Alles hängt nun am Brückengeländer

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Die neu angelegte Straße zum südlichen Bereich des Güterbahnhofs führt von links kommend aus der Uferstraße über die Ernst-Faber-Brücke. Foto: Ulrike Nauer
Die neu angelegte Straße zum südlichen Bereich des Güterbahnhofs führt von links kommend aus der Uferstraße über die Ernst-Faber-Brücke. Foto: Ulrike Nauer
Die Ernst-Faber-Brücke aus Richtung Uferstraße. Foto: Ulrike Nauer
Die Ernst-Faber-Brücke aus Richtung Uferstraße.  Foto: Ulrike Nauer
 
Impressionen von der Ernst-Faber-Brücke. Foto: Ulrike Nauer
Impressionen von der Ernst-Faber-Brücke. Foto: Ulrike Nauer
 
Impressionen von der Ernst-Faber-Brücke. Foto: Ulrike Nauer
Impressionen von der Ernst-Faber-Brücke. Foto: Ulrike Nauer
 
Auf den Gehwegen fehlen noch Asphalt und Deckschicht. Foto: Ulrike Nauer
Auf den Gehwegen fehlen noch Asphalt und Deckschicht. Foto: Ulrike Nauer
 
Was fast wirkt wie Kunst am Bau, ist das Arbeitsgerüst, mit dessen Hilfe das Fernwärmerohr unter der Brücke montiert wurde. Fotos: Ulrike Nauer
Was fast wirkt wie Kunst am Bau, ist das Arbeitsgerüst, mit dessen Hilfe das Fernwärmerohr unter der Brücke montiert wurde.  Fotos: Ulrike Nauer
 

Das Wetter spielte nicht immer mit, doch nun ist die Fertigstellung der neuen Ernst-Faber-Brücke in Coburg in Sicht.

Die Uferstraße wird als erstes wieder durchgängig befahrbar sein, und zwar voraussichtlich ab 2. September. So viel kann Bernd Löhnert, stellvertretender Leiter des Coburger Entsorgungs- und Baubetriebs (CEB) bei einer Baustellenbesichtigung mit dem Tageblatt schon sagen. Beim Termin für die Eröffnung der neuen Ernst-Faber-Brücke, ist er vorsichtiger. "Ich gehe davon aus, dass es noch etwa vier Wochen dauert."

Was den Termin so ungewiss macht, ist das Brückengeländer. Das fehle im Moment noch und werde erst ganz am Schluss montiert, sagt Löhnert. Bevor man aber dem Hersteller des Geländers die korrekten Maße mitteilen könne, müssten erst die Brückenkappen betoniert werden, erklärt Löhnert. Die Kappen sind die Randstreifen links und rechts der Fahrbahn, auf denen später Fußgänger die Brücke überqueren.

Hier machte das unbeständige Wetter den Bauherren allerdings einen dicken Strich durch die Rechnung. Weil es regnete, konnte am geplanten Termin nicht betoniert werden. Die Oberfläche der Kappen werde glatt gestrichen, mit kleinen Rillen darin, damit sie griffig bleiben, erklärt der Fachmann. "Wenn beim Betonieren Wassertropfen draufplatschen, dann ist die ganze Struktur zerstört." Löhnert ist aber zuversichtlich, dass die Geländer in den nächsten Wochen geliefert werden können.


"Gerüstkunst" unter der Brücke

Einiges Kopfzerbrechen bereitete den Planern eine Fernwärmeleitung der SÜC, die an der Unterseite der Brücke über die Itz geführt werden musste, um den ehemaligen Güterbahnhof anzubinden. Gemeinsam mit den SÜC habe man lange hin und her überlegt, und sei dann zum Ergebnis gekommen, dass ein Gerüst die beste Lösung sei, um den Baubetrieb auf der Brücke nicht zu stören.

Das Gerüst hängt derzeit noch an der Südseite der Brücke, knapp über der Itz. "Die Brücke hat auf beiden Seiten zwei Öffnungen für das Fernwärmerohr", erklärt Löhnert. Das Rohr wurde montiert, geschweißt und dann in die Öffnungen geschoben. "Die Arbeiter mussten es einfädeln, hochhieven und in die Halterungen bringen", so Löhnert. Als Arbeitsfläche für die Monteure wurde das Gerüst gebaut.

"Eine gute Lösung", findet der CEB-Fachmann. Andernfalls hätten die Arbeiter von oben her mit einem sogenannten Brückensichtgerät operieren müssen - eine Art Hängekran, mit dem unter der Brücke gearbeitet werden kann. Der Nachteil: Der schwere Lkw, der den Kran trägt, wäre den Arbeitern auf der Brücke im Weg gewesen, denn dort mussten die Arbeiten ebenfalls weitergehen.

Dass das Gerüst noch immer hängt, obwohl die Arbeiten am Fernwärmerohr abgeschlossen sind, sei dem Wasserstand der Itz geschuldet, berichtet Löhnert. "Die Leute, die das Gerüst abbauen, müssen ins Wasser und das ist noch zu hoch. Wir müssen abwarten, bis der Wasserstand wieder etwas tiefer ist."


Restarbeiten sind noch zu erledigen

Was nun noch an und rund um die Brücke zu tun ist, seien Restarbeiten, sagt Löhnert. Schächte müssten zum Beispiel noch angehoben werden, damit sie später bündig in der Deckschicht sitzen. Die Uferstraße sei im Grunde fertig. "Die Bordsteine sitzen schon, am Montag fangen wir mit den Tragschichten an, danach kommen sukzessive die Deckschichten."

Auf der Fahrbahn sind Tragschicht, Bindeschicht und Frostschutz schon aufgetragen. "Nun kommt noch Feinasphalt oben drauf" - die Verschleißschicht, die irgendwann erneuert wird, wenn der Belag durch den Verkehr abgenutzt ist. Apropos, wie lange hält so eine Brücke eigentlich? "Wenn sie gut gebaut ist, 70 bis 110 Jahre", schätzt Löhnert und schmunzelt: "Wir werden es voraussichtlich nicht mehr erleben, dass diese Brücke neu gemacht werden muss."