Totaleinbruch lässt den Bayreuther Trainer toben

2 Min
Hassan Martin war nach Kassius Robertson zweitbester Bayreuther Werfer. Hier wird er beim Korbwurf vom Ulmer Maximilian Ugrai bedrängt. Foto: Peter Mularczyk
Hassan Martin war nach Kassius Robertson zweitbester Bayreuther Werfer. Hier wird er beim Korbwurf vom Ulmer Maximilian Ugrai bedrängt.  Foto: Peter Mularczyk
Bayreuths Trainer Raoul Korner war nach der Heimpleite gegen Ulm stinksauer.Peter Mularczyk
Bayreuths Trainer Raoul Korner war nach der Heimpleite gegen Ulm stinksauer.Peter Mularczyk
 
Gregor Hrovat gegen den Ulmer Isaac Fotu. Foto: Peter Mularczyk
Gregor Hrovat gegen den Ulmer Isaac Fotu.   Foto: Peter Mularczyk
 
Bastian Doreth sucht gegen Ismet Akpinar eine Anspielstation. Foto: Peter Mularczyk
Bastian Doreth sucht gegen Ismet Akpinar eine Anspielstation. Foto: Peter Mularczyk
 
De'Mon Brooks (links) gegen Maximilian Ugrai. Foto: Peter Mularczyk
De'Mon Brooks (links) gegen Maximilian Ugrai. Foto: Peter Mularczyk
 

Nach der 78:88-Blamage gegen Ulm lässt Bayreuths Coach Raoul Korner kein gutes Haar an seinem Team.

Basketball-Bundesligist Medi Bayreuth hat die dritte Saisonniederlage einstecken müssen. Vor 3000 Zuschauern verloren die Wagnerstädter gestern gegen Ulm mit 79:88. Wie schon in Würzburg gab das Medi-Team einen scheinbar sicheren Vorsprung aus der Hand. Im Endspurt brachen die Gastgeber völlig ein und gestatteten den Schwaben einen 18:2-Lauf.

Medi Bayreuth schien an die gute Leistung vom Champions-League-Spiel in Bologna, als man nur knapp verlor, anknüpfen zu können. Gegen die in der Bundesliga noch sieglosen Ulmer starteten die Schützlinge von Trainer Raoul Korner, die auf Steve Wachalski (Rückenprobleme) verzichten mussten, konzentriert und giftig in die Partie und konnten sich schnell absetzen. Das lag nicht zuletzt am bärenstarken Medi-Center Hassan Martin (17 Punkte, 6 Rebounds, 5 Blocks), der die Bretter an beiden Enden des Parketts beherrschte und bis zu seiner ersten Auswechslung (7.) acht Punkte und drei (!) Blocks ansammelte.

Wichtige Impulse kamen auch von Kassius Robertson, der sich von der Bank kommend gleich blendend einfügte und sowohl aus der Distanz als auch beim Zug zum Brett zu Punkten kam. Beim Stand von 23:16 (10.) ging es in die erste Viertelpause.

Stocktons unsportliches Foul

Robertsons zweiter Dreier ließ die Bayreuther Führung erstmals zweistellig werden (28:18, 12.), wenig später leistete sich dann jedoch David Stockton ein unsportliches Foul, was zu einem vorübergehenden Bruch im Bayreuther Spiel führte. Einen 8:0-Zwischenspurt der Gäste beendete schließlich De'Mon Brooks von der Dreierlinie (36:27, 16.). Die Wagnerstädter konnten sich bis zum Gang in die Pause wieder absetzen: Andreas Seiferth sorgte mit einem Dreipunktspiel für den 48:35 (20.)-Pausenstand.

Mit einer Ganzfeldpresse und einem 7:0-Lauf zum 48:42-Anschluss meldeten sich die Ulmer nach dem Seitenwechsel in die Partie zurück und zwangen Raoul Korner frühzeitig zur Auszeit (22.). Wenig später war es erneut Brooks, der die Ulmer Aufholjagd mit einem weiteren Dreier stoppte. Kash Robertson (19/5) legte aus der gleichen Distanz nach (56:46, 24.). Aber die Ulmer hatten nun Morgenluft gewittert, konnten die Bayreuther immer wieder zu Ballverlusten zwingen und diese in Punkte umsetzen. Beim 58:57-Anschluss holte Raoul Korner seine Mannen erneut zur Lagebesprechung an die Seitenauslinie, konnte damit aber den Führungswechsel durch Per Günther nicht verhindern (58:59, 27.).

77:70-Führung

Jetzt war es Lukas Meisner, der mit einem Dreier postwendend zurückschlug. Gregor Hrovat nach schönem Ballgewinn und Robertson mit sehenswertem Zug zum Brett verteidigten die Bayreuther Führung vor dem letzten Abschnitt (65:60, 30.), die die Wagnerstädter dann Mitte des Schlussabschnitts wieder bis auf 77:70 (35.) ausbauen konnten.

Der Endspurt der Partie gehörte dann jedoch den Gästen, deren Dauerdruck auf den Bayreuther Spielaufbau immer mehr Wirkung zeigte. Mehrfach ging den zunehmend verunsicherten Bayreuthern, bei denen der NBA-erfahrene David Stockton einmal mehr ein Totalausfall war, der Ball verloren, und die Schwaben um die stark aufspielen Miller (19) und Green (22) konnten erneut aufholen, vorbeiziehen und den Sieg eintüten.

Die desaströse Bilanz der letzten fünf Minuten aus Bayreuther Sicht waren 2:18 Punkte - Cheftrainer Raoul Korner war sichtlich bedient "Wir schmeißen den Ball unter Druck weg wie eine U14-Mannschaft, uns fehlt schlicht und einfach die Qualität in der Ballbehandlung und im Finish. Mit diesem Personal sind wir nicht fähig zu gewinnen!", schimpfte der Österreicher und kündigte Konsequenzen an.

Medi Bayreuth - Ratiopharm Ulm 79:88 (23:16; 25:19; 17:25; 14:28) Medi Bayreuth: Thomas (4), Robertson (19/5), Stockton, Doreth (3/1), Seiferth (11), Martin (17), Hrovat (7/1), Meisner (8/2), Brooks (10/2). Ratiopharm Ulm: Reinhardt, Miller (19/1), Evans (11), Green (22/2), Günther (5), Thompson (2), Akpinar (7), Radosavljevic (14), Ugrai (3), Fotu (5), Krämer.