Eine sehr hohe Dynamik, aber auch eine Verschlechterung in der Kategorie "Wohlstand und soziale Lage" stellt der Zukunftsatlas für Bamberg fest.
Unter 401 kreisfreien Städten und Landkreisen belegt Bamberg im Zukunftsatlas der Wirtschaftsforscher von Prognos noch immer einen guten 47. Platz. Nur wenige Kommunen hätten sich seit 2016 dynamischer entwickelt, in Sachen Demografie liegt Bamberg bundesweit sogar auf dem dritten Rang. Dass es insgesamt dennoch einige Plätze nach unten ging, liegt nicht zuletzt an der Kategorie "Wohlstand und soziale Lage". Hier haben sich die Zunahme der Straftaten in den Vorjahren (bei leichter Rücknahme 2018) und die gestiegene Anzahl von Menschen, die von Sozialleistungen leben, ausgewirkt. Für die Stadtverwaltung hängt das vor allem mit dem "Sonderfaktor" der Aufnahmeeinrichtung Oberfranken (AEO) zusammen. Kritisch bewertet Prognos auch den angespannte Wohnungsmarkt:. Studienleiter Tobias Koch bestätigt, dass Bamberg im bundesweiten Vergleich noch gut dastehe. Nicht nur die Bevölkerung sei gewachsen, auch Arbeitsplätze seien entstanden. "Jetzt muss aber auch der Wohnungsmarkt mitwachsen, denn die Anziehungskraft Bambergs bleibt."
"Wir haben allein in den vergangenen neun Jahren fast 8000 Einwohner hinzugewonnen, die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten ist von 49 000 auf über 54 000 gestiegen", stellt Steffen Schützwohl aus der städtischen Pressestelle fest. Die Platzierungen in den Kategorien Dynamik und Demografie bestätigten das. Dass dies Herausforderungen mit sich bringe, werde aber ebenfalls deutlich. Die angespannte Situation auf dem Wohnungsmarkt sei bekannt. "Mit zahlreichen Projekten wie dem Ulanenpark, dem Megalith-Gelände, der Offizierssiedlung und dem Lagarde-Campus oder auch dem Wohnpark Gereuth der Stadtbau GmbH steuern wir dem entgegen."
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Warum wird eigentlich die Verschlechterung der sozialen Lage, vorallem wegen der AEO, um 200 Plätze nicht thematisiert? Ist es politisch nicht gewünscht und nicht korrekt?