Die Pandemie hat Sambaco auch 2021 zur Absage des Samba-Festivals gezwungen. Die Planungen für kleine Live-Konzerte laufen aber weiter.
Wer Hoffnung geschöpft hatte, dass im Juli 2021 in Coburg vielleicht doch wieder Samba getanzt werden darf, wurde jetzt bitter enttäuscht: Zum zweiten Mal nach 2020 hat der Veranstalter Sambaco das Internationale Samba-Festival auf Grund der Corona-Pandemie abgesagt. Ein winziger Lichtblick bleibt: Sambaco plane - je nach Entwicklung der Pandemie - kleine Live-Veranstaltungen in der Stadt, heißt es in der entsprechenden Pressemitteilung. Vor einigen Wochen hatten die Veranstalter bereits vor allzu großer Euphorie gewarnt: "Wir fahren derzeit auf Sicht - haben aber die Handbremse weiter stark angezogen", hieß es damals.
"Ein Internationales Samba-Festival, wie wir es 2019 in Coburg zuletzt feiern durften, ist auch in diesem Jahr leider nicht vorstellbar", begründet Sambaco-Geschäftsführer Rolf Beyersdorf die Absage: "Künstler aus aller Welt nach Coburg zu holen ist ebenso wenig möglich wie Zehntausende tanzende und feiernde Menschen in der Stadt." Dabei hatten viele Künstler, die schon für 2020 eingeladen waren, bereits zugesagt, im Juli 2021 gerne nach Coburg zu kommen.
Trotz Absage des Samba-Festivals: Samba-City wird nicht verstummen
Rolf Beyersdorf macht ein wenig Hoffnung: "Es wird am zweiten Juli-Wochenende ein Lebenszeichen aus der Samba-City Coburg geben." Geplant seien kleine Shows und Live-Konzerte, die online übertragen werden sollen. Zudem soll es auch Samba-Workshops mit der Möglichkeit der virtuellen Teilnahme geben.
Auch für die Stadt Coburg sei es wichtig, dass die Samba-City nicht verstumme, betont Horst Graf, Betriebsleiter Coburg Marketing.
Coburgs Zweiter Bürgermeister Hans-Herbert Hartan fügt hinzu: "Wir wollen im Juli ein Zeichen aus Coburg senden und begrüßen und unterstützen die Pläne des Veranstalters Sambaco."
Seit 1992 feste Größe im Terminkalender
Das Internationale Samba-Festival sei seit dem Jahr seiner Gründung 1992 nicht mehr aus dem Coburger Veranstaltungskalender wegzudenken, heißt es weiter in der Mitteilung. Bis zum Jahr 2019 kamen jährlich rund 200000 Besucher immer am zweiten Wochenende im Juli nach Coburg, um zu tanzen, zu feiern und die brasilianische Lebensfreude zu genießen. Bereits im vergangenen Jahr musste das Festival auf Grund der Corona-Pandemie abgesagt werden.
Wenn auch 2020 nicht wie gewohnt gefeiert werden konnte, so gab es doch immerhin ein paar Stunden Samba-Flair im Internet. Mit Videobotschaften aus aller Welt, viel Sambamusik und Clips von vergangenen Festivals hatten Rolf Beyersdorf und seine Mitstreiter ein "Mini-Festival" auf die Beine gestellt, das - so Beyersdorf - "wenigstens etwas von der aktuellen Lage ablenken und Zuversicht schenken" sollte.
Sogar eine kurze Eröffnungszeremonie konnte - selbstverständlich mit Abstand - stattfinden. Vor dem Rathaus hatten sich Sambistas aus verschiedenen Samba-Gruppen mit ihren Trommeln versammelt und verbreiteten, flankiert von Oberbürgermeister Dominik Sauerteig sowie Rolf und Nini Beyersdorf, wenigstens ein bisschen Festival-Atmosphäre.
OB von "Samba-City" ist enttäuscht
Umso enttäuschter zeigte sich auch OB Sauerteig. Seit einem Jahr ist er im Amt und schon zum zweiten Mal muss er auf die Ehre verzichten, Coburgs größte Veranstaltung zu eröffnen. "Es ist sehr, sehr schade, dass das Sambafest schon wieder ausfallen muss. Das Festival bringt so viel südamerikanisches Flair und so viele fröhliche Menschen in unsere schöne Stadt. Ich hoffe, dass zumindest die geplanten, kleineren Konzerte stattfinden können und ein bisschen Samba-Feeling in unseren tristen, von Corona bestimmten Alltag bringen." Nächstes Jahr müsse das Sambafest aber unbedingt wieder in vollem Umfang stattfinden. "Coburg ohne Samba geht nicht. Ich bin schließlich der OB von Samba-City. Drücken wir alle die Daumen!"
Würde mich doch noch interessieren, ob der städtische Zuschuss - wenn auch möglicherweise über Umwege (SÜC, Tourismus, Wifög) - und in welcher Höhe nach wie vor bezahlt wird? Von den Medien kann man eine Recherche bei deren Hofberichterstattung wohl vergessen... Was vom Vorredner vorgeschlagene Alternativen nicht ausschließen braucht.
Das ist für die Coburger, insbesondere die Innenstadtbewohner, sicher kein Verlust, denn die mehrtägige Lärmbelästigung, verbunden mit der Sperrung der Innenstadt ist schon lange unzumutbar und wird auch als rechtlich fragwürdig angesehen. Eine Verlegung dieser Veranstaltung mit extremer Lärmimmission in einen geeigneten Außenbereich ist überfällig. Die Initiatoren und die Verantwortlichen der Stadt sollten deshalb die Zeit nutzen und eine Alternative suchen, die künftig eine Beeinträchtigung der in der Stadt wohnenden Bürger ausschließt.