Wer derzeit mit dem Zug zwischen Bamberg und Nürnberg pendelt, hat bedingt durch Großbaustellen nichts zu lachen.
"Wir waren in den Zug hineingepfercht wie in einen Viehtransporter." Eine aufgebrachte Bahnreisende beschwert sich bei einer Service-Mitarbeiterin der Bahn auf dem Bamberger Bahnhofsvorplatz. Die hat sich dieser Tage einiges anzuhören, weil es - bedingt durch Baumaßnahmen - auf der Strecke zwischen Bamberg und Erlangen zu zahlreichen Zugausfällen und Verspätungen kommt.
Pendler berichten, dass es zu Zeiten des Berufsverkehrs zu dramatischen Szenen gekommen sei. So wären wegen eines überfüllten Zuges einige Personen so aggressiv geworden, dass ein Radfahrer mit seinem Gefährt beinahe aus dem Zug geworfen worden wäre, wenn nicht andere Fahrgäste eingeschritten wären. In Nürnberg sei eine junge Frau samt Kind und Kinderwagen gar nicht erst in den Zug gelangt, weil es keinen Zentimeter Platz gegeben habe.
Aufgrund der Baumaßnahmen bei der Bahn kommt es bis Ende August in der Tat zu zahlreichen Zugausfällen auf der Strecke zwischen Bamberg und Nürnberg. Es gibt einen Ersatzfahrplan, und es gibt einen Schienenersatzverkehr.
Letzterer wird allerdings offenbar kaum angenommen. Ein Busfahrer erklärt uns, er pendle meist leer zwischen Fürth und Bamberg. Pendler, die wir am Erlanger Bahnhof treffen, erklären uns auch warum. Zeitgleich seien auf dem Frankenschnellweg zwischen Erlangen und Forchheim zwei Großbaustellen eingerichtet worden. Hier komme es immer wieder zu Verzögerungen. "Mit dem Bus ist man da ja ewig unterwegs", so ein Pendler, der täglich zwischen Forchheim und Erlangen pendelt. Größere Zugkapazitäten statt Schienenersatzverkehr wird deshalb von Pendlerseite gefordert.
Ein Sprecher der Bahn räumte die Probleme, insbesondere beim Morgenverkehr, ein. Man habe zwischenzeitlich reagiert. Der 6.28-Uhr-Zug ab Bamberg werde ab sofort nicht mehr ein-, sondern zweiteilig verkehren. Die Kapazität der S-Bahn ließe sich wegen der Bahnsteiglängen nicht mehr vergrößern.
"Die Kapazität der S-Bahn ließe sich wegen der Bahnsteiglängen nicht mehr vergrößern."
Klar, wenn man die Bahnsteige verkürzt hat wie z.B . in Forchheim schon vor den Baumaßnahmen ...
100m weniger waren es bestimmnt.