Das neue Montessori-Kinderhaus auf Schloss Hohenfels ist fertig. Die Kinder helfen beim Umzug kräftig mit.
"Hilf mir, es selbst zu tun." Die Philosophie von Maria Montessori ist dieser Tage mehr denn je Programm auf Schloss Hohenfels. Die "Bergwichtel" aus dem Kinderhaus packen nämlich ihre sieben Sachen selbst und helfen beim Umzug von den Containern in ihr neues 400 Quadratmeter großes Kinderhaus kräftig mit.
Noch sind die Handwerker vor Ort, malern, zimmern und stopfen Löcher Dazwischen schleppen die Kinder ihre Kisten und Kartons aus dem Provisorium über den schmalen gepflasterten Schlangenweg nach unten. Bis Montag muss alles fertig sein, denn die 43 Kinder (und sieben Pädagog*innen) können es kaum noch erwarten bis sie ihre Arbeitsmaterialien in den neuen, hellen Räumen wieder auspacken dürfen.
Stolz zeigen sie ihre Garderobenschränke, die in zarten Pastelltönen gestrichen wurden. "Das durften wir mit aussuchen", sagt Anna stolz. Ihr gefällt vor allem das Polarblau.
Vor dreieinhalb Jahren wurde in Coburg festgestellt, dass ein erhöhter Bedarf an Kindergartenplätzen benötigt wird. Der Verein Bergwichtel bewarb sich daraufhin mit der Konzeption eines Kinderhauses, das die Montessoripädagogik am Standort des Hauses für das junge Kind (Krippe) erweitert. Die Bergwichtel bekamen den Zuschlag für einen zweigruppigen Kindergarten. Sofort wurde mit den Planungen und dem Neubau begonnen. Bis zur Fertigstellung bezog die Kinderhausgemeinschaft, wie sie sich selbst nennt, die angemieteten Container.
Die Kinder erlebten hautnah mit wie ihr "neues Kinderhaus" entstand: Kleine und große Baumaschinen wechselten sich ab, ebenso wie die Handwerker. Von den Erdarbeiten, über den Rohbau, Dachdecken und Innenausbau wurde jeder Bauabschnitt neugierig und interessiert betrachtet. "Der Bagger war immer toll, der hat riesige Löcher gebuddelt", sagt Anna. Frederik dagegen faszinierte der Betonmischer. "Jede Bautruppe und jedes Gewerk wurden mit Kuchen und Gesprächen am Bauzaun in das Leben der Kinder einbezogen. Sie durften Farbwünsche äußern und anhand von Farbkarten auch ihren Teppichboden aussuchen", erzählt die Leiterin Claudia Fuchs-von Berg.
Jetzt ist es (fast) geschafft. Die rote Eingangstür wird sich am Montag, 4. Oktober, für die Kinder offiziell öffnen. "Aber erst müssen die Männer noch das Loch dahinten zumachen", mahnt Anna bestimmt.