Die Pläne für einen Verkehrslandeplatz in Neida sieht der Stadtrat mit Sorge und hat deshalb eine kritische Stellungnahme beschlossen. Nicht zuletzt sieht man die heilklimatischen Bedingungen des Kurortes beeinträchtigt.
Der Stadtrat von Bad Rodach sieht die Pläne für einen neuen Verkehrslandeplatz in Neida mit großer Skepsis. Am Montagabend hat der Stadtrat deshalb einstimmig beschlossen, zum laufenden luftrechtlichen Planfestellungsverfahrens der Projektgesellschaft Verkehrslandeplatz Coburg mbH zum Neubau eines Verkehrslandeplatzes am Standort Neida eine kritische Stellungnahme abzugeben.
Die An- und Abflugflächen erstrecken sich über Teile der Wohnbebauung der Ortsteile Carlshan und Breitenau. Daher sei durch die an- und abfliegenden Flugzeuge mit einer Beeinträchtigung der dortigen Wohn- und Lebensverhältnisse zu erwarten, wie Uwe Schmidt von der Stadtverwaltung erläuterte. Auch sei abzusehen, dass die besonders günstigen heilklimatischen Bedingungen in der Kurstadt durch Flugzeugabgase und entsprechende Lärmemissionen nachhaltig negativ beeinflußt werden.
"Es ist mit einer nachteiligen Beeinträchtigung von Bad Rodach als Kur- und Erholungsort zu rechnen", heißt es im Beschluss.
Zusätzlich werden die im Westen und Osten des geplanten Verkehrslandeplatzes bestehenden Vogelschutzgebiete sowie Schutzgebiete, die unter das EU-weite Netz des Naturschutzprogramms Natura 2000 (FFH-Flächen) fallen, angeführt. "Diese Flächen würden bei jedem An- und Abflug überflogen. Nachteilige Auswirkungen auf die dortige besonders schützenswerte Natur sind zu erwarten", erläuterte Uwe Schmidt in seinem Bericht.
Die stadteigene Planungshoheit sieht das Kommunalparlament ebenfalls gefährdet; bei einer Verwirklichung des Großprojektes könne diese eingeschränkt werden, da bauliche Vorhaben - zum Beispiel die Errichtung von Windkraftanlagen - hierdurch verhindert würden.
Nach entsprechenden Vorberatungen der Fraktionsvorsitzenden wurden zudem die
Auftragsarbeiten zur Neugestaltung und Erweiterung des Wohnmobilstellplatzes Thermenaue vergeben. Die Ausgaben für die Tiefbauarbeiten liegen mit 248 894 Euro zwar über den Plankosten, sind jedoch nach Aussage von Stadtbaumeister Dirk Hochberger vom Haushalt gedeckt. Die Aufträge für Ver- und Entsorgungsstation und Stromsäulen (28 621 Euro), das Pumpwerk (4000 Euro) sowie eine daran angeschlossene Spülbohrung der Abwasserdruckleitung (6027 Euro) blieben hingegen jeweils unter den zunächst veranschlagten Plankosten.
Baumaßnahmen wird es in diesem Jahr auch an der Bahnlinie Coburg-Bad Rodach geben. Hier sollen zwei Bahnübergänge im Bereich der Elsaer Mühle komplett zurückgebaut werden.
Zukünftig soll dafür der Neubau eines bahnparallelen asphaltierten Längsweges nördlich der Eisenbahnstrecke von Coburg nach Rodach für eine Anbindung an die Staatsstraße 2205 auf Höhe der Elsaer Mühle sorgen. Ein ortsansässiges Ingenieurbüro wurde mit der Vorbereitung der Ausschreibung beauftragt. Die Gesamtkosten belaufen sich auf insgesamt 187 000 Euro; hiervon entfallen als Eigenmittel für die Stadt Bad Rodach rund 29 500 Euro, die bereits im Haushaltsplan für 2015 veranschlagt sind.
Vorgetragen wurde zudem der Bauantrag der Oppel GbR auf Errichtung eines Milchviehlaufstalles mit Güllegrube für 120 Tiere im Außenbereich des Ortsteils Roßfeld. Stadtrat Ernst Wilhelm Geiling wies darauf hin, dass mehrere Roßfelder Landwirte Aussiedlerbauten an unterschiedlichen Ortsausgängen der kleinen Ortschaft planen bzw. solche Höfe im Außenbereich bereits bestehen.
Sinnvoll für die Entwicklung des Stadtteils wäre nach seiner Meinung eine Zusammenfassung der Bauten an einer Achse, wie dies beispielsweise auch am Reith am Ortsausgang von Bad Rodach in Richtung Heldritt/Lempertshausen gelungen sei.
Minister Brunner kommt Am 21. Mai wird der bayerische Forstwirtschaftsminister Helmut Brunner zu einer Waldbegehung mit Besichtigung von Schwarzspechthöhlen in Bad Rodach erwartet. Treffpunkt ist um 13 Uhr am Parkplatz der Ausflugsgaststätte Georgenberg. Interessierte sind eingeladen, an der Wanderung teilzunehmen.
Was mich auch sehr stört bei dieser Einwendung ist der Unterton, nämlich wäre nicht mit einer "... Beeinträchtigung von Bad Rodach als Kur- und Erholungsort zu rechnen", dann wäre uns der Bau eines Flugplatzes doch völlig egal. Das ist der Kontext der Bad Rodacher. Schade irgendwie, dieses St.-Florians-Prinzip.
Dass geschätzt 95% der Proteste gegen den neuen VLP AUSSCHLIESSLICH auf dem St.-Florians-Prinzip fußen, haben Sie offenbar noch nicht mitbekommen!?
Wie sonst erklären Sie sich, dass beispielsweise eine bekannte VLP-Gegnerin aus Meeder Argumente wie "Landschaftsverbrauch", angeblich fehlenden Bedarf oder auch Umweltzerstörung anbringt, merkwürdigerweise aber immer wieder einen Ausbau der Brandensteinsebene als Alternative vorschlägt?
Sind angebliche Gegenargumente wie "Landschaftsverbrauch" oder Umweltzerstörung durch einen massiven Ausbau der Brandensteinsebene (der eine gewaltige Aufschüttung an den bisherigen Abhängen erforderlich machen würde, immerhin liegt der bisherige VLP, der ja zurückgebaut werden soll, auf einem Hügel!) plötzlich irrelevant? Ist die Versiegelung von Wiesen nahe Neida wohl schlimmer als die Versiegelung von Wiesen bzw. bisherigen Wäldern auf der Brandensteinsebene? Im Endeffekt läuft der "Landschaftsverbrauch" doch aufs Gleiche hinaus. Wie also kann man den "Landschaftsverbrauch" als Argument heranziehen und gleichzeitig so tun, als hätte man nichts gegen den VLP an anderer Stelle als in Neida?
Dieses paradoxe Verhalten zeigt doch schon, was für ein peinliches Theater diese Proteste (bzw. ein Großteil davon) darstellen!
Das läuft ähnlich wie bei der A73. Als noch nicht klar war, ob eine eine Ost- oder eine Westumfahrung Coburgs erfolgen würde, protestierten die Bürger im Osten gegen die Ostvariante und die Bürger im Westen gegen die Westvariante, obwohl man sich größtenteils einig war, dass die Autobahn per se notwendig sei. Ich kann mich noch gut daran erinnern, als viele hier in der Nachbarschaft Banner an ihren Balkonen hängen hatten und gegen die Westtrasse protestierten. Und merkwürdigerweise nutzen GENAU DIESE heutzutage die A73 völlig selbstverständlich.
Als ginge es nur um den Wind. Aber, wenn der denn vornehmlich aus dem Westen kommt, dann trägt er den Fluglärm eher weg von Bad Rodach. Das nur als allgemeine Feststellung, ein Blick auf eine Landkarte würde vielleicht zeigen, wer oder was im Westen liegt.
wohin der fluglärm getragen werden soll, wenn die maschinen über die häuser donnern? nicht auch nach unten?
Sollte er gebaut werden, hat man ab 2019/2020 wenigstens eine neue Ausrede, auf die man die wirtschaftliche Lage der Therme schieben kann!
Neulich musste ja allen Ernstes schon der bisher noch nicht erfolgte Teilneubau der St 2205 dafür herhalten.