All das brauche Zeit und sei fast wie ein Nebenjob - und das, während Stahl als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Hochschule arbeitet und promoviert. Ihr Fachgebiet: Meeresökonomie und Meerespolitik zu nachhaltigen Schutz- und Nutzungskonzepten für Marineräume. Für das Vorhaben müsse ihr Jahresurlaub von diesem und nächstem Jahr herhalten, erklärt Stahl lachend. Auf der Überquerung sollen in Zusammenarbeit mit der Universität Oldenburg auch Forschungsdaten gesammelt werden.
"Setzen uns aktiv für Meeresschutz ein": Fränkin will mit Aktion auch Gutes tun
Prinzipiell ist es den vier Frauen wichtig, mit ihrer Aktion Gutes zu tun: "Als offizielle UN-Ozeandekaden-Aktivität setzen wir uns aktiv für den Meeresschutz ein", betont Stahl. Außerdem unterstütze das Team mit der Überquerung das Sharkprojekt International und die Krebshilfe Österreich/Brustkrebs Deutschland e.V.
Auf die Überquerung freue sie sich bereits ungemein: "Im Alltag ist ja immer viel los. Ich glaube dieses reduzierte und dass alles sehr verlangsamt und entschleunigt ist, kann auch viel Wert sein", sagt Stahl. Mit ihrer Geschichte wollen die vier auch andere dazu inspirieren, ihre eigenen Grenzen zu überwinden und mutig ihr Leben zu gestalten.
"Das wird eine sehr besondere Erfahrung", ist sich Stahl sicher. Der Atlantik halte einem den Spiegel vor, hätten viele nach der Überquerung bereits berichtet. "Wir werden uns alle so echt erleben - gegenseitig und auch uns selbst", vermutet die 30-Jährige.
Sternenhimmel, Wale und Sonnenaufgänge: Es gibt viel, worauf sie sich freut
Schon jetzt freue sie sich auf die Sternenhimmel, die Sonnenauf- und -untergänge, die Begegnungen mit Walen oder Delfinen und die ganze Erfahrung. Diese stehe für die Gruppe auch definitiv mehr im Vordergrund, als der Wettkampfgedanke.
Stahls Pläne stoßen jedoch nicht überall auf Begeisterung: "Viele verstehen es nicht", sagt sie. Auch ihre Eltern seien zunächst überrascht gewesen, unterstützen sie aber dennoch bei ihren Wünschen und Zielen. Viele Freunde freuten sich für Stahl - sähen der Überquerung allerdings auch mit Sorge entgegen.
Natürlich sei sich auch das Team der Gefahren bewusst, betont Stahl. "Wir haben auf jeden Fall Respekt davor, alles andere wäre leichtsinnig", stellt sie klar. Auf der Internetseite des Wettkampfes ist von Schlafentzug, Halluzinationen und Verletzungen die Rede. Und auch die 30-Jährige weiß: "Am Ende ist es auch eine mentale Challenge."
Größte Sorge bei Atlantik-Überquerung: ein Fisch
Ihr größte Sorge ist - so überraschend es für Außenstehende wirken mag - ein Fisch. Um genauer zu sein: der blaue Marlin, das meterlange Tier könne das Boot mit seinem Schwert aufspießen. "Das ist das gruseligste, was uns passieren kann", sagt Stahl. Und das sei bei anderen Teilnehmern tatsächlich schon vorgekommen. Der Grund: Andere Fische würden sich gerne unter den Booten verstecken, sich mit diesen treiben lassen. Greift der blaue Marlin diese an, kann er dabei versehentlich auch ein Loch in das Boot bohren.
Sollte so tatsächlich ein Loch entstehen, hätten sie jedoch alles im Boot, um dieses zu flicken. Und was passiert, wenn ein Sturm aufzieht? "Im schlimmsten Fall müssen wir uns dann in die Schlafkabinen einschließen", sagt Stahl.
Sie macht deutlich: Die Gruppe ist dank zahlreicher Übungsstunden, Coachings und Trainingskursen auf viele Eventualitäten vorbereitet. Für die Teilnahme an dem Wettbewerb gebe es außerdem strenge Vorgaben. Hochseeerfahrung habe bisher jedoch keine von ihnen. Die Gruppe vertraue dennoch auf ihre Fähigkeiten - und das Boot. Dieses habe nämlich bereits den Atlantik und den Pazifik überquert. "Sie weiß, wie es geht", sagt Stahl lachend.
"Stahls Pläne stoßen jedoch nicht überall auf Begeisterung: "Viele verstehen es nicht", sagt sie. "
Muss ja auch keiner verstehen. Nur akzeptieren...
Ich versteh es auch nur begrenzt. Aber ich bewundere den Mut und die Entschlossenheit solcher Menschen. Und würde nie auch nur auf die Idee kommen es ihnen madig zu machen...
Viel Erfolg!