Die Polizei in Wunsiedel ist einem geheimnisvollen Einbrecher auf der Spur. Der Mann, der inzwischen bereits als Waldläufer vom Fichtelgebirge bezeichnet wird, soll bereits über 70 Einbrüche begangen haben. Gesehen hat den Mann aber noch nie jemand. Er ist ein Phantom.
Vor etwa zwei Wochen hat die Polizei in Wunsiedel das letzte Lebenszeichen des geheimnisvolles Mannes vom Kornberg erlebt: einen Einbruch in eine Waldhütte, wie es für den Waldbewohner typisch ist. Ob seitdem wieder etwas vorgefallen ist, weiß niemand. Denn die meisten Hüttenbesitzer kontrollieren ihre Waldhütten nicht täglich. Insgesamt 71 Hütten hat der Mann schon aufgebrochen, hat Essen oder Bekleidung mitgehen lassen. Gegen den 61 Jahre alten Mann liegt übrigens Haftbefehl vor.
Der Mann vom Kornberg ist für die Polizei in Wunsiedel ein Rätsel. Offensichtlich haust er im Wald, fernab der Zivilisation - wie einst der Hauptdarsteller in der Kultfernsehserie "Der Mann in den Bergen" alias Grizzly Adams (gespielt von Dan Haggerty) . Im Sommer und im Winter. "Wir wissen, dass er im Winter im Bayerischen Wald überlebt hat, der Mann ist offensichtlich angepasst und kommt mit den kalten Temperaturen zurecht", sagt Polizeihauptkommissar Robert Roth. Roth ist überzeugt, dass es sich nicht umeinen einfachen Obdachlosen handelt, sondern um einen Menschen, der gezielt die Einsamkeit des Waldes sucht.
Gemeinsam mit seinem Kollegen Günter Raithel und mit den Polizeidienststellen Selb, Marktredwitz, Rehau und Hof sucht die Polizei den Mann vom Kornberg fieberhaft. Denn gegen ihn liegt ein Haftbefehl der Staatsanwaltschaft Hof vor. Die Vorwürfe: 71 Einbrüche in Hütten, Jagdhütten, Fischerhütten, im Freibadkiosk in Großwendern und ähnlichen Gebäudlichkeiten.
Den Waldläufer hat noch niemand live gesehen "Er ist noch nie Angesicht zu Angesicht von jemanden gesehen worden", sagt Polizeihauptmeister Robert Roth von der Polizeiinspektion in Wunsiedel - zumindest nicht aus der Nähe. "Er springt immer hin und her, durchwandert offensichtlich das ganze Gebiet rund um den Kornberg. Wir gehen davon aus, dass er auch jetzt noch sich rund um den Kornberg aufhält, aber wo, das weiß niemand", sagt Robert Roth.
Die Polizei sucht den "Waldläufer", wie sie den geheimnisvollen Mann, der der Polizei namentlich bekannt ist, getauft hat, mit allen Mitteln. "Wir waren schon in Zivil unterwegs als Radfahrer, als Jogger, wir haben wirklich unorthodoxe Methoden eingesetzt, aber wird sind sicher, dass er Menschen aus dem Weg geht", sagt Roth. Und aus diesem Grund bettelt der Waldläufer auch nicht, er verkauft keine Diebesgegenstände oder dergleichen.
Auch Hubschraubersuchen, Einsätze mit Infrarot haben nichts gebracht.
Nicht einmal Erwin konnte die Spur des Waldläufers finden Nicht einmal der oberfränkische Personensuchhund Erwin wurden fündig, bestätigt das Polizeipräsidium Oberfranken. Und Spurensuchhunde, die ebenfalls im Einsatz waren, tun sich im Wald ohnehin schwer, weil sie nach "Bodenverletzungen" suchen - und auch aufmerksam werden, wenn Wild, Waldarbeiter, Jäger, Förster, Wanderer, Hüttenbesitzer oder sonstige Menschen, im Wald gelaufen sind. Auch sie konnten den geheimnisvollen 61-Jährigen nicht aufspüren. "Wir müssen davon ausgehen, dass er sich gezielt zu verbergen versucht", sagt Roth.
Auch die Polizei erlebt den Wald rund um Kornberg inzwischen mit ganz anderen Augen - als geheimnisvolle Landschaft mit viel zu viel Deckung, Unterholz, Höhlen und Nischen. Der Polizist ist überzeugt, dass der Waldläufer eine Art Tarnkleidung trägt, dass er sich in Felsspalten und Unterständen gezielt verbirgt.
Einen selbst zusammengebauten Unterstand hat die Polizei schon gefunden. "Aber man weiß nicht, ob der vom Waldläufer gebaut worden ist, denn der war schon so alt, dass Ameisen eingezogen sind", sagt Roth.
"Wir sind alle zuversichtlich, dass wir den Mann bald finden werden, wir reagieren schnell auf Hinweise, aber man glaubt nicht, wie viel ältere Männer es mit längeren Haaren und Bart gibt", sagt der Polizist. Schon mehrfach gab es Hinweise, die immer zu einem älteren Mann mit Bart führten: immer wieder der Falsche.
Der gesuchte Mann indes ist zwischen 1,75 und 1,80 Meter groß, er hat längere lange rot-graue Haare, einen Vollbart. "Vermutlich trägt er den Bart jetzt wieder länger", sagt Roth.
Der Waldläufer stiehlt nur das, was er zum Leben braucht Tatsächlich ist der Schaden, den der Waldläufer anrichte, größer als das, was er als Beute mitnimmt- und er entwendet auch immer nur das, was er wirklich zum Leben braucht: ein Schaffell, Gummistiefel, Fischerstiefel, Kleidung. "Wir gehen davon aus, dass er bei uns in Wunsiedel schon 51 Hütten aufgebrochen hat, weitere zwanzig Hütten in benachbarten Gebieten. Wir können das aufgrund der Art und Weise der Einbrüche klar sagen", erklärt Roth.
Bei zehn Einbrüchen ist der Waldläufer ohnehin als Täter überführt, weil seine DNA am Tatort gefunden wurde. "Wertgegenstände, technische Geräte und Fernseher interessieren ihn nicht, er macht sich Dosen auf, nimmt Tiefkühlschnitzel oder so etwas. Am liebsten trinkt er Wasser oder Sprudel, manchmal ein Bier - aber nur, wenn nichts anderes da ist. Aber Schnaps lässt er stehen", sagt Roth. "Wir gehen davon aus, dass er auch mal ein Kaninchen oder Fische aus Flüssen holt oder auch mal ein Huhn oder einen Stallhasen", sagt der Polizist. Doch noch nie hat die Polizei in einer Hütte Hinweise gefunden, dass das Fleisch gebraten wurde.
"Angst haben die Hütteneigentümer eigentlich nicht, sie arrangieren sich auf eigene Weise", sagt Roth. Und das sieht so aus, dass ein Hüttenbesitzer, dem schon mehrere Stallhasen gestohlen worden sind, einen Zettel in deutscher und tschechischer Sprache an den Stall gehängt hat, mit der Aufforderung, doch die Hasen am Leben zu lassen und stattdessen lieber den Kühlschrank zu plündern. "Von außen wird der Waldläufer als Abenteuerer wahrgenommen, das Gute ist, dass das Sicherheitsgefühl eigentlich nicht beeinträchtigt ist, aber trotzdem ist er eben ein Straftäter", sagt der Polizist und hält er weiter Ausschau.
Denn der Sachschaden, den er im Raum Wunsiedel angerichtet hat, liegt immerhin schon bei 7000 Euro. Die erbeuteten Gegenstände haben übrigens lediglich einen Gesamtwert von 1300 Euro.
Auch Harald Purucker, der direkt am Kornberg lebt, und täglich am Kornberg wandert, weil er auch im Fichtelgebirgsverein aktiv ist, kennt die Geschichte vom "Waldläufer". "Ich bin mir sicher, dass er nicht am westlichen Kornberg ist. Hier ist einfach kein Unterschlupf", sagt Purucker. "Ich denke, er wird sich zwischen Spielberg und Heidelheim irgendwo sein", grenzt Purucker das Gebiet ein. Doch Angst hat Purucker kein bisschen. Auch zwei Frauen, die schon geglaubt haben, das sie den Waldläufer aus der Ferne gesehen haben, hatten keine Angst, erzählt Purucker. "Wenn ich ihn sehen würde, dann würde ich ihm sogar etwas zu essen geben. Ich denke, der Mann hat ein schweres Schicksal und es kann ihm nicht gut gehen, mit dem bisschen, was er erbeutet", bedauert Purucker den Waldläufer.
Was hat der Waldläufer wohl erlebt? Purucker ist aufgrund der Erzählungen überzeugt, dass der Waldläufer viel älter und hagerer aussieht als auf den Polizeifotos. "Mich würde mal interessieren, was dieser Mann für ein Schicksal hat", sagt Purucker aber offen und ehrlich. Morgen wird er wieder am Kornberg wandern - und wieder wird er Ausschau halten nach dem unheimlichen Waldläufer.
Die Polizei Wunsiedel nimmt Hinweise zum "Waldläufer" unter folgender Telefonnummer entgegen: (09232) 99470
Diese Berichterstattung ist einfach nur peinlich ! Der geheime Waldläufer ist 61 Jahr und namentlich der Polizei bekannt und es gibt sogar Fotos die der Öffentlichkeit gezeigt werden, was ist da dann bite geheim , wo ist der Kerl ein Phantom ........... vielleicht ist der Frau Adam aufgrund vom Helloween etwas der Gaul durchgegangen als ist diesen Bericht verfasst hat.
Wird diese Frage nicht im Text zu Bild 2 und im Bericht selbst beantwortet ?
LG
Tanja