Der Benefizlauf für Tansania am Arnold-Gymnasium hat weitreichende gute Folgen für das Leben afrikanischer Mädchen.
Das hatte niemand erwartet: 8000 Euro kann die Schulfamilie des Arnold-Gymnasiums Neustadt nach dem fünften Lauf für Tansania an ihre Partnerschule in Siuyu schicken - und das trotz verringerter Schülerzahl.
Wenn es ums Helfen und um Nächstenliebe geht, übertreffen sich die "Arnoldiner" gegenseitig, so wie heuer wieder beim sportlichen Sommerschultag. Das Miteinander war eine Sternstunde und alle mobilisierten ihre Kräfte so kurz vor den Sommerferien, liefen ein paar Runden um die Schule, ließen sich jede Runde mit einem Euro sponsern und hatten einen super schönen Tag mit richtig viel Spaß.
Der Erlös dieser Benefiz-Veranstaltung sollte der Pallotti Secondary School zugutekommen, um die Bildung afrikanischer Mädchen zu unterstützen und zu fördern. Bei der großen Schulfamilie samt Ehemaligen, Eltern und allen, die einfach mitmachen wollten, lief die Sache diesmal besonders super: 8000 Euro wurden eingesammelt!
Am Montag wurde diese sportlich zusammengetragene Spende an Christine Göbel vom Coburger CED (Christlicher Entwicklungsdienst) überreicht. Einige Schüler trugen dabei die T-Shirts mit dem Leitspruch "Reach for the Stars" aufgedruckt, was Göbel sehr gut gefiel. "Ein tolles Motto, das ihr für euren Tansania-Lauf 2016 gewählt habt. Ihr habt mit dieser großartigen Veranstaltung beeindruckende 8000 Euro zusammengebracht. Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen!", konnte es Göbel kaum glauben. "Damit bringt ihr Licht in das Leben afrikanischer Mädchen, die in ganz armen Verhältnissen leben", sagte die CED-Mitarbeiterin weiter. Für afrikanische Mädchen sei es nicht selbstverständlich, in die Schule gehen zu dürfen. Die Grundschule gebe es dort, doch wer keine weiteren Möglichkeiten erhalte, sich einen Schulplatz zu kaufen, der habe keine Perspektiven. Mit der Lauf-Geldspende könnten mindestens zehn oder elf Schulplätze eingerichtet werden. Damit könnten Mädchen mindestens ein Jahr lang in die Schule gehen.
Gut ausgebildete Schülerinnen helfen ihrem Land
Denn mit einer guten Schulausbildung bekämen die Mädchen in der Pallottischule die Möglichkeit, aus dem Teufelskreis der Armut auszubrechen. "Und sie nutzen diese Chance und lernen sehr, sehr fleißig und schließen mit sehr guten Noten ab", erzählte Göbel. Entweder strebten die Mädchen eine gute Berufsausbildung an oder sie studierten und erhielten Stipendien, weil sie eben so gut seien. "Und das Schöne ist, sie verlassen nicht ihr Land, vielmehr bleiben sie in der Region. Dort helfen sie ihren Familien und den Menschen in Tansania. So verändern die Frauen eine ganze Region und die Gesellschaft. Die Gegend erfährt eine Stabilität von sehr intelligenten Frauen. Das wird den afrikanischen Mädchen dank eurer Initiative ermöglicht", sagte Göbel und die Sechstklässler hörten genau zu und konnten es kaum fassen, welche guten Folgen ihr Rundendrehen um die Schule hat.
Der Benefiz-Sporttag im Sommer hatte bei Christine Göbel einen mächtigen Eindruck hinterlassen. "So eine großartige Veranstaltung mit Sport, Spaß und Spiel auf die Beine zu bekommen, das funktioniert nur, wenn ein zuverlässiges Organisationsteam dahintersteht", meinte sie.
Die Seele der Veranstaltung
Sportlehrer Christian Göhl, ein engagierter und idealistischer Pädagoge, hatte sich 2007 erstmals zugetraut, so ein Groß-Ereignis zu initiieren. Inzwischen haben es ihm weitere Lehrer gleichgetan. Seit 1997 unterstützen die Schüler des Arnold-Gymnasiums mit Geldspenden ihre afrikanische Partnerschule und somit die Arbeit des CED, der seit 1992 verschiedene Hilfsprojekte betreut.
An der Pallotti Secondary School finanziert der CED die Ausbildungs- und Internatskosten für Mädchen aus mittellosen Familien und fördert somit die Eigeninitiative afrikanischer Frauen.