Tödliche Messerattacke in Bamberg: Achteinhalb Jahre Haft für Angeklagten

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Der Angeklagte sitzt mit Fußfesseln auf seinem Platz im Schwurgerichtssaal. Foto: Ronald Rinklef
Der Angeklagte sitzt mit Fußfesseln auf seinem Platz im Schwurgerichtssaal. Foto: Ronald Rinklef

Vor dem Landgericht Bamberg geht am Mittwoch der Prozess um eine tödliche Messerattacke zu Ende.

Ein 36 Jahre alter Mann ist am Landgericht Bamberg wegen Totschlags, gefährlicher Körperverletzung, versuchter Nötigung und Sachbeschädigung zu achteinhalb Jahren Freiheitsstrafe verurteilt worden.

Er hatte am 26. Juni 2015 im Treppenhaus des elterlichen Anwesens in der Bamberger Innenstadt einen gleichaltrigen Mann mit fünf Stichen verletzt. Einer davon ging ins Herz und war tödlich. Danach sperrte der Mann das Treppenhaus ab und ließ den schwer Verletzten in seinem Blut liegen. Der Anlass für den Angriff war nichtig: Der Täter, der zuvor Crystal konsumiert hatte, störte sich an dem Lärm, den der betrunkene Mieter im Treppenhaus gemacht hatte.

Schon drei Tage zuvor hatte er den Mann mit Messer und Baseballschläger bedroht, weil er sich von dem durch Putzen verursachten Lärm gestört fühlte. Etwa neun Stunden vor der Tat besorgte er sich die Waffe, ein extrem scharfes Messer. Während die Staatsanwaltschaft von Mord ausgegangen war, hatte die Verteidigung auf Notwehr plädiert. Die Schwurgerichtskammer sah für beide Versionen nicht genügend Beweise.