Auf dem Parkplatz des Amtes für Ländliche Entwicklung Oberfranken soll ein weiterer Neubau für die Universität Bamberg entstehen. Zudem soll die Teilbibliothek 4 am Heumarkt ausgebaut werden.
Das Thema Parkplätze ist ein ganz heißes in Bamberg. "Egal, welches Bauprojekt Sie hernehmen", sagt Fritz Angerer, Leiter des Staatlichen Bauamtes Bamberg. Als er das sagt, steht er auf einem Parkplatz, den es wohl in etwas mehr als zwei Jahren nicht mehr geben wird.
Denn auf dem Park-Areal des Amtes für Ländliche Entwicklung Oberfranken - hinter dem öffentlichen Parkplatz am Schillerplatz - wird dann ein Uni-Neubau stehen. Erdgeschoss, zwei Obergeschosse, Dachboden, Hauptnutzfläche etwa 900 Quadratmeter, für rund sechs Millionen Euro. Die Planung ist zwar bisher nur vorläufig, trotzdem stellt sich die Frage: Was passiert mit den 45 Parkplätzen?
"Unsere Mitarbeiter sind für ganz Oberfranken zuständig", erläutert Lother Winkler, stellvertretender Leiter des Amtes für Ländliche Entwicklung. "80 Prozent sind im Außendienst unterwegs und müssen mehrmals täglich Akten ein- und ausladen. Wir brauchen unsere Parkplätze."
Tiefgarage unter dem Gebäude
Die Entwarnung kommt von Staatssekretärin Melanie Huml (CSU): "Es wird eine Tiefgarage unter dem Uni-Gebäude geben." Fritz Angerer vom Staatlichen Bauamt bestätigt: "Wir wollen so viele Parkplätze wie möglich erhalten."
Dass man sich über die Parkplätze unterhält und nicht über die Finanzierung diskutiert, liegt daran, dass die Kosten für den Uni-Neubau aus der Förderung der Technologieallianz Oberfranken (TAO) stammen. Diese wird vom Freistaat Bayern finanziell gefördert.
Mitglieder der Allianz sind die Universitäten Bamberg und Bayreuth sowie die Hochschulen für angewandte Wissenschaften in Coburg und Hof. Ihr Ziel ist es, die Technikkompetenz in Oberfranken durch hochschultyp-übergreifende Zusammenarbeit zu stärken.
"Wir sind sehr dankbar, dass es die TAO gibt und dass sie gefördert wird", sagt Dagmar Steuer-Flieser, Kanzlerin der Universität Bamberg. "Die beiden Baumaßnahmen in der Innenstadt sind ein Segen für uns."
Im Neubau am Schillerplatz wird das Institut für Orientalistik einziehen. Das zweite Bauvorhaben liegt etwa zehn Minuten Fußmarsch entfernt: die Teilbibliothek 4 (TB 4) soll erweitert werden. Das Gebäude war von vorne herein so angelegt, dass ein Anbau im Bereich einer ehemaligen angrenzenden Kfz-Werkstatt möglich ist. Für rund vier Millionen Euro wird die Bibliothek der Sprach- und Literaturwissenschaften so ausgebaut, dass zusätzlich 700 Quadratmeter Nutzfläche zur Verfügung stehen.
Fritz Angerer möchte mit beiden Bauprojekten am liebsten gleichzeitig starten, parallel bauen und gemeinsam fertig werden. "Jetzt wird erst einmal ausgeschrieben, außerdem sind wir im Gespräch mit dem Landesamt für Denkmalpflege", erläutert er. "Fünf bis sechs Monate müssen wir rechnen, bis wir im Architektenwettbewerb einen Preisträger finden." Dann könne die Planungsphase wohl etwas verkürzt werden. "Mit einer Bauzeit von etwa zwei Jahren sollten wir insgesamt schon rechnen."
Bereits fertig ist der Neubau der Universität Bamberg auf der Erba-Insel. Er ist vor kurzem eingeweiht worden. Hier werden drei neue Professuren aus verschiedenen Informatikbereichen untergebracht.
Ausgleichsfläche für Orientalistik
Ursprünglich war dieser Platz für die Geistes- und Kulturwissenschaften gedacht, zu denen auch das Institut für Orientalistik gehört.
Da stattdessen aus Gründen der Synergie die Fakultäten Angewandte Informatik und Wirtschaftsinformatik eingezogen sind - man wollte sie nicht auseinander reißen - , wird die Orientalistik als Ausgleichsfläche das neue Gebäude am Schillerplatz erhalten.
"Dass die Bibliothek für Sprach- und Literaturwissenschaften in unmittelbarer Nähe nun auch ausgebaut wird, ergänzt sich natürlich super", sagt Uni-Kanzlerin Steuer-Flieser.
Was spricht eigentlich gegen einen großen Campus auf dem Konversionsgelände?
Dort liese sich mit einem wahrscheinlich deutlich geringeren Aufwand die vorhandene Infrastruktur umnutzen und Raum für weitere Entwicklungen wäre auch vorhanden.
Stattdessen klotzt man einen Bau hässlicher als der Andere in den historischen Stadtkern. Ich fand schon den Uni Bau auf dem Erba Gelände freundlich gesagt wenig durchdacht. Kaum Entwicklungs- und Wachstumsmöglichkeiten und dazu hochpreisige Edelimobilien in direkter Nachbarschaft.Das Konversionsgelände bietet neben den Sportstätten massenweise vom Steuerzahler bestens gepflegte Gebäude, die mit wenig Aufwand in günstige bezahlbare Studentenwohnungen umgewandelt werden könnten. Die Gebäude der Langardekaserne böten Raum für Seminarräume, Gruppenräume, Copy Shops, Kaffees, Bistros uvm. Die ehemaligen Panzer- und LKW Stellfächen Raum für praktische, moderne Gebäude mit modernen Hörsäälen. Das Ganze auch noch 10-20 Minuten entfernt von der Feki - zu Fuß oder mit dem Stadtbus wohl gemerkt. Mit dem Fahrrad ginge es auch in fünf Minuten.
Die Aussage: "Unser Campus ist die Innenstadt" treibt meinen Blutdruck erheblich in die Höhe. Die Innenstadt ist die Innnenstadt aller Bamberger und nicht die Spielwiese der Universität. Es wird Zeit, dass wieder Vernunft und gesunder Menschenverstand Einzug halten.
Die Konversion bietet eine einmalige Möglichkeit einen modernen Campus zu schaffen der auch längerfristig noch Entwicklungsmöglichkeiten bietet und auch Studenten mit schmalem Geldbeutel gute Studienmöglichkeiten und Unterkünfte bieten kann. Eine Entwicklung wie auf dem Erba Gelände darf es nicht nochmal geben. Die dort entstandenen Studentenwohnungen sind nämlich nur dem Namen nach solche. Tatsächlich sind es Steuerabschreibungsobjekte für Bestverdiener und deren Nachwuchs.
Oder wofür würden Sie das hier halten: "Comfort 4* Sterne Studenten Apartment 399,00€ zzgl. 80€ BK/NK/Strom ..."
Wenn hier jemand von einer Diktatur spricht, dann muss ich wohl annehmen, dass diese Person noch keine solche erlebt hat. Was mit der CSU hier in Bayern manchmal abgeht, mag nicht schön sein aber eine Diktatur ist etwas vollkommen Anderes.
Zum Thema: Ich freue mich über die Zubauten der Universität (inklusive Tiefgarage). Seminarräume sind im Moment noch wirklich Mangelware.
Dass die Stadt bei der Wohnungssituation so wahnsinnig überfordert ist, kommt nicht von ungefähr. Man hat die Jahrgänge kommen sehen und hat nichts getan. Jetzt werden eilig Pläne gemacht, doch es ist zu spät. Jetzt kann man nur noch Schadensbegrenzung betreiben. Wer jedoch auf das Gelände der US-Armee spekuliert, dem sei gesagt, dass dieses der Stadt nicht oder nur zu geringem Teil gehört und wahrscheinlich verkauft werden wird an einen Investor. Viel Spaß mit der Deutschen Annington und ähnlichen Ausbeutern.
Nette Grüße,
ein Studierender aus Lichtenfels...
2014 sind die amerikanischen Streitkräfte fort. Ein Traumgelände für eine Universität. Da wären Fördergelder sinnvoll eingesetzt. Aber vermutlich wird mit diesen Bestellbauten ein persönlicher Traum erfüllt. Im Übrigen, es gibt keine Fakultäten Angewandte Informatik und Wirtschaftsinformatik. Richtig muss es heißen: Fakultät für Wirtschaftsinformatik und Angewandte Informatik. Und zur Architektur des ERBA-Bestellbaus stimme ich dem Wuschelschaf zu: keine Meisterleistung architektonischen Könnes! Die armen Insassen dort
Der Kommentar von mensch-meier ist in Manchem heftig überzogen, die Kernaussage aber trifft zu. Die Uni breitet sich aus mit immer mehr Studierenden - denn, je mehr eingeschrieben sind, um so mehr Geld gibt es aus München - und mit Gebäuden, die über das gesamte Stadtgebiet verteilt sind. Es drängt sich einem die Frage auf, warum man nicht in Erwägung gezogen hat, den Abzug der amerikanischen Streitkräfte abzuwarten und dann dieses riesige Areal als Uni-Campus zu nutzen. Es würde nicht nur Platz für Verwaltungs- und Institutsgebäude bieten sondern auch für Sportanlagen, Studentenwohnheime und was sonst noch alles zu einer Uni gehört, sogar Platz für Parkplätze wäre vorhanden und die Innenstadt würde entlastet. Zumal der Oberste Bayerische Rechnungshof in seinem Jahresbericht 2012 bemängelt, dass die Anmietung von Bestellbauten im Vergleich zu staatlichen Neubauten nicht immer wirtschaftlich ist. Dies trifft lt ORH auch für den Bestellbau der Uni Bamberg auf der ERBA-Insel zu. Und dieser Bau für 34 Mio Euro stellt, hat man ihn erst einmal von innen gesehen, wahrlich kein Meisterwerk architektonischen Könnens dar.
und dafür noch mehr parkplätze streichen damit der püd noch mehr abzocken kann?
und was ist mit wohnungen? diese uni macht bamberg langsam aber sicher kaputt und dreht den leuten die gurgel zu - diese studentenschwemme kann kein anständiger bamberger bezahlen.
anstatt noch mehr studenten mit schmutzigen tricks (abschaffung vom NC) her zu holen und eine kleinstadt vollständig zu überfluten, sollten die verantwortlichen der uni erst mal die grundlagen schaffen, dass diese horden von menschen überhaupt ein dach übern kopf haben!
DOCH, das ist sehr wohl die aufgabe einer gierigen uni-verwaltung! deren ziel ist es aber nur noch massen anstatt niveau vorweisen zu können - die barbarische zeche sollen die leute zahlen, die schon immer hier gelebt haben. "so ruiniert man eine ganze stadt" wäre auch ein toller titel für eine verdienstmedaille an eine weltfremde diktatur?!
kanzler... ein trauriges synonym für abgehobene und verantwortlungslose tyrannen ohne menschliche züge! und die csu steht wie immer sehr gerne spalier wenn wähler abgewatscht und ausgebeutet werden