Theater im Gärtnerviertel spielt in der Klangwerkstatt

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Marina (Olga Seehafer), Gitarrist Jakob Fischer und Günther (Thomas Paulmann, v. l.) Foto: Werner Lorenz
Marina (Olga Seehafer), Gitarrist Jakob Fischer und Günther (Thomas Paulmann, v. l.)  Foto: Werner Lorenz

"Die Unzertrennlichen" feiern am 26. November in der "Werkstatt für innovativen Klarinettenbau" in der Oberen Königstraße Premiere.

Es ist schön, in der Heimatstadt immer noch bislang unbekannte Winkel zu entdecken. Ein solcher ist die Klangwerkstatt in der Oberen Königstraße, allerdings im Hinterhof verborgen. In der "Werkstatt für innovativen Klarinettenbau" arbeiten Fachleute an wohl klingenden Instrumenten, im zur Manufaktur gehörenden Musikraum proben Regisseurin Nina Lorenz und einige Protagonisten des "Theaters im Gärtnerviertel" für die nächste Premiere.
Es ist ein intimer Rahmen, die Zuschauer werden wie schon bei Roland Schimmelpfennigs "Push Up 1-3" im Kolping-Zentrum recht gedrängt sitzen. Was dem Spiel zupasskommen dürfte, denn in den "Unzertrennlichen" von Thomas Paulmann, der auch eine Hauptrolle spielt, wird das Publikum in die dramatische Handlung mit einbezogen.
Es ist ein Hybrid aus Schauspiel und Improvisationstheater, das ab 26. November zu sehen sein wird, erklären Regisseurin und Schauspieler.
Vordergründig sind die "Unzertrennlichen" ein Ehedrama - allerdings kein Ehekrieg in der Tradition Strindbergs oder Edward Albees. Marina (Olga Seehafer) und Günther (Thomas Paulmann) zählen zur Generation Y, also so etwa Mittdreißiger, man darf die Figuren sicher als Yuppies charakterisieren.


Risse in der Fassade

Dieses Musterpaar hat Gäste eingeladen, auch um modernes Eheglück bzw. Familienmanagement vorzuführen. Im Lauf des Abends bekommt die Perfektions-Fassade immer mehr Risse, und die Wahrheit hinter dem schönen Schein kommt ans Licht ...
Der Gag an dem erst im Sommer uraufgeführten Stück sind die Zuschauer. Die nämlich fungieren als dramatis personae: als die Gäste. Nun muss niemand befürchten, auf die Kleinstbühne gezerrt zu werden und mitspielen zu müssen, versichern die beiden im Improvisationstheater erfahrenen Schauspieler. Allenfalls werden die Gäste (in doppelter Hinsicht) angesprochen, und ihre Anregungen veranlassen das Paar zur Improvisation innerhalb der Figur - ein Unterschied zum klassischen Improtheater, wo die Akteure geschwind die Rollen wechseln.


Enthüllungsstück

Zu erwarten ist mit dieser Bamberger Erstaufführung eine Tragikomödie, ein Enthüllungsstück in der Tradition Henrik Ibsens etwa. Wie es ausgeht, nämlich eher tragisch als komisch, soll hier nicht verraten werden. Es wird jedoch kein deprimierender Schluss, verspricht Paulmann, "man wird mit Hoffnung entlassen."
Als musikalisches Antidepressivum wirkt auf jeden Fall Gitarrist Jakob Fischer, aus dem sommerlichen "Casanova" in der Gärtnerei Niedermaier bekannt. "Die Figuren erzählen über Lieder und Schlager ihre Befindlichkeiten", sagt er. Man wird sehen und hören.

Termine und Karten

Premiere
von "Die Unzertrennlichen" Donnerstag, 26. 11., 20 Uhr, Klangwerkstatt Schwenk & Seggelke (Rückgebäude), Obere Königstr. 15 Weitere Vorstellungen 2., 3., 4., 8., 9., 12., 16., 17., 18. Dezember Karten Betten-Friedrich, Obere Königstr. 4, Tel. 27578, bvd, Tel. 9808220, E-Mail info@bvd-ticket.de