Ulrich Rauh ist der neue evangelische Pfarrer in Walsdorf. Der gebürtige Coburger wurde im Ort herzlich empfangen.
"Ich freue mich auf die Gemeinde, und ich freue mich auf die Arbeit, und habe bereits jetzt eine Vielzahl sehr guter, sehr positiver Eindrücke gewonnen", so Pfarrer Ulrich Rauh, der am 1. Juli mit seinen Kindern und Pfarrhofhund Lotta von Bad Rodach nach Walsdorf umgezogen ist, und nun auch ganz offiziell "installiert" wurde.
Der gebürtige Coburger wurde herzlich empfangen, und erhielt auch sofort einige nützliche Tipps. Gabi Baureis, die Vorsitzende des Ortskulturrings, stellte Rauh die vielfältigen Möglichkeiten vor, in den Ortsvereinen tätig zu werden - er könne musizieren, singen, angeln, gärteln, Schach spielen, kegeln oder sein Leistungs-Sportabzeichen machen, vielleicht ja gemeinsam mit dem Bamberger Erzbischof Ludwig Schick, der erst kürzlich auf dem Sportgelände unterwegs war.
Bürgermeister Heinrich Faatz sah mit Ulrich Rauh gute Zeiten auf Walsdorf zukommen: "Beim 17 Uhr-Läuten hat er gemerkt, dass es schon ziemlich spät ist, und hat seine Predigt abgebrochen." Das hat er in der Tat getan, aber mit dem deutlichen Hinweis: "Fortsetzung folgt."
In den Mittelpunkt seiner ersten Predigt in der voll besetzten St. Laurentius-Kirche stellte Rauh die Speisung der Fünftausend aus dem Markus-Evangelium. "Ganz 5000 sind wir nicht, aber nah dran", sagte Rauh, der sich dann mit Blick auf den anschließenden Empfang, allerdings nicht wirklich besorgt, an seinen Kirchenvorstand wandte: "Ich hoffe, wir haben etwas mehr als nur fünf Brote und zwei Fische." Ja, hatten sie, von fleißigen Helfern bereitgestellt und dann auch verteilt.
"Dies ist ein spannender Moment", so Rauh weiter, "denn sie alle werden sich fragen, was ist das eigentlich für ein Typ?" Der "Neue" gab Antworten, in einer Vielzahl von Gesprächen und Begegnungen, die ihn jedoch auch daran hinderten dem Gesangverein seine volle Aufmerksamkeit zu schenken.
Was für ein Typ? Ein Typ mit Humor, ein Brückenbauer in alle Richtungen, ein Typ, der schnelle, kurze Wege dem Dienstweg vorzieht und ein Musikliebhaber. "Natürlich werden wir den Kirchenchor wiederbeleben", so Rauh im Gespräch mit dem katholischen Chormitglied Manfred Ratzke. Und der Feuerwehrkommandant kriegt für Notfälle seine Handynummer, die er ansonsten eher nicht preis gibt.
"Zeit zum Fremdeln bleibt Ihnen kaum", sagte Dekan Otfried Sperl. "In der nächsten Woche der Festgottesdienst des Obst- und Gartenbauvereins, dann die Einweihung der neuen Feuerwehrfahrzeuge und dann die Kirchweih. Wenn Sie das alles überstanden haben gehören Sie dazu, sind kein Neuer und Randständiger mehr, sondern mitten drin." Das ist er eigentlich jetzt schon.