Kurz nach Beginn der Sondierungen zwischen Union und SPD haben unter anderem zwei fränkische Politiker einen neuen Anlauf für die Pkw-Maut gefordert. Doch jetzt wurde ein Machtwort gesprochen.
Kurz vor dem Beginn der Koalitionsgespräche zwischen Union und SPD auf Bundesebene hatten Stimmen aus der CSU einen neuen Vorschlag zur Einführung einer Pkw-Maut in Deutschland eingebracht. Es wurde betont, dass alle Nutzer der Verkehrsinfrastruktur zur Finanzierung beitragen sollten – ähnlich wie in anderen europäischen Ländern, so die Resolution des Arbeitskreises Juristen der CSU (AKJ): "Ein geeignetes Mittel dazu ist eine angemessene Infrastrukturabgabe für die Nutzung der Bundesstraßen und Autobahnen in Deutschland."
Zu diesem Arbeitskreis gehören unter anderem die Bayreuther Bundestagsabgeordnete Silke Launert und der ehemalige Ministerpräsident Günther Beckstein aus Nürnberg. Anders als bei dem 2019 juristisch gestoppten Mautversuch der damaligen Bundesregierung setzte das Konzept auf eine Abgabe für alle Nutzer ohne Ausnahmen oder Schlupflöcher wie eine Steuersenkung für deutsche Autofahrer: "Eine unmittelbare Entlastung deutscher Fahrzeughalter über die KfZ-Steuer ist durch den EuGH ausgeschlossen. Dessen Entscheidung respektiert der AKJ als bindende gerichtliche Entscheidung." Doch jetzt gibt es eine klare Ansage aus München.
Update vom 04.03.2025: Vorschlag abgewatscht - CSU-Spitze klar gegen Pkw-Maut
Die CSU hat sich knapp zwei Tage nach Bekanntwerden von einem Vorschlag aus ihren eigenen Reihen zur Einführung einer Pkw-Maut in Deutschland distanziert. "Die Maut steht weder im Wahlprogramm von CDU und CSU, noch in der Bayern-Agenda der CSU zur Bundestagswahl", teilte ein Sprecher der Partei in München mit. Zuvor hatte der Bayerische Rundfunk darüber berichtet. Der Parteisprecher reagierte auf eine Resolution des Arbeitskreises Juristen der CSU (AKJ). Diese hatten sich ausdrücklich auch mit Blick auf die Koalitionsverhandlungen von Union und SPD im Bund für eine Pkw-Maut ausgesprochen.
Anders als bei dem 2019 juristisch gestoppten Mautversuch der damaligen Bundesregierung setzt das neue Mautkonzept auf eine Abgabe für alle Nutzer ohne Ausnahmen oder Hintertüren wie eine Steuersenkung für deutsche Autofahrer. Ein von der CSU in der damaligen Bundesregierung durchgeboxtes Gesetz für eine Pkw-Maut war damals vom Europäischen Gerichtshof (EuGH) als rechtswidrig gestoppt worden.
Zentraler Knackpunkt war, dass nur Fahrer aus dem Inland für die Maut voll bei der Kfz-Steuer entlastet werden sollten. Kurz nach dem Urteil kündigte der damalige Verkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) die Verträge mit den vorgesehenen Betreibern, die dann Schadenersatz forderten. Eine Verständigung nach einem Schiedsverfahren ergab, dass der Bund ihnen 243 Millionen Euro zahlen musste.
Erstmeldung vom 01.03.2025: Nach Millionen-Desaster - CSU-Politiker wollen neuen Anlauf für Maut
Ein von der CSU in der damaligen Bundesregierung durchgesetztes Gesetz für eine Pkw-Maut wurde damals vom Europäischen Gerichtshof (EuGH) als rechtswidrig gestoppt. Der zentrale Streitpunkt war, dass nur Fahrer aus dem Inland für die Maut voll bei der Kfz-Steuer entlastet werden sollten. Kurz nach dem Urteil kündigte der damalige Verkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) die Verträge mit den vorgesehenen Betreibern, die dann Schadenersatz forderten.
Ein Schiedsverfahren führte zu der Einigung, dass der Bund ihnen 243 Millionen Euro zahlen musste. Die CSU-Juristen rechtfertigen ihren erneuten Ansatz mit dem Sanierungsstau auf Deutschlands Fernstraßen und einer damit verbundenen Benachteiligung der jungen Generation. "Das Bundesverfassungsgericht hat 2021 festgestellt, dass der Gesetzgeber "zur Wahrung grundrechtlich gesicherter Freiheit Vorkehrungen" treffen muss, um die nachfolgenden Generationen davor zu schützen, in ihren grundrechtlichen Freiheiten in fast allen Bereichen eingeschränkt zu werden", sagte der Vorsitzende des AKJ, Bayerns Ex-Justizminister Winfried Bausback.
Die Idee an sich über eine PKW-Maut weitere Steuern zu kassieren bei gleichzeitiger Senkung der KFZ Steuer halte ich für sinnvoll, alleine wenn man sich überlegt, dass genügende ausländische Fahrer keinen TÜV usw. haben und unsere Straßen mehr beschädigen wie wir.
Selbst wenn ich persönlich im Endeffekt mehr Steuern zahlen müsste wie im Moment, halte ich eine PKW Maut für sinnvoll.
So einen Vorschlag dann damit abzutun, dass er nicht sinnvoll erscheint, da man davon Waffen kaufen könne, ist kein Argument gegen eine PKW Maut, auch wenn man persönlich der größte Pazifist ist. Da könnte man jetzt wieder zig andere Ausgaben erwähnen und je nachdem wie die persönlichen Vorlieben sind, ist es das eine mal positiv (z.B. Kitas,....) das andere mal negativ behaftet (z.B. Rüstung,...).
"Eine unmittelbare Entlastung deutscher Fahrzeughalter über die KfZ-Steuer ist durch den EuGH ausgeschlossen", aha aus welchen Grund denn das? Wenn der Grund ist, dass dann der Anreiz für kleiner Autos bzw. e-Autos wegfällt, dann gibt es bestimmt irgendeine andere Möglichkeit wie diese Fahrer entlastet werden können.
Beim Eintreiben von Steuergeldern sind unsere Politiker extrem erfindungsreich. Beim Ausgeben leider auch.
Es ärgert mich jedes Mal, wenn ich im Ausland Maut bezahlen muss. Meiner Meinung nach gibt es dafür nur einen Grund: In der Politik gibt es zu viele Juristen und Beamte, die solche Regeln erfinden, um sie dann mit Hilfe von Gerichten auszuhebeln.
Außerdem gibt es immer noch Menschen, die glauben, Steuern seien aufgrund ihres Namens zweckgebunden. Das stimmt natürlich nicht – alle Steuern fließen in einen Topf, der dann verteilt wird.
jawoll, KFZ -Steuer weg und Maut für alle die in D-fahren, dass wäre eine gerechte Maut alles andere ist wieder nur Geldbeschaffung mit Abzocke der Bürger in Deutschland.
Das ist extrem gerecht , da ja Kleinwagen und kleine Zweitwagen nur wenig Steuer zahlen und nur selten die Autobahn benutzen haben die dann die Kosten für die anderen mit zu zahlen. Also alte Dieselfahrzeuge und große Autos mit viel PS. Die E Autofahrer sind aktuell von der Steuer befreit , die sind sicher für ihren Vorschlag. Ich zahle aktuell für meinen Twingo 27 € Steuer. Da kann ich künftig vielleicht 1 Monat Maut kompensieren, den Rest sollten die Zahlen die solche Vorschläge machen. Das Thema hat uns schon mal mehrere 100 Millionen gekostet. Maut ist immer Geldbeschaffung, wenn davon wenigstens die Straßen ,Brücken und der ÖPNV anständig finanziert würden. Vermutlich werden wir jetzt erst mal Waffen damit finnanzieren.