Die Galerie am Stephansberg in Bamberg ist Treffpunkt für Kreative. Wegen Lärmbeschwerden droht der Künstlerkneipe möglicherweise jetzt das Aus.
Der Untere Stephansberg ist den meisten Bambergern als Hin- und Rückweg von der Altstadt zu den Bierkellern bekannt. Dadurch ist vielen auch die Galerie am Stephansberg ein Begriff: Denn direkt an der steilen Pflastersteinstraße liegt die Künstlerkneipe, in denen sich Kreative gerne auf ein Glas Bier oder Wein verabreden. Die Galerie am Stephansberg ist die wohl älteste Galerie der Stadt. Seit 1970 treffen sich dort Bamberger und Studenten - Künstler stellen ihre Bilder aus.
Manch einer kommt hier bereits seit Jahrzehnten her. "Das ist ein gewachsener Ort", sagt Scherenschnittkünstler Wolfgang Müller, der die Galerie lange Jahre geführt hatte. Zwischen 1996 und 2000 war Müller auch Vorsitzender des Kunstvereins Bamberg.
Betrieb bis 22 Uhr lohnt nicht
Doch nun droht der Galerie womöglich das Aus. Nach Beschwerden über den Lärm, der von der Gaststätte ausgehen soll, hat sich das Ordnungsamt eingeschaltet. Im Raum steht, dass die Galerie bereits um 22 Uhr anstatt um 1 oder 2 Uhr schließen muss. "Das wäre sehr schade für mich, für alle", sagt Philipp Sommer, der die Kneipe seit 2014 betreibt. Er fürchtet, dass die Galerie das selbe Schicksal wie einst den Morph Club ereilen könnte - der Club gilt unter Kulturschaffenden als Symbol für einen subkulturellen Aderlass in Bamberg. Ein Betrieb der Galerie nur bis 22 Uhr sei nicht rentabel, erklärt Sommer.
Grundlage für die drastische Maßnahme sind laut dem Besitzer wohl Lärmmessungen, die an zwei unterschiedlichen Tagen im August und im November 2018 durchgeführt worden waren. Anscheinend ergaben sich zu diesen Zeitpunkten nach 22 Uhr zu hohe Lärmpegel. Die Probleme scheinen vor allem mit den Rauchern vor der Tür zusammenzuhängen.
Erste Maßnahmen
Philipp Sommer lässt durchblicken, dass er bereits Maßnahmen ergriffen habe: "Wir geben uns größte Mühe, treten uns gegenseitig auf die Füße." Er mache die Gäste immer wieder darauf aufmerksam, dass sie draußen leise sein sollen. Dazu seien sie, wenn viel Betrieb herrscht, inzwischen in der Kneipe auch zu zweit und hätten ein Auge drauf. Wenn Live-Musik gespielt würde, dann nur unverstärkt, erklärt Sommer. Auch habe er sich mit einem Architekten ausgetauscht, welche baulichen Verbesserungen im Gebäude zu einer Minimierung der Lautstärke beitragen könnten.
Die Beschwerden sollen hauptsächlich von einem Nachbarn stammen. Von anderen Anwohnern habe er dagegen keine Klagen erhalten, erklärt Betreiber Sommer. Ein Statement des Hauptbetroffenen, seit wann und welche Probleme genau auftreten, war dazu nicht zu bekommen.
Gespräch im Februar
Stadtsprecherin Ulrike Siebenhaar bestätigt auf Nachfrage, dass derzeit ein Verfahren beim Ordnungsamt im Zusammenhang mit der Galerie am Stephansberg läuft, allerdings dürfe sie zum derzeitigen Stand keine Auskunft geben. Gespräche mit dem Betreiber sollen aber Anfang oder Mitte Februar stattfinden.
Das Problem ist in Deutschland wenn einer gegen was ist dann bekommt er recht, ich glaube nicht das es dort zu laut ist, es können hier 200 dafür sein, aber der eine bekommt recht.
Und zum Thema Rauchverbot (ich bin Nichtraucher seit Geburt...) bei der Abstimmung in Bayern haben bei 38 % Wahlbeteiligung 61 % für ein Rauchverbot in Kneipen gestimmt, das entspricht ca. 23 % aller Wahlberechtigten, insgesamt gehen aber nur ca. 3 - 5 % der Erwachsenen (ich gehöre auch zweimal die Woche dazu) nach Feierabend in eine Kneipe auf ein Bierchen, d.h. über 80% die für ein Rauchverbot in Kneipen gestimmt haben gehen sowieso nie hin, ich hätte den Raucherraum erlaubt und dafür z.B. das Rauchen in Autos und in der Nähe von Kindern etc. verboten. Und generell stellt sich die Frage warum wir im Gegensatz zu allen europäischen Nachbarn bei 16 Bundesländern 16 verschiedene Regelungen haben, dann wäre dieser Bericht hier nie in der Zeitung erschienen. Wahrscheinlich hat der Kläger auch fürs Rauchverbot gestimmt....
na das hat in den 70 ern, 80 ern, 90 ern und nach der jahrtausendwende alles geklappt, und nun ist es ein problem. lärmmessungen werden veranstaltet, das ergebnis ist ja wohl klar, zu laut und an der falschen stelle, das wars, interessant wäre die beschwerdeführer, net dass erst zugezogen
Nein, der ist nicht neu hinzugezogen, der lebt seit Jahrzehnten dort, die Probleme fingen wohl mit dem Pächterwechsel an. Rauchverbot in Kneipen kommt hinzu. Und eine gewisse Ignoranz mancher Besucher.
Nein, der Beschwerdeführer ist nicht neu hinzugezogen, der lebt sein Jahrzehnten dort. Die Probleme fingen wohl mit dem Pächterwechsel an, das Rauchverbot tut ein übriges. Außerdem die Ignoranz mancher Besucher. Und falls die Frage auftaucht, nein, ich bin nicht der Beschwerdeführer, kann mich aber sehr gut in ihn hineinversetzen.
Letztendlich sind diejenigen Schuld die den Lärm machen. Keine Lärm, keine Beschwerden, keine Probleme. Oder einfach mit dem Rauchen aufhören, ist eh gesünder.