Dramatische Rettung in der Fränkischen Schweiz. In Pottenstein mussten vier Menschen von Feuerwehr und Bergwacht befreit werden, die in Gondeln über einer Sommerrodelbahn festsaßen. Kritik gab es von einer Betroffenen. Das Fahrgeschäft wird nun überprüft.
Laut Polizeiinspektion Pegnitz sei es gegen 17.15 Uhr auf der neu errichteten Gondelbahn "Hexenbesen" zu einem Defekt gekommen. Zwei der drei eingesetzten Gondeln, die jeweils mit zwei Personen besetzt waren, stoppten aus bisher ungeklärten Ursache. Die vier festsitzenden Fahrgäste mussten von der Bergwacht Pottenstein mit Unterstützung der örtlichen Feuerwehr geborgen werden. Im Nachgang wurde das Vorgehen der Betreiber kritisiert. Außerdem seien schon am Vortag Probleme aufgetreten.
Die Fahrgäste erlitten leichte Unterkühlungen. Ein neunjähriger Junge trug ein Hämatom am Schienbein davon. Zur vorsorglichen Untersuchung wurden die Personen ins Krankenhaus gebracht. Die Polizeiinspektion Pegnitz hat die Ermittlungen aufgenommen.
Regen und Gewitter
Am Sonntag war gemeldet worden, dass insgesamt sechs Menschen durch einen technischen Defekt in Gondeln der Bahn festsaßen. Zwei der sechs Menschen konnten durch den Betreiber selbst befreit werden. Laut Wolfgang Bothe, Kommandant der Feuerwehr Pottenstein, mussten die vier restlichen Betroffenen durch die örtlichen Einsatzkräfte gerettet werden. Bergwacht und Feuerwehr konnten mit Hilfe von Leitern und Tüchern dafür sorgen, dass die Festsitzenden aus den Gondel gelangten. Während der Rettungsaktion regnete und gewitterte es stark.
Laut einer Angehörigen der Betroffenen, die die Szenerie vor Ort miterlebte, stießen zwei Gondeln miteinander zusammen, was kurzzeitig für Panik sorgte. Ihrer Aussage nach mussten ihr Mann und ihr Kind verletzt ins Krankenhaus.
Eine der Betroffenen übte derweil heftige Kritik an den Betreibern: Ihrer Meinung nach sei die Situation verharmlost und schlecht gemanaget worden. Betreiber und Rettungskräfte widersprechen dieser Behauptung.
Einen umfangreichen Nachbericht, der sich auch dieser Frage widmet, finden sie hier (für Abonnenten kostenlos).
Insgesamt waren rund 20 Feuerwehrmänner um Einsatz. Diese wurden von zehn Mitgliedern der zuständigen Bergwacht unterstützt.
Starke Verzögerungen und Wartezeiten bereits am Samstag
Laut einem Augenzeugenbericht vom Samstag (14. Juli 2018) gab es am Eröffnungstag der Sommerrodelbahn bereits starke Verzögerungen. Vor dem Eingang der Sommerrodelbahn bildete sich in den Nachmittagsstunden eine lange Schlange. Die Nachfragen unruhiger Besucher konnte ein Mitarbeiter des Veranstalter lediglich damit beantworten, dass er noch keine Freigabe für den Start der Bahn habe.
Laut den Aussagen des Augenzeugen, kam es vermehrt an der selben Stelle zu Schwierigkeiten der Bahn. Diese könnten möglicherweise auf einen technischen Defekt hinweisen.
Am Montag haben sich Wiegand-Mitarbeiter auf den Weg nach Pottenstein gemacht. Sie sollen herausfinden, was die Gondeln kollidieren ließ. Bis dahin bleibt der "Hexenbesen" gesperrt.
red/tu/lsFoto: NEWS5 / Merzbach