Eine neue Container-Unterkunft im Landkreis Bamberg ist bereit für den Bezug. Der Markt Zapfendorf informiert über die künftigen Bewohner, Ausstattung und Laufzeit.
- Erste Bewohner in Asyl-Container in Zapfendorf am Dienstag (25. Juli 2023)
- "Flüchtlinge aus unterschiedlichen Herkunftsländern" - das ist das Konzept
- Gemeinde beantwortet Fragen: Was ist nach der Laufzeit geplant?
- 14 Quadratmeter für zwei Personen - das erwartet die Bewohner
Am Dienstag (25. Juli 2023) ist es so weit: Die ersten Geflüchteten beziehen die Zapfendorfer Container-Unterkunft auf einer freien Grundstücksfläche hinter den Bahngleisen. Die zwei Gebäudetrakte aus je 26 Containern sind für maximal 66 Personen ausgelegt. Der Markt Zapfendorf informiert in einer öffentlichen Mitteilung über Ausstattung und Angebote.
Zapfendorf erwartet erste Flüchtlinge in Container-Unterkunft - "bewusst aus unterschiedlichen Herkunftsländern"
Anfang April 2023 hatte die Betreiberfirma mit der Errichtung der Wohncontaineranlage auf dem Grundstück des künftigen Gewerbegebiets "Ehrenwörth" begonnen. Die Bauarbeiten seien bis auf die Einfriedung und die Fertigstellung der Außenanlagen abgeschlossen. Am 5. Juli 2023 habe ein gemeinsamer Termin zwischen Vertretern des Landratsamtes, der Gemeinde, der Polizeiinspektion Bamberg-Land, der VHS Bamberg-Land, der Betreiberfirma, des beauftragten Hausmeisterdienstes und der Bayerischen Informationsstelle gegen Extremismus stattgefunden, um den Ablauf der Inbetriebnahme der Flüchtlingsunterkunft zu besprechen. Auch Marktgemeinderatsmitglied Raimund Oswald als Vertreter des Helferkreises sei laut Gemeinde vor Ort gewesen.
Der aktuelle Mietvertrag habe eine Laufzeit von 36 Monaten ab Inbetriebnahme der Unterkunft. Das geht aus der Zapfendorfer Webseite hervor, auf der Antworten zu weiteren Fragen zu finden sind. Für eine etwaige Verlängerung des Vertrages bedürfe es einem Mehrheitsbeschluss des Marktgemeinderates. Bei Schließung der Unterkunft würden dort noch wohnende Flüchtlinge auf andere Unterkünfte verteilt. Einziehen sollen geflüchtete Familien aus Osteuropa sowie Flüchtlinge aus Syrien und der Türkei. Die Belegung der Unterkunft erfolge in mehreren Abschnitten.
"Das Landratsamt Bamberg weist den einzelnen Unterkünften bewusst Flüchtlinge aus unterschiedlichen Herkunftsländern zu. Hier wurden bisher in Bezug auf Integration und das Erlernen der deutschen Sprache sehr gute Erfahrungen gemacht", so die öffentliche Mitteilung weiter. Die genaue Zusammensetzung entscheide sich relativ kurzfristig, heißt es auf Anfrage von inFranken.de seitens der Gemeinde.
Arbeitserlaubnis nach drei Monaten und Sprachangebote für Integration
Ein Wohncontainer biete mit rund 14 Quadratmetern Platz für zwei Personen und sei mit Bett, Schrank, Sitzgelegenheit und einem kleinen Kühlschrank ausgestattet. Keine Klimaanlagen, aber Heizkörper seien installiert. Für die ankommenden Familien könnten größere Räume aus zwei Wohncontainern durch das Entfernen der Zwischenwand geschaffen werden. Neben den Schlafräumen gebe es drei Waschräume, die mit Waschmaschinen und Wäschetrockner ausgestattet sind, vier Küchen mit einfachen Kochmöglichkeiten (Kochfeld, Backofen und Spüle), vier Sanitärräume mit WC und Duschen sowie Büroräume, zum Beispiel für den Hausmeisterdienst, Lager beziehungsweise Haustechnikräume.
Im Außenbereich seien Sitzgelegenheiten vorhanden. "Zudem werden noch ein Basketballkorb, ein Fußballtor, eine Tischtennisplatte und ein Spielturm für die Kinder aufgestellt. Der Hausmeisterdienst wird von Montag bis Freitag tagsüber anwesend sein. Die Wohncontaineranlage ist videoüberwacht und an eine Sicherheitsfirma angebunden", teilt die Gemeinde weiter mit. Die Ehrenamtlichen des Helferkreises und der Hausmeisterservice der Flüchtlingsunterkunft seien den ersten Bewohner*innen bei und nach ihrer Ankunft behilflich. Ebenso werde die Flüchtlings- und Integrationsberatung des Landratsamtes Bamberg unterstützend zur Seite stehen.
Zitat:
"Die Container seien etwa 300 Meter Luftlinie von der Bahnunterführung entfernt. Damit werde die Zuganbindung und die Erreichbarkeit des Ortes erleichtert, erklärt ein Mitarbeiter der Gemeinde in Gespräch mit inFranken.de. Durch die Bahnanbindung sei auch der Zugang zur ärztlichen Versorgung in Bamberg möglich. Medizinische Notfälle müssten von den niedergelassenen Ärzten behandelt werden."
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Das muss infranken.de gar nicht extra betonen, ich habs gestern erlebt in einer Bamberger Arztpraxis, Wartezimmer proppevoll, auch die Gänge, Wartezeit trotz Termin mehr als 90 Minuten. Ich saß direkt gegenüber der Anmeldung und bekam die Herkunft der vielen Patienten mit, die teils per Krankenkassen-Chipkarte Mutter, Vater und mehrere Kids allesamt vom Arzt behandelt wurden. Gott sei Dank war unter den Arzthelferinnen eine junge Frau, die der arabischen Sprache mächtig war.
Keine Sorge, ich habe wirklich nix gegen Flüchtlinge, aber dieses Privileg der kostenlosen Arztbehandlung steht den Leuten in keinem anderen Land der Welt zur Verfügung. Statt hier sich mal was zu überlegen, wie das anders geregelt werden könnte, werden in Deutschland ganz schnell mal die Zusatzbeiträge zur gesetzlichen Krankenversicherung erhöht. So einfach ist das für die deutschen Politiker, denn sie wissen ja, dass der beitragszahlende Bürger es immer noch klaglos akzeptiert.
Der deutsche Staat hilft halt gerne und vor allem oft, solange man nicht Rentner oder im Alter pflegebedürftig geworden ist. Keine Frage, den Flüchtlingen darf schon geholfen werden, aber den Rentnern dann einen Inflationsausgleich zu verweigern, da fehlt es der Politik am Fingerspitzengefühl dafür, wer dieses Land hauptsächlich aufgebaut hat und wer es weit mehr als 40 Berufsjahre lang durch Steuern und Sozialabgaben finanziert hat.
Kanzler Scholz ist grad in Indien unterwegs und wirbt für Deutschland um indische Arbeitskräfte. Keine Frage, dass die hier dringend gebraucht werden, da es sich um gut ausgebildete junge Kräfte handelt, die vor allem großen Einsatz erwarten lassen. Man darf aber gespannt sein, wo die alle mal wohnen sollen.
Ein heißes Eisen, werte Redakteure, aber sicherlich sind das alles Gedanken, die sich mittlerweile sehr viele Menschen in unserem Land machen. Bezüglich dieser Containeranlage in Zapfendorf bin ich mehr als nur gespannt, wie das Zusammenleben (und die Integration im Dorf) der Flüchtlinge mit den Zapfendorfern klappt.
Und wie viel kostet uns das in 3 Jahren ? wäre mal interessant wieviel Geld uns das alles zusammen nur für dieses Projekt kostet