Weniger Gewalt in Asylbewerberheimen und in höheres Sicherheitsgefühl von Bewohnern - das ist das Ziel der Gewaltschutzkoordinatoren. Symbolfoto: Joerg Koch/ddp
Für die Flüchtlingsunterkünfte in Bayreuth wird derzeit an einem Gewaltschutzkonzept gearbeitet, das für mehr Sicherheit in den Unterkünften sorgen soll. Auch dazu beitragen sollen die Gewaltschutzkoordinatoren, die es nun seit gut drei Monaten in Oberfranken gibt.
Im September 2019 wurden bei der Regierung Oberfranken mit Annika Becker und Stefan Engelke zwei Gewaltschutzkoordinatoren für Asylbewerberunterkünfte eingestellt. Gewaltschutzkoordinatoren gibt es derzeit in allen Flüchtlingsunterkünften der bayerischen Regierungsbezirke.
Die Anzahl der Gewaltschutzkoordinatoren ist in einzelnen Regierungsbezirken Bayerns unterschiedlich. Im Regierungsbezirk Oberfranken gibt es derzeit zwei Gewaltschutzkoordinatoren: Während Stefan Engelke für die ANKER-Einrichtung Oberfranken in Bamberg zuständig ist, betreut Annika Becker alle Gemeinschaftsunterkünfte in Oberfranken, unter anderem die in der Wilhelm-Busch-Straße 2 und 5 in Bayreuth.
Gewaltschutzkoordination: Hilfe vor Ort
Auf Anfrage von inFranken.de teilt die Regierung Oberfranken mit, dass durch die Gewaltschutzkoordinatoren der Schutz der Bewohner von Asylunterkünften gewahrt werden soll. Dementsprechend beziehe sich die Arbeit der Gewaltschutzkoordinatoren auf drei Aspekte: Zum einen die Gewalt, die Menschen schon vor Ihrer Ankunft in den Aufnahmeeinrichtungen erlebt haben. Die Bewohner sollen ein Vertrauensverhältnis zu den Gewaltschutzkoordinatoren aufbauen und die Möglichkeit haben, persönliche Erlebnisse wie Missbrauchserfahrungen auf der Flucht oder häusliche Gewalt mit ihnen zu teilen.
Weiterhin sollen sie Gewalt, die beim Zusammentreffen von Menschen verschiedener Kulturen auftreten kann, präventiv verhindert werden. Zuletzt helfen die Gewaltschutzkoordinatoren, sollte es bereits zu Vorfällen innerhalb der Flüchtlingsunterkunft gekommen sein, bei der Aufarbeitung dieser Fälle.
Mehr Sicherheit für schutzbedürftigen Personenkreisen durch Gewaltschutzkoordinatoren
Dabei stehe der Schutz von besonders schutzbedürftigen Personenkreisen, wie Frauen, Kinder, Kranke, Alte, oder Personen mit atypischer Sexualität im Vordergrund. So soll das Zusammenleben der Menschen in den Unterkünften insgesamt noch sicherer gestaltet werden.