Während sich die Besucher auf dem Erba-Gelände drängen, sind die meisten Außenstellen im Landkreis grüne Oasen der Ruhe.
Wem es an diesem Wochenende in Bamberg - und speziell auf der Erba-Insel - zu eng und zu hektisch zu werden droht, der hat dennoch gute Chancen, in aller Ruhe ein Stück
Landesgartenschau zu genießen. Man muss dazu auch nicht auf den Weinberg am Michelsberg steigen. Etwas weiter weg, im Landkreis, gibt es zehn offizielle Außenstellen der Gartenschau. Die meisten von ihnen kann man sogar kostenlos besuchen und besichtigen - und der Andrang hält sich zumeist in Grenzen. Vermutlich auch an diesem Wochenende.
Abgesehen von Schloss Seehof herrschte am sonnigen Freitagnachmittag an manchen Orten sogar gänzlich Ruhe. Zum Beispiel an der Infostelle des Flussparadies Franken an der Mainbrücke von Hallstadt nach Dörfleins. Dort sind Info-Tafeln zur Vielfalt der Flusslandschaft von Main und Regnitz auf Weidengeflechte montiert, zwischen Baumstämmen ist ein Bett aus Mainkieseln angelegt, neben einem großen Flussparadies Poster wachen typische Mainuferpflanzen und eine Wasserpumpe mit einem hölzernen Wasserlauf lädt zum Verweilen und zum Spielen ein.
Mütter mit ihren Kindern sind denn auch die häufigsten Gäste, weiß ein Nachbar. Ab und an würden auch Radfahrer, die auf dem vorbeiführenden Mainradweg unterwegs hier anhalten und sich alles anschauen. Aber sonst sei hier recht wenig los. Vielleicht liegt es auch daran, dass die schöne Anlage für Kanufahrer auf dem Main, die sich besonders für das Flussparadies interessieren dürften, doch verborgen hinter dem Hochwasserdamm liegt.
Etwas im Abseits lag gestern Nachmittag auch das Auerochsen-Beweidungsprojekt bei Walsdorf. Nur wenige Radfahrer waren auf dem neuen Weg unterwegs, der nicht der Straße entlang führt, sondern direkt hinter dem für die Tiere eingezäunten Gelände vorbeiführt. Allerdings hatte sich auch die Herde zurückgezogen.
Weitgehend Ruhe herrschte am Freitag auch im Frensdorfer Fischerhof, obwohl das Bauernmuseum geöffnet hatte. Der Hof war teils sonnig, teils schattig - ganz nach Wunsch. Wer ins Museum wollte, musste klingeln. Der nagelneue Radel-Highway über Obergreuth und Waizendorf, der das Museum direkt an die Bamberger Gartenschau anbindet, wird von Fahrrad-Touristen bislang noch wenig genutzt.
Nun lässt sich aus einer Stippvisite an einem helllichten Werktag natürlich nicht ableiten, dass die Außenstellen auf kein Interesse stoßen. Zumal sich auch die Besucherzahl der meist offenen Anlagen gar nicht messen lässt. Doch die Auerochsen im Aurachtal, das Flussparadies in Hallstadt und das Bauernmuseum in Frensdorf sind ebenso wie Kloster Ebrach mit seinem Abteigarten, der Skulpturenweg im Ellertal, die Obstsortenanlage bei Zapfendorf, die Sandachse Franken im Regnitztal, das Tourismuszentrum Fränkische Schweiz (Heiligenstadt) und die Giechburg sind immer noch Geheimtipps - überwiegend für Bamberger, die dem Touristenrummel in ihrer Stadt entfliehen wollen.