Zollnerstraße in Bamberg wird zur Sackgasse: Bau einer neuen Straße für Lagarde-Campus

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Im vergangenen Jahr wurde die Klinkerfassade der Kasernenhäuser entlang der Zollnerstraße (Bildmitte) aufgebrochen. Nun wird dort bis Ende Oktober eine Straße zur Erschließung der ehemaligen Lagarde-Kaserne gebaut, wo das Digitale Gründerzentrum entstehen soll. Ronald Rinklef
Im vergangenen Jahr wurde die Klinkerfassade der Kasernenhäuser entlang der Zollnerstraße (Bildmitte) aufgebrochen. Nun wird dort bis Ende Oktober eine Straße zur Erschließung der ehemaligen Lagarde-Kaserne gebaut, wo das Digitale Gründerzentrum entstehen soll. Ronald Rinklef
Blick auf die neu zu bauende Einfahrt auf den Lagarde-Campus von der Pestalozzistraße aus. Matthias Hoch
Blick auf die neu zu bauende Einfahrt auf den Lagarde-Campus von der Pestalozzistraße aus. Matthias Hoch
 

Ab dem 9. April 2018 wird die Zollnerstraße zur Sackgasse: Die Kreuzung wird um eine neue Straße gegenüber der Pestalozzistraße erweitert.

Es ist ein weiterer Schritt zur Entwicklung der ehemaligen Lagarde-Kaserne entlang der Zollnerstraße/Ecke Berliner Ring: So wird ab diesem Montag mit der Erschließung dieses Teils des 19 Hektar großen Geländes begonnen, auf dem als erstes bis 2019 das Digitale Gründerzentrum von Stadt und Landkreis (Investitionssumme knapp zwölf Millionen Euro) angesiedelt werden soll.
Wie der Entsorgungs- und Baubetrieb der Stadt (EBB) mitteilt, wird dazu bis voraussichtlich Ende Oktober eine neue öffentliche Straße in Verlängerung der Pestalozzistraße gebaut, wozu auch der Umbau der Kreuzung Zollnerstraße/Pestalozzistraße nötig wird.


Großräumige Umleitung

Das hat Folgen für den Verkehr: Laut EBB wird für den Bau der neuen Straße die Zollnerstraße auf Höhe Pestalozzistraße zur Sackgasse - und das für die gesamte Bauzeit. Autofahrer können nicht mehr direkt über die Zollnerstraße zum oder vom Berliner Ring in Richtung Innenstadt fahren.
Die Zollnerstraße zählt mit 8500 Fahrzeugen am Tag zu einer der wichtigen Ost-West-Verbindungen. Sie ist jedoch nicht so stark befahren wie die Memmelsdorfer Straße, auf der 21 000 Fahrzeuge am Tag unterwegs sind, beziehungsweise die Starkenfeldstraße, über die 15 000 Fahrzeuge am Tag rollen. Während der Bauzeit wird der Kfz-Verkehr laut EBB großräumig über diese beiden Straßen umgeleitet.

Einzig für Linienbusse soll die Durchfahrt mittels Baustellenampel möglich sein, die Busfahrer selbst schalten können. Die Haltestelle und die Taxistände sollen leicht angepasst erhalten bleiben.
Die Zufahrt für Anlieger der Zollnerstraße ist laut EBB von beiden Seiten bis zur Sackgasse möglich: "Alle Geschäfte sind jederzeit erreichbar - die Zufahrt ist über den Berliner Ring beziehungsweise die Weißenburgstraße bis zur Baustelle frei", betont Claus Reinhardt, Sprecher des Baureferats der Stadt. Von der Pestalozzistraße kommt man allerdings nicht mehr direkt auf die Zollnerstraße.
Der Straßenbau kostet laut Angaben von Reinhardt rund 800 000 Euro (ohne Planungskosten). Bereits im vergangenen Jahr wurden entsprechende Vorbereitungen für den Umbau getroffen. So war die geschlossene Klinkerfassade der Kasernenhäuser, die die Zollnerstraße im Bereich der Lagarde prägen, auf rund 28 Metern aufgebrochen worden, um eine zweite Zufahrt auf das Gelände neben dem Gate 1 in der Weißenburgstraße zu ermöglichen.

Die neue Straße wird insgesamt 9,50 Meter breit, mit einem aufgeweiteten Aufstell-Streifen für Radfahrer. Zusätzlich sollen links und rechts je drei Meter breite Gehwege entstehen.


Zwei Bauphasen

Wie der Entsorgungs- und Baubetrieb mitteilt, ist die Baumaßnahme in zwei Phasen gegliedert: Zunächst wird im Einmündungsbereich der Pestalozzistraße und daran anschließend auf der Seite der ehemaligen Lagarde-Kaserne gearbeitet. Dabei wird die Fahrbahn abgetragen, der Untergrund verbessert, Trag- und Deckschichten der Straße wieder aufgebaut, sowie die Randeinfassungen und Straßenentwässerung erneuert. Die Gehwege sollen entlang der Lagarde mit rotem Klinker, auf der gegenüberliegenden Seite mit grauem Betonsteinpflaster gestaltet werden. Während der Erneuerung des nördlichen Geh- und Radweges in der ersten Phase ist laut EBB der Zugang für Fußgänger aus der Pestalozzi- in die Zollnerstraße gesperrt. Fußgänger und Radfahrer sollen in der Zollnerstraße dann die Baustelle über den jeweils gegenüberliegenden Weg passieren können.