Die Geriatrie in Coburg ist eine der innovativsten in Europa. Das ist hauptsächlich Johannes Krafts Verdienst. Dies wurde nun gewürdigt.
Oberfrankens Bezirkstagspräsident Dr. Günther Denzler hat am Donnerstag Professor Johannes Kraft, den Chefarzt der Fachklinik für Geriatrie und Rehabilitation am Klinikum Coburg, mit der Ehrenmedaille des Bezirks Oberfranken in Silber ausgezeichnet. Die Vergabe der Ehrenmedaille ist auf lediglich 30 Träger pro Legislaturperiode beschränkt. Der Bezirkstag setzt deswegen hohe Ansprüche an deren Träger. "Sie sind ein Paradebeispiel für diese Auszeichnung", lobte Denzler Prof. Kraft.
Er habe über seine reine medizinische Tätigkeit hinaus viele positive Spuren im Coburger Land hinterlassen. "Ihr Engagement wirkt nachhaltig und das in vielerlei Hinsicht." An erster Stelle nannte der Bezirkstagspräsident den Aufbau der Fachklinik in Coburg. "Die Betreuung und medizinische Versorgung unserer Seniorinnen und Senioren ist eine wichtige Aufgabe und eine große Herausforderung für unsere Gesellschaft." Aus ursprünglich 30 Patientenbetten seien mittlerweile 100 Betten geworden. "Zur besseren Versorgung seiner Patienten entwickelte er zusammen mit zahlreichen Kooperationspartnern ein geriatrisches Netzwerk, das stationäre Behandlung und ambulante Nachsorge vereint." Denzler sprach hier vom "Coburger Modell".
Die lange Liste des Engagements
Ein weiterer Schwerpunkt im Leben Krafts sei die Hospizarbeit. 1995 sei Prof. Kraft Gründungsmitglied des Hospizvereins Coburg gewesen. Denzler: "Sie waren maßgeblich am Aufbau der Hospizarbeit in Coburg beteiligt." Dabei habe Kraft nicht nur in Coburg seine Spuren gelegt. Kraft sei Gründungsmitglied und später Vorstandsmitglied der "Ärztlichen Arbeitsgemeinschaft zur Förderung der Geriatrie in Bayern" gewesen. Denzler wies außerdem auf Krafts Mitwirken beim "Garten der Erinnerung" in Neustadt bei Coburg hin. "Das Projekt soll Senioren neue Lebens-, Bewegungs- und Begegnungsräume eröffnen." Denzler erinnerte weiterhin an Krafts Lehrtätigkeit an der Hochschule Coburg und an anderen Bildungsstätten.
Coburgs Oberbürgermeister Norbert Tessmer (SPD) stellte heraus: "Die Geriatrie in Coburg ist eine der innovativsten in Europa!" Der Neustadter Oberbürgermeister und oberfränkische Bezirksrat Frank Rebhan (SPD) wies darauf hin, dass in der Medizin bei aller Technik die menschliche Komponente nicht zu kurz kommen dürfe. "Das hat mit Liebe zum Menschen zu tun", würdigte Rebhan Krafts Engagement. Es gratulierte auch Neustadts Zweite Bürgermeisterin (und ebenfalls Bezirksrätin) Elke Protzmann (CSU).
"Alleine kann man nichts erreichen, man ist nur gemeinsam stark", sagte Prof. Kraft mit Blick auf sein Team und die Unterstützung durch seine Ehefrau Dr. Kerstin Vogel-Kraft.