinzugezogen worden. Erst vor wenigen Tagen war es zu einem gefährlichen Gasaustritt in einem Ebelsbacher Kindergarten gekommen.
"Eine Person musste von der Feuerwehr unter schwerem Atemschutz gerettet werden, da die Kohlenstoff-Konzentration für unsere Einsatzkräfte zu hoch war und diese das Gebäude nicht mehr betreten konnten", heißt es vonseiten der ILS. Bei der weiteren Erkundung der Einsatzstelle habe man in der darüberliegenden Wohnung eine Familie angetroffen, die ebenfalls Symptome aufwies. Daraufhin habe die Einsatzleitung die Anzahl der Verletzten auf "sechs bis neun Personen" erhöht und sämtliche zu Verfügung stehende Einsatzkräfte alarmiert. Auch die Dienststelle der ILS musste demnach "personell verstärkt" werden und richtete ein Sonderkommando ein, das sich nur um "die Abarbeitung der Sonderlage" kümmerte.
"Aufgrund der hohen Kohlenstoff-Konzentration" seien nach Angaben der ILS sogar zwei Intensivhubschrauber und zwei Druckkammern organisiert worden, welche jedoch nicht zum Einsatz kommen mussten. Vor Ort habe man demnach mit der Sanitätseinsatzleitung "neun Patienten" verzeichnet. Sieben von ihnen seien in verschiedene Kliniken gebracht worden, darunter zwei Personen "in einem sehr kritischen Zustand". Betroffene, die vor Ort bleiben konnten, wurden durch zwei Einsatzkräfte der Notfallseelsorge betreut. Auch das Personal des Rettungsdienstes des ersten Einsatzes begab sich demnach in ärztliche Obhut. Weitere Nachrichten aus Coburg findet ihr in unserem Lokalressort.