Bach-Choräle im Coburger Luther-Jahr

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Stefan Johannes Bleicher musizierte an der Schuke-Orgel der Coburger Morizkirche.Foto: Jochen Berger
Stefan Johannes Bleicher musizierte an der Schuke-Orgel der Coburger Morizkirche.Foto: Jochen Berger
Mario Hospach-Martini musizierte an der Schuke-Orgel der Coburger Morizkirche.Foto: Jochen Berger
Mario Hospach-Martini musizierte an der Schuke-Orgel der Coburger Morizkirche.Foto: Jochen Berger
 
Mario Hospach-Martini musizierte an der Schuke-Orgel der Coburger Morizkirche.Foto: Jochen Berger
Mario Hospach-Martini musizierte an der Schuke-Orgel der Coburger Morizkirche.Foto: Jochen Berger
 
tefan Johannes Bleicher musizierte an der Chor-Orgel der Coburger Morizkirche.Foto: Jochen Berger
tefan Johannes Bleicher musizierte an der Chor-Orgel der Coburger Morizkirche.Foto: Jochen Berger
 
tefan Johannes Bleicher musizierte an der Schuke-Orgel der Coburger Morizkirche.Foto: Jochen Berger
tefan Johannes Bleicher musizierte an der Schuke-Orgel der Coburger Morizkirche.Foto: Jochen Berger
 
Mario Hospach-Martini musizierte an der Chor-Orgel der Coburger Morizkirche.Foto: Jochen Berger
Mario Hospach-Martini musizierte an der Chor-Orgel der Coburger Morizkirche.Foto: Jochen Berger
 
Peter Stenglein begrüßte die Organisten zu ihrem Konzert in der Coburger Morizkirche.Foto: Jochen Berger
Peter Stenglein begrüßte die Organisten zu ihrem Konzert in der Coburger Morizkirche.Foto: Jochen Berger
 

Wie zwei Organisten bei einem Gastspiel in Coburg Bachs Zyklus der "Leipziger Choräle" zum Erlebnis werden lassen.

Orgelkonzerte mit Musik von Johann Sebastian Bach sind auf den ersten Blick ganz und gar nicht ungewöhnlich. Eigentlich. Dieser Konzert in der Coburger Morizkirche aber war sehr wohl ungewöhnlich - und dies gleich in mehrfacher Hinsicht. Denn wann erlebt man tatsächlich ein Konzert mit zwei Organisten an zwei Orgeln, die sich während des umfangreichen Programms auch noch abwechseln an der kleinen, einmanualigen Chororgel und an der großen, dreimanualigen Schuke-Orgel?


Auslöser für dieses aufwändige Konzertprojekt: die zyklische Aufführung der 17 Leipziger Choräle. In dieser späten Sammlung des Thomaskantors, die in einer sehr sorgfältigen handschriftlichen Vorlage überliefert ist, fasste Bach das ganze Spektrum seines kompositorischen Könnens gleichsam in einer letzten und endgültigen Fassung nochmals zusammen - gewissermaßen als musikalisches Testament zum Thema Choralbearbeitung. Stefan Johannes Bleicher und Mario Hospach-Martini teilten sich an Chororgel und Schukeorgel diese anspruchsvolle Aufgabe. Als gute Idee erwies es sich dabei, jeweils auf der Chororgel den betreffenden Choralsatz in schlichter Gestalt voran zu stellen und auf diese Weise die Choralmelodie gleichsam unverhüllt erklingen zu lassen.


Denn in seinen Leipziger Chorälen demonstriert Bach seine Meisterschaft darin, die Choralmelodie immer wieder neu einzubinden in ein oftmals sehr dicht gewobenes Stimmgeflecht. Beide Organisten erwiesen sich in Coburg als technisch jederzeit souveräne Könner / Meister ihres Instruments, vor allem aber als stilsicher gestaltende Interpreten.

Mit feinem Gespür brachten sie den Ausdrucksreichtum in einfühlsam gewählten Registrierungen zum Klingen. Stets achteten sie dabei auf die Transparenz der Stimmführung - in den filigranen, geradezu kammermusikalischen Triosätzen ebenso wie in den kraftvoll intonierten Pleno-Bearbeitungen, wenn der Cantus firmus zum Beispiel in die Pedelstimme gelegt ist wie in der dritten Bearbeitung über "Nun komm" der Heiden Heiland" (BWV 661).


Am Ende gab es verdientermaßen ausdauernden Beifall für ein bemerkenswertes Bach-Konzert, das zum gewichtigen Beitrag des langsam zu Ende gehenden Luther-Jahres wurde.