Das Tierheim Bamberg muss sich derzeit um besonders viele und kranke Katzen kümmern. In den sozialen Medien wenden sich die Tierschützer nun an alle Tierfreunde und bitten um Mithilfe: "Was ein mitleiderregender Anblick. Uns bricht fast das Herz."
- Tierheim Bamberg nimmt derzeit besonders viele und oft kranke Katzen auf
- Tierheimleiterin stellt klar: "Wir sind am Limit"
- "Welle an Jungkatzen" ist im Herbst besonders schlimm
- Pflegestellen werden dringend gesucht - Das musst du mitbringen
Die Schicksale und gesundheitlichen Verfassungen der vielen Jungkatzen, die das Tierheim Bamberg derzeit aufnehmen muss, geht den Pfleger*innen sehr nahe: "Aktuell bekommen wir sehr viele und oft kranke Katzen zu uns ins Tierheim und verzweifeln langsam. Wer mag uns helfen?", schreiben sie unter das Bild der zwölf Wochen alten Morla. Sie ist eine von vielen Sorgenkatzen, die aufwendig versorgt werden müssten. Die Tierheimleiterin Samantha Licari erklärt die Ursachen dieser momentanen Welle und wie man helfen kann.
Tierheim Bamberg: "Die kalte Jahreszeit ist für uns die schlimmste Zeit"
"Wir haben jetzt nochmal eine Welle an Jungkatzen bekommen", erzählt die Leiterin des Tierheims, das kurz vor seiner Belastungsgrenze ist. Das Problem sei, dass durch die niedrigen Temperaturen immer mehr Katzen krank seien und ein geschwächtes Immunsystem hätten. Morla wurde beispielsweise einsam und stark unterernährt draußen aufgegriffen und habe sich "irgendwie am Leben gehalten". Die Pfleger*innen kümmern sich um ihre starke Augenentzündung und den Schnupfen mit Antibiotika. Dieser sei inzwischen wieder abgeklungen.
Der Grund für das hohe Aufkommen sei, dass im Herbst die letzten Babys des Jahres geboren werden und zu den halbstarken Katzen vom Frühling und den Würfen vom Sommer dazukommen, erklärt Licari. Die Katzen vom Frühling würden teilweise jetzt schon wieder schwanger, "weshalb wir wirklich mit dem Kastrieren hinterher sein müssen."
"Der zentrale Angelpunkt ist, dass es einfach noch keine feste Kastrationspflicht und keine Meldepflicht gibt", sagt die Tierpflegerin. Manche Neubesitzer hätten auch nicht die Mittel, ihre Katzen gleich zu kastrieren. Hinzukommen die Höfe, bei denen sich die Tiere gerne ansiedeln und dass Menschen, die herrenlose Katzen im Sommer gelegentlich füttern, in der kalten Jahreszeit eine schnellere Lösung wollen und sie abgeben.
Verzweifelter Hilferuf der Tierschützer: "Wenn wir es jetzt nicht in den Griff bekommen"
Das Tierheim richtet sich mit dem Facebook-Aufruf in einer Zeit an die Öffentlichkeit, in der es die Situation noch, aber bald nicht mehr stemmen kann. "Wir haben aktuell 20 aktive Pflegestellen, aber wir brauchen mehr", sagt Licari, die sich mit 10 weiteren festen Tierpfleger*innen um die Tiere im Heim kümmert. "Wir müssen die Aufgaben auf mehrere Schultern verteilen, weil wir sonst den Tieren gar nicht mehr gerecht werden können. Wenn wir es jetzt nicht in den Griff bekommen, sind wir überfordert."
Das Tierheim wolle einen Aufnahmestopp vermeiden, denn eine Katze wie Morla könne man nicht ablehnen. Daher seien Pflegestellen von großer Bedeutung. Sie sollten über genug Platz verfügen und Zeit haben, besonders wenn die Katzen auf Medikamente angewiesen sind. Wenn man bereits Haustiere hat, sollten die aufgenommenen Katzen einen eigenen Raum bekommen, um Ansteckungen zu vermeiden.
Bricht fast das Herz? Fast? Nein, nicht fast sondern tatsächlich. Und wie kann man helfen? Wo soll man spenden? Gibt es ein Konto? Etwas konkretes bitte!