Die kranke Besitzerin der Hunde Baltos und Roxalie wollte ihre Tiere nicht allein lassen und starb kürzlich zu Hause. Die Tierhilfe Franken, die die beiden Vierbeiner als Notfälle aufgenommen hat, sendet nun selbst einen Hilferuf.
Baltos und Roxalie lebten vier Jahre lang zurückgezogen bei ihrem Frauchen in Sulzbach-Rosenberg. Der große Garten war ihr vertrautes Gebiet: Auf dem Anwesen im oberpfälzischen Landkreis Amberg-Sulzbach fühlten sich die Mischlingshunde heimisch und sicher, wie die Tierhilfe Franken berichtet. Die Besitzerin litt unter einer Gehbehinderung, doch in der jüngsten Zeit verschlechterte sich ihr Gesundheitszustand zunehmend, erklärt Carmen Baur, Vorsitzende der Tierhilfe Franken, in der Mitteilung.
Nachbarn hätten die Frau wiederholt dazu gedrängt, ein Krankenhaus aufzusuchen, doch aus Angst, ihre Hunde allein lassen zu müssen, sei sie zu Hause geblieben und hier vor Kurzem gestorben. Zurück blieben eine junge behinderte Frau, die mit im Haushalt lebte, sowie die beiden drei Jahre alten Hunde-Geschwister. Auch Bulldogge Zoey verlor ihre Besitzerin, die nur 42 Jahre alt wurde und mit einem letzten Wunsch zu Tränen rührte.
Tierhilfe Franken mit trauriger Beobachtung: Hunde kannten keine Ausflüge
Da von Anfang an klar gewesen sei, dass sich die junge Mitbewohnerin der Besitzerin selbst nicht um Baltos und Roxalie kümmern könne, so Baur, habe es eine Lösung gebraucht. So schritt die Tierhilfe Franken aus Betzenstein im benachbarten Oberfranken ein: "Im Moment haben wir die Hunde als Notfälle auf getrennten Pflegeplätzen unterbringen können", erklärt Carmen Baur. "Doch diese weitere Rettungsaktion sprengt nicht nur langsam die Kapazitätsgrenzen der Tierhilfe, sondern stellt die Tierretter vor ganz neue Herausforderungen", heißt es eindringlich.
Nach dem Tod der Frau sei deutlich geworden, wie begrenzt die Welt von Roxalie und Baltos tatsächlich war. Sie kannten demnach keine Aktivitäten wie Ausflüge oder Autofahrten und wurden nur selten spazieren geführt. Die Pflegefamilien bescherten den beiden Hunden nun mit viel Geduld einen neuen, abwechslungsreichen Alltag. "Zu ihren Menschen hatten sie großes Vertrauen, doch nun sind die beiden sehr durch den Wind", erklärt Carmen Baur.
Die Aufnahme der beiden Hunde stelle für die Tierhilfe eine zusätzliche Belastung in ohnehin schon äußerst herausfordernden Zeiten dar: "Wir sind so, so voll. Wir haben sogar unsere Notplätze nun belegt", berichtet die Vorsitzende. Der Verein habe Dutzende von Hunden, Katzen und Kleintieren auf Pflegeplätze verteilt. Besonders die vielen älteren und kranken Tiere verursachten kontinuierlich hohe Tierarztkosten.
Pflegestellen gesucht - oberfränkische Tierschützer bitten um Hilfe
Aufgrund der angespannten Situation suche die Tierhilfe Franken nicht nur dringend ein neues dauerhaftes Zuhause für die beiden Oberpfälzer Hunde, sondern sei auf jede Form der Unterstützung angewiesen. Dankbar sei man, so Baur, über Familien oder Einzelpersonen, die sich als Pflegestelle anbieten können. Hierbei übernehme die Tierhilfe sämtliche anfallende Kosten. Der Pflegehund bleibe dann nur so lange in der Obhut der Pflegenden, bis sich ein dauerhaftes Zuhause für ihn gefunden hat.
Wer den Verein unterstützen möchte oder mehr über Baltos und Roxalie erfahren möchte, kann sich bei der Tierhilfe Franken melden: