Ein Einbrecher wollte den Löwenbräu-Keller in Buttenheim ausräumen. Allerdings hat er nicht damit gerechnet, dass der Besitzer Manfred Modschiedler im selben Gebäude wohnt. Die Polizei umstellt das Haus und schnappt den Dieb.
Es war gegen drei Uhr morgens, als es einen dumpfen Schlag tut - ein Klirren ist zu hören. Manfred Modschiedler, Inhaber des Löwenbräu-Kellers in Buttenheim, erzählt, wie seine Frau in der Nacht vom 23. Mai auf ihn zukommt: Ein Einbrecher ist im Haus - er muss eines der Fenster eingeworfen haben. Die Familie wohnt direkt im Gebäude. Sofort ruft Modschiedler die Polizei, bleibt mit seiner Frau in der Wohnung. "Die waren in zehn Minuten da." Innerhalb kurzer Zeit umstellen Beamten der Polizei Bamberg-Land mit Kollegen aus der Stadt, der Verkehrspolizei und dem Hundeführer der Operativen Ergänzungsdienste (OED) das Gebäude.
Zur selben Zeit durchsucht ein 38-jähriger Thüringer die Schränke im Schankraum. Er bricht eine Schublade auf, packt die gefunden Geldscheine ein. Hastig, wie die Fahnder später feststellen werden. Zu diesem Zeitpunkt sind die Beamten bereits in Stellung.
Als der Täter dies bemerkt, versucht er noch zu fliehen, bricht dabei auch die Tür zur Wohnung auf. Modschiedler und seine Frau sind da längst draußen bei der Polizei. Die Flucht des Mannes misslingt - die Beamten nehmen den Einbrecher fest. Die Kripo sichert im Anschluss die Spuren. Es stellt sich heraus, dass der Täter in der selben Nacht auch im wenige hundert Meter entfernten Vereinsheim des FSV Phoenix Buttenheim zugange war.
Äuch beim FSV Phoenix Buttenheim eingebrochen Dort ging er laut der Ermittlungsgruppe der Polizei Bamberg-Land ähnlich rabiat vor: Er warf einen Gullydeckel in die Scheibe, beschädigte die Kegelbahn im Vereinsheim dadurch massiv. Eine Glastür zur Gaststube schmiss der Täter mit den Kugeln der Kegelbahn ein.
Geld fand er laut Polizei keines, doch der Sachschaden sei immens: Er belaufe sich wohl auf mehrere tausend Euro.
Auch am Löwenbräu-Keller ist der Schaden hoch. Manfred Modschiedler sagt, er habe noch keinen Kostenvoranschlag anfertigen lassen - rechnet aber mit mehreren tausend Euro. Den Keller hat er nach einer knappen Aufräumaktion am nächsten Morgen trotzdem sofort wieder aufgemacht. Wäre der Täter nur eine Stunde später dran gewesen, wäre er Modschiedler wohl in die Arme gerannt: Der Wirt beginnt bereits frühmorgens mit der Arbeit. So lobt ihn Albert Häfner, Chef der Polizei Bamberg-Land: "Er hat genau richtig gehandelt: Er hat nicht versucht, den Täter zu vertreiben, sondern hat sofort den Notruf gewählt." In diesem Zusammenhang weist Häfner auch auf die Beratungsstelle der Polizei hin. Dort bekomme man Infos, wie man sein Heim gegen Einbrüche schützen kann.
Nach Untersuchungen der Ermittlungsgruppe der Polizei Bamberg-Land wird deutlich: Der Einbrecher saß schon einmal im Gefängnis und kam erst vor kurzem frei.
"Der Richter hat Haftbefehl beantragt", sagt Roland Kühhorn, Leiter der Ermittlungsgruppe. Man prüfe noch, ob der Mann für weitere Taten im Landkreis verantwortlich sein könnte.
... für immer wegsperren - der ändert sich nicht.