In Schottland ist ein Flugzeug-Wrack aus der Nordsee geborgen worden. An Bord befand sich eine Leiche. Bei dem Toten könnte es sich um einen deutschen Piloten handeln, der vor über einem Jahr nach Oberfranken fliegen wollte.
Vor der Küste Schottlands ist ein seit Langem vermisstes Flugzeug aufgetaucht. Die Fragmente der Cessna wurden von einem Fischerboot aus in der Nordsee entdeckt, berichtet die Deutsche Presse-Agentur (dpa). Laut Angaben der britischen Flugunfallbehörde AAIB handelt es sich bei um eine in Deutschland registrierte Maschine, die seit September 2023 als verschollen galt.
In dem Flugzeug-Wrack wurden menschliche Überreste gefunden, deren Identität noch festgestellt werden muss, teilte die schottische Polizei mit. Laut der britischen Rundfunkanstalt BBC könnte es sich um den Piloten handeln. Dieser startete vor rund 14 Monaten in Norddeutschland mit dem Leichtflugzeug, um Verwandte im oberfränkischen Bayreuth zu besuchen. Dieses Ziel erreichte er jedoch nie.
Pilot wollte nach Bayreuth fliegen: Fischerboot entdeckt vermisstes Flugzeug nach 14 Monaten in Schottland
Die Cessna startete am 30. September 2023 vom Flugplatz Uetersen-Heist in Schleswig-Holstein, wie die Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung (BFU) in ihrem Untersuchungsbericht im April dieses Jahres festhielt. Das Flugzeug begab sich demnach zu einem privaten Flug unter Sichtflugregeln in die Luft. Nach Aussagen des am Flugplatz ansässigen Halters charterte der Pilot die Cessna 172 S, um in Bayreuth Verwandtschaft zu besuchen.
Er habe angegeben, am nächsten Tag zurückfliegen und das Flugzeug gegen 18 Uhr wieder dem Halter übergeben zu wollen. Doch kam es bekanntermaßen nicht. "Statt das angegebene, südlich gelegene Ziel Bayreuth anzusteuern, nahm das Luftfahrzeug direkt nach dem Start einen nordwestlichen Kurs ein", heißt es vonseiten der Behörde. Demnach verschwand das Flugzeug damals nach 6 Stunden und 19 Minuten vom Radar.
Da sich der letzte Radarpunkt über internationalen Gewässern befand, habe die BFU vorschriftsgemäß die Leitung der Unfalluntersuchung übernommen. Die Behörden Dänemarks, Großbritanniens, Norwegens, der Schweiz und USA beteiligten sich demzufolge daran. Die Spur verlor sich circa 70 Seemeilen südöstlich der Shetlandinseln, wie aus dem Untersuchungsbericht der deutschen Behörde hervorgeht. Pilot und Maschine galten in der Folge als verschollen - bis vor wenigen Tagen.
Überbleibsel von deutscher Maschine an Land gebracht - Ermittlungen sollen Umstände klären
Am vergangenen Freitag (6. Dezember 2024) wurde das Leichtflugzeug, wie eingangs erwähnt, in der schottischen See entdeckt. Am Sonntag (8. Dezember 2024) wurden die Überbleibsel der Cessna dann an Land gebracht, so die Polizei. Die örtlichen Behörden arbeiten nun eng mit britischen Flugunfallermittlern und deutschen Behörden zusammen, um die konkreten Umstände zu klären.
Der Fall ruft derweil Erinnerungen an den tragischen Flugzeugabsturz von McFit-Gründer Rainer Schaller ins Gedächtnis. Der Unternehmer aus Schlüsselfeld (Kreis Bamberg) und seine Familie verloren bei dem Unglück im Herbst 2022 ihr Leben.