Die schweren Motorrad-Unfälle dieses Jahres haben das Maß voll gemacht. Der Würgauer Berg im Landkreis Bamberg wird für Biker gesperrt.
Ein neuer Belag. Markierungen. Unterfahrschutz. Parkplatzrückbau. Geschwindigkeitsbeschränkung auf 50 km/h. Doppelmarkierung und schließlich Warntafeln. Alle baulichen Maßnahmen haben nichts gebracht. Jetzt soll es eine so genannte verkehrsrechtliche Anordnung richten: An Wochenenden und Feiertagen ist der Würgauer Berg für Motorradfahrer gesperrt.
Seit Jahren gibt es Bemühungen von allen Seiten, die gerade für Biker unfallträchtige Strecke auf der B 22 zu entschärfen. Beispielsweise am Staatliche Bauamt, dem Baulastträger. Michael Raab (Abteilungsleiter) und Uwe Zeuschel (Bereichsleiter Straßenbau) haben viel umgesetzt. Vergebens, wie die Unfälle gerade in diesem Sommer zeigten. "Unsere Möglichkeiten sind ausgeschöpft", sagt Zeuschel. Nun konnte nur noch das Landratsamt als Verkehrsbehörde in Abstimmung mit den weiteren zuständigen Behörden tätig werden.
Freilich bedarf es schon triftiger Gründe, um einen Straßenabschnitt für eine bestimmte Gruppe von Verkehrsteilnehmern zu sperren. Polizei, Bauamt, Landratsamt und weitere Behörden haben beratschlagt, Politiker sich eingesetzt. Herausgekommen ist nun ein zunächst auf ein Jahr begrenztes Pilotprojekt, das aus Sicherheitsgründen den Berg dicht macht. Zumindest an den Tagen mit hoher Biker-Frequenz.
Wie Uwe Zeuschel weiß, gehört der Würgauer Berg zusammen mit dem Kesselberg in Oberbayern bundesstraßen- und motorrad-bezogen zu den beiden bayernweiten "Unfall-Dauerbrennern". Genau am Kesselberg gibt es eine Sperrung, wie sie nun auch in Würgau greifen soll. Bis 31. Dezember 2018 ist das Pilotprojekt "Sperrung Würgauer Berg" anberaumt, wie das Landratsamt mitteilt. Die Ausweichstrecke für Motorradfahrer führt dann auf der Kreisstraße BA30 und der Staatsstraße 2187 über Kübelstein, Ludwag und Zeckendorf. Eine Ausnahme ergibt sich nur im Falle eines Unfalls auf der A70 - weil die B22 dann Umleitungsstrecke ist.
Ab wann genau gilt diese verkehrsrechtliche Anordnung für Motorradfahrer? Ab dem Zeitpunkt, wenn die entsprechenden Verkehrsschilder stehen, lautet die Antwort der Behörden. Dem Staatlichen Bauamt liegt die Anordnung vor. Jetzt gilt es, Angebote für die Spezialschilder einzuholen und die Aufträge zu erteilen. Wenn die Schilder da sind, müssen Fundamente gegraben und ausgegossen werden, aushärten, Bewehrungen angebracht und die Schilder angeschraubt werden.
Sie sind nicht gerade billig, wie Zeuschels Ausführungen zeigen. Das aufgestellte große Warnschild beispielsweise hat 3000 Euro gekostet. Die Kosten begleicht der Baulastträger, also das Bauamt.
Wie sieht die Polizei die jüngste Entwicklung am Würgauer Berg? "Wir begrüßen diese Maßnahme", erklärt Helmut Fischer, Sprecher der Polizeiinspektion Bamberg-Land, die hier regelmäßig Kontrollen vornimmt. Sie wird auch weiterhin vor Ort sein, um die Einhaltung der Verordnung zu überwachen.
Ohne Angst
Daran kann auch Roland Kauper, dem Bürgermeister der Stadt Scheßlitz, nur gelegen sein. Er ist erleichtert über die Lösung und findet, "dann können die Leute endlich wieder den Würgauer Berg hochfahren, ohne Angst zu haben." Jahrelang habe man alles versucht, um hier die Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmer zu erhöhen, sie zu schützen. Bisher vergebens.
"Den Durchbruch brachte das Beharren von MdB Emmi Zeulner auf der Bad Tölzer Lösung und die Bereitschaft des Landrates, den Weg mitzugehen", freut er sich.
Ich bin kein Motoradfahrer,
Aber auch ich bin für solche Maßnahmen die dieses Problem aus dem Wege räumen würden, aber dann gleiches Recht für alle.
Dann den Berg sperren, auch für PKW`s, denn auch die Motorradler zahlen ihre KFZ und Mineralölsteuer, mit der ja diese Strassen unterhalden werden.
Ich weis nicht ob diese Maßnahme rechtlich Haltbar ist wenn einige dagegen eine Klage anstreben.
Na dann fahr ich halt woanders hin. Das haben die normalen Motorradfahrer doch nur solchen Vollpfosten zu verdanken die meinen sie sind auf dem Sachsenring unterwegs.
Wenn alle Möchtegern-Motorradasse eine eigene Rennstrecke zum Austoben möchten, warum nicht ?
Wer von denen eröffnet freiwillig ein Konto, gründet eine Firma, verwaltet die ganze Sache und sammelt die entsprechenden Beträge für das Renn-Areal von den Bikern ein. Entsprechende Lärmschutzmaßnahmen sind natürlich unverzichtbar, da ja viele dieser Herrschaften gerne mal den Schalldämpferbetrieb bei ihrem Vehikel durch Ausbau dieses Teiles umgehen. Die Bürgerschaft von Würgau mag sicherlich ein Lied davon singen.
Dann noch ein paar Bäume auf dem "Übungsplatz" pflanzen und noch einige Mäuerchen dazu; die Spannung soll ja schließlich nicht zu kurz kommen.
Ob das jetzt ernst gemeint ist ? Frag ich mich grad selbst. Doch - ist schon ernst gemeint gewesen.
Kann ich nur zustimmen. Wo bleibt die Rennstrecke in Bayern??
Leider wieder ein schönes Stück gesperrt, weil es zu viele Möchtegern "Rossi" gibt die nicht fahren können. Den Würgauer zig mal hoch bis sie sich lang machen. Toll gemacht, ganz prima!!!
Eine Rennstrecke in Bayern ist schon längst überfällig. Dann kommen auch die Rennfahrer unter den Bikern auf Ihre Kosten ohne den Verkehr zu gefährden.