Der Forstbetrieb Ebrach hat trotz aller Proteste einen Stamm des Methusalembaums wie angekündigt gefällt. Die "Maßnahme M4" sei erfolgreich gewesen, eine Hälfte der Buche bleibe erhalten.
Alle Proteste und Warnungen von Naturschützern haben nichts genützt: Die als Methusalembaum M4 bekannt gewordene Buche im Staatsforst bei Ebrach wurde am Samstag - kurz vor Mittag - vom THW Forchheim gesprengt. Genauer gesagt wurde mit der Sprengung ein Stamm des mächtigen Zwillingsbaumes gefällt. Am zweiten Stamm seien lediglich "kleinere Rindenverletzungen entstanden", wie Forstbetriebsleiter Ulrich Mergner und Fabian Löchner, "Einsatzleiter Maßnahme M4", in einer Pressemitteilung betonen.
Um die Sprengung nachträglich zu rechtfertigen führt Mergner aus, dass erst jetzt das gesamte Ausmaß der Gefährdung deutlich geworden sei: "Der Stamm war auch im Inneren aufgerissen, wie es die Fachleute des Forstbetriebs befürchtet hatten", berichtet Mergner. Die Sorgen, dass durch die Sprengung auch der zweite Stamm umfallen würde, hätten sich dagegen nicht erfüllt. Die durch herumfliegende Holzsplitter verursachten "kleinen Rindenverletzungen" würden in den nächsten Jahren auf natürliche Weise überwallt, größere Verletzungen vom Forstbetrieb mit Baumharz behandelt.
Gefährliche Schäden? Etwas kritischer sieht dies der Bamberger Biologe und Naturschützer Winfried Potrykus, der am Sonntag auf dem Methusalemweg unterwegs war und das Ergebnis der Sprengung wie folgt schildert: Der gesprengte Stamm sei zerfetzt. "Doch auch der verbleibende Zwillingstamm, zu dessen Erhaltung ja eigentlich eine Sprengung anstatt einer Fällung durch Motorsäge erfolgte, wurde deutlich beschädigt", sagt Potrykus. Und gerade die Rotbuche sei von allen einheimischen Laubbaumarten gegen oberflächliche Rindenbeschädigungen weitaus am empfindlichsten.
Die Verletzungen würden Eingangspforten für holzabbauende Pilze bilden, die rasch die Standfestigkeit auch starker Buchenstämme entscheidend schwächen könnten. "So ist abzusehen, dass das Schicksal der stärksten Buche des Steigerwaldes, womöglich sogar der deutschen Wälder, in absehbarer Zeit besiegelt sein wird", fürchtet der Naturschützer. Nach der Sprengung sei für ihn auch ersichtlich geworden, dass der Baum mit dem seit längerem bekannten Riss zwischen den beiden Zwillingsstämmen gut zurechtkam. Dieser Riss habe sich auch nicht durch den Gewittersturm in der Nacht zum 1. Juli 2012 erweitert. Dass der Baumgigant diese Belastung ohne schlimmere Schäden überlebte, sei ein "Beweis für die Vitalität dieser außergewöhnlichen Baumpersönlichkeit."
Forstbetriebsleiter Mergner führt aber erneut das Sicherheitsargument an, nachdem die Buche M4 ein Problem geworden sei, weil sie den neuen Radweg gefährde. "Entgegen der Meinung des Bund Naturschutzes müsste ein derartiger Baum auch in einem Nationalpark gefällt werden", betont Mergner. Dies könne man im bestehenden Nationalpark Bayerischer Wald auf hunderten von Kilometern Wanderwegen besichtigen. Dort seien auf vielen Hektar Bäume zum Schutz der Wanderer gefällt worden.
Dem Radweg im Weg "Auch die aktuelle Rechtslage lässt bei öffentlichen Wegen keine andere Entscheidung zu", meint Mergner mit Blick auf das Urteil des Bundesgerichtshofs zur Duldung "waldtypischer Gefahren" vom vergangenen Oktober. Als Beweis für die Gefahr, die von M4 ausgegangen sei, wertet Mergner die Tatsache dass die mächtige Krone des gesprengten Stammes genau auf den künftigen Radweg gefallen sei. Und er ergänzt, dass der Forstbetrieb hat es sich mit der Entscheidung zu Gunsten der Sprengung nicht leicht gemacht habe.
Wäre dieser nicht als öffentlicher Radweg gewidmet, sondern nur eine einfache Forststraße, hätte die Verkehrssicherheit jedoch eine Sprengung nicht zwingend nötig gemacht. In diese Richtung geht auch eine Aussage des Forstbetriebsleiters im BR-Magazin "quer" vom vergangenen Donnerstag. Zahlreiche Naturschützer hatten dafür plädiert, lieber den Radweg zu verlegen als den Baum zu fällen. Sie befürchten, dass noch weitere Bäume am Methusalemweg dieser Argumentation zum Opfer fallen könnten. So neige sich zum Beispiel der zum Teil bereits von Fäulnis zerstörte Baum M3 mit seiner einseitigen Krone dem Radweg zu.
Der Forstbetrieb verweist hingegen darauf, dass die neun Methusalembäume am Radstein nicht die einzigen im Steigerwald sind. So wachse jährlich die Zahl der Buchen, die einen Stammdurchmesser von 60 Zentimeter und mehr erreichten und als "dauerhaft geschützt" markiert würden.
Wenn man den Worten des Ebracher Forstdirektors Ulrich Mergner glauben darf, ist es nicht schade um M 4, auch nicht um M 3 und andere Bäume, die an dem von ihm kreierten Methusalempfad noch ein Opfer von Spreng-, Sägen-, Harvester-, Straßenbau- oder Grabspezialisten werden, denn es wachse "jährlich die Zahl der Buchen, die einen Stammdurchmesser von 60 Zentimeter und mehr erreichten und als "dauerhaft geschützt" markiert würden."
Dies entspricht leider nicht der Wahrheit: zunächst nicht am Radstein, dann auch nicht im übrigen Forstbetrieb, wo erst jüngst wieder die Fällung von 75 cm dicken Buchen vermeldet wurde. Wo ist da dauerhafter Schutz?
Weg mit den Bäumen! Wir haben doch genug!
Ob Herr Mergner selbst an seine Aussagen glaubt? Mir fehlt der Glaube daran.
Jeder Baumkletterer mit Motorsäge hätte das besser, billiger und schonender für den Nachbarstamm gemacht- aber da wollte wohl jemand spielen. Gefahr im Verzug war da nicht- also hätte eine Firma für Problemholzfällungen- wenn es denn überhaupt Problemholz war- den Stamm auch fällen können! So konnte das THW mit steuerfinanzierten Geräten spielen und die Firmen die davon leben mussten mal wieder leer ausgehen!!
Wie nennt man das wieder?
Der Sprengmeister und seine Helfer haben nur ihre Arbeit gemacht.
Zu kritisieren ist der Tourismus, der durch naturbelassene Gebiete auf autobahnähnlichen Wegen wandern möchte.
Habe ich in meinem letzten Posting zu diesem Thema auch gesagt, alles betonieren und grün anstreichen.
Was anderes: Mußte irgendwelcher alter Sprengstoff weg?? Den hätte man auch woanders abtun können !
Förster die sich als Naturfreunde aufspielen und nur den Profit der Staatsforsten bedienen müssen.
Der Vorfall zeigt klar das Wälder nur als Nationalpark zu schützen sind.
Es wird bald auch M3 fallen, weil wieder jemand ein Riss findet.
Armseliges Deutschland, vor was soll die Menschheit noch geschützt werden.
Sollte wir nicht 20 Meter links und rechts vom Fahrradweg alles um schneiden?
Es könnte ja jemand verletzt werden.