Bei Minecraft können Nutzer digitale Welten selbst bauen. Gemeinsam mit Gleichgesinnten erschafft ein 23-jähriger Bamberger gerade ein Duplikat seiner Stadt - mit beeindruckenden Ergebnissen.
Bambergentsteht als Minecraft-Stadt - Projekt Teil von weltweiter Mission
"Das ist beeindruckend": Community baut Altstadt teils in 48 Stunden nach
Sandstraße, Klein Venedig, Dom: So entstanden die beliebten Hotspots
"Jetzt sind wir da. Das ist das Krasseste von allem. Wir sind in Bamberg", sagt TheJoCraft, ein bekannter Minecraft-YouTuber begeistert in einem Video, während im Hintergrund Bambergs Gassen in bunten digitalen Minecraft-Steinchen zu sehen sind. Gerade findet ein weltweites Projekt "Build the Earth" statt, das den Nachbau des "gesamten Planeten" erzielt. "Es ist ein gewaltiges Projekt, aber andererseits sind wir das Internet. Wir sind eine gewaltige Menge von Menschen, die was möglich machen können", heißt es in dem Video weiter. Der 23-jährige Bamberger mit dem Gamernamen "Syntaxyou" ist ebenfalls dabei und erklärt inFranken.de, wie es genau funktioniert.
Bamberg in bunten Minecraft-Blöcken - so entstanden Sandstraße, Klein Venedig und Co.
Minecraft besteht aus Blöcken und kannlaut Webseiteauf unterschiedliche Weisen gespielt werden. "Blöcke können zerbrochen, hergestellt, platziert werden, um die Landschaft neu zu gestalten, oder zum Bau fantastischer Kreationen verwendet werden", heißt es. Spieler können gegen Kreaturen kämpfen oder einfach nur durch Landschaften wandeln. Letzteres trifft auf das Bamberger Projekt zu. "Syntaxyou", der nicht mit richtigem Namen genannt werden möchte, ist Teil des "Build The Earth Germany"-Teams, das Deutschland 1:1 nachbauen will und nennt es "digitales Kunstprojekt". Bereits seit etwa zehn Jahren begeistere er sich für das Kultspiel.
Der Großteil der fertigen Bereiche Bambergs - wie "die ganze Sandstraße und Klein Venedig" - sei in 48 Stunden während eines gemeinschaftlichen Events mit 30 bis 40 Leuten entstanden. "Das ist beeindruckend", sagt er hierzu. Dom, Rathaus und Fassaden am Gabelmann habe er selbst hinzugefügt und arbeite weiter daran, je nach freier Zeit. "Die Neue Residenz und die Alte Hofhaltung sind gerade noch im Bau." Aber wie lässt sich eine Stadt digital im korrekten Maßstab nachbauen? Das sei "ein bisschen kompliziert", lacht er.
"Ein Meter entspricht einem Block. Wir arbeiten mit einer Modifikation, die es ermöglicht, die ganze Erde in Minecraft widerzuspiegeln. Die Daten bekommen wir über Koordinaten, die wir beispielsweise aus Google Maps ziehen." Diese könne man dann in das Spiel einfügen und damit den Blöcken die "exakten Koordinaten" zuweisen. Google Earth liefere die Höhendaten. "Wir bedienen uns an allem, was wir im Internet finden, auch von Lokalen, die Bilder von ihrer Fassade im Internet hochgeladen haben. Ich könnte aber natürlich auch losgehen, Fotos von den Gebäuden machen und sie dann nachbilden", erklärt der 23-Jährige.
"Der Weg ist das Ziel" - weitere deutsche Sehenswürdigkeiten online einsehbar
Ganz Deutschland nachzubauen, sehe der Bamberger (noch) als "unvorstellbares Ziel" an, demnach sei das Motto: "Der Weg ist das Ziel". Derzeit beteiligen sich in Deutschland 1200 Mitglieder, die sich online austauschen. Neben der Gemeinschaft habe der Gamer bisher "ultra viel mitnehmen" können. Dabei denkt er beispielsweise an Wissen über Vermessung, Formen und Architektur. Online lassen sich Bilder von Gebäuden anderer deutscher Städte bestaunen. Darunter sind Dresden, Berlin und München. Weitere Nachrichten aus Bamberg findest du auf unsere Übersichtsseite.