100 Jahre Güterbahnhofsbetrieb haben im Boden ihre Spuren hinterlassen. Nun will die Stadt hier das "Band der Wissenschaft, Technik und Design" entwickeln. Das soll eine Arbeitsgruppe vorbereiten, fordern die SPD-Stadträtinnen Petra Schneider und Bettina Lesch-Lasaridis.
Altlasten - das Wort schwebt drohend über der Entwicklung des Güterbahnhofsgeländes. Darauf machte die SPD-Stadträtin Petra Schneider bei einer Begehung des Geländes aufmerksam. Allerdings dürften nicht alle Bereiche gleich stark belastet sein.
Jürgen Stammberger, Altlastenfachmann beim CEB, nennt zwei Ursachen dafür: Zum einen ist der gesamte Güterbahnhof aufgefülltes Gelände, genauso wie die Uferstraße auf der anderen Seite der Itz. Um zwei bis drei Meter sei damals aufgeschüttet worden, um den Bereich hochwasserfrei zu machen, sagt Stammberger. Unter anderem wurde dafür der Hang hinterm Schützenhaus abgetragen, wo sich heute eine ebene Fläche mit den Schießanlagen befindet. "Bis 1945 war das nicht so problematisch, denn bis dahin waren keine Rohstoffe dabei, es wurde ja alles wiederverwertet. Alles was nach 1945 aufgefüllt wurde, ist im geringbelasteten Bereich. Aber wie viel nach dem Krieg noch aufgeschüttet wurde, weiß man nicht so genau", sagt Stammberger.
Alles in allem dürfte der gesamte Untergrund des Güterbahnhofs zumindest "im gering belasteten Bereich" liegen. Das, sagt Stammberger, ergebe sich einfach durch die 100 Jahre "gewerbliche Belastung" - es gab Treibstoffstationen, Werkstätten, Panzer wurden verladen ... Einige Bereiche seien daher mit Sicherheit stärker verschmutzt als andere. Erst da will Stammberger von "Altlasten" sprechen: Dieser Boden müsse in jedem Fall abgetragen werden. Alles andere, sagt er, stelle eher ein abfalltechnisches Problem dar: Gering belasteter Boden muss teurer entsorgt werden als normaler Erdaushub.
Wie aber geht's weiter am Güterbahnhof? Damit soll sich eine vom Stadtrat eingesetzte Arbeitsgruppe befassen, wenn es nach den SPD-Stadträtinnen Petra Schneider und Bettina Lesch-Lasaridis geht. Die Arbeitsgruppe soll einen Masterplan für die Entwicklung des Geländes von der Frankenbrücke (Schlachthof) bis zum Bereich der Stahlhandelsfirma im Süden erarbeiten. Die Zielvorstellung ist dabei ein "Bands für Wissenschaft, Technik und Design", wie es im Integrierten Stadtentwicklungskonzept beschrieben ist.
Die beiden SPD-Stadträtinnen schlagen vor, die Arbeitsgruppe mit Vertretern verschiedener Institutionen zu besetzen: Mitarbeiter des Bau- und des Stadtplanungsamts, je ein Mitglied jeder Stadtratsfraktion, Vertreter der IHK, der Hochschule, des Coburger Designforums Oberfranken, der städtischen Wirtschaftsförderungsgesellschaft sowie der Wohnbau.
"Die Entwicklung dieses Geländes ist als eine langfristige Maßnahme der Stadtentwicklung zu verstehen", schreiben Schneider und Lesch-Lasaridis. "Hierzu bedarf es der Erarbeitung eines Masterplans als Grundlage einer langfristig angelegten Entwicklung." Beiden ist bewusst, dass "eine städtebaulich geordnete Aufwertung dieses Gebiets" noch "voraussichtlich die nächsten Jahrzehnte in Anspruch nehmen wird". Weil aber die Stadt angesichts ihrer Finanzlage die Entwicklung des Geländes nicht alleine schultern könne, "sollten so bald wie möglich alle Akteure, mögliche Investoren und Nutzer dieses Geländes in die Aufstellung eines entsprechenden Masterplanes einbezogen werden". Die Einrichtung der Arbeitsgruppe selbst werde keine zusätzlichen Kosten verursachen.
Wir erinnern uns: der defizitäre Schlachthof wurde unter recht seltsam anmutenden Umständen quasi über Nacht geschlossen - Anlass war ein Fleischskandal, von dem seitdem die Stadträte ihren Willen bekommen haben, nichts mehr zu hören war. Begründung, warum es keinen neuen Schlachthof gibt und Landwirte deshalb kilometerweit das Schlachtvieh transportieren müssen, war die finanzielle Belastung der Bürer durch den Schlachthof. Und was hat man jetzt vor? Irgendwelchen Schnickschnack zu installieren, der die Coburger auch nur Geld kostet und von dem sie überhaupt keinen Vorteil haben. Politiker versuchen gerne, die Bürger für dumm zu verkaufen. Dies ist auch ein Beispiel...
Mit dem Tempo, in dem in Coburg groß angekündigte Projekte umgesetzt werden (sofern man sie überhaupt realisiert - siehe Post, Coburgs Neuen Süden etc.), dürfte es sich wohl eher um Jahrhunderte handeln!
sondern gar nicht:
- Post: Die Eigentümer verkaufen nicht, also vorerst abgehakt.
- Coburgs neuer Süden: Man hat sogar mit externer Unterstützung und europaweit Investoren gesucht. Es wurden keine gefunden. Also ist das Thema abgehakt.
- Schlossplatztiefgarage: Kein Investor baut diese ohne direkte oder indirekte Zuschüsse. Also abgehakt.
Warum bringen Sie und Ihresgleichen immer wieder diese ollen Kamellen? Hier ist jetzt ein Projekt, das tatsächlich realisiert werden kann. Auf dieses muss man sich jetzt konzentrieren.
wer konzentriert? die beiden spd-stadträtinnen? irgendjemand in der verwaltung? der stadtrat? die hochschule? oder gar die wifög? oder am ende sogar noch der ob?
mein gott, wie blauäugig kann man noch sein? in coburg ist seit menschengedenken niemals an einem strang gezogen worden!
also erst einmal eine arbeitsgruppe, dann ein ausschuss, dann div. gutachten usw. usw., wie mehrfach gehabt. gott sei dank fließt das geld nicht mehr so reichlich in den stadtsäckel!