Vor allem die Ausstattung an Haltestellen der Stadt- und Regionalbusse in Bamberg ist laut einem Test des Verkehrsclubs Deutschland mangelhaft. Es fehle demnach an Informationen. Die Stadtwerke wollen die Vorschläge prüfen.
Gerade im Herbst werden wartende Fahrgäste an Bushaltestellen ohne Überdachung nass. Das kritisiert nun auch der Verkehrsclub Deutschland (VCD). Der Club hat erstmals die Zugänglichkeit zum Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) in sechs Städten bzw. Landkreisen einer Nagelprobe unterzogen. In Bamberg bemängeln die Tester vor allem die Ausstattung der Haltestellen und Informationen in den Bussen.
Einige Zugangshindernisse
Zwar gebe es in der Domstadt ein quantitativ gutes Bus-Angebot, dennoch fehle es an grundlegenden Informationen: "An jeder Haltestelle ist ein Fahrplan vorhanden - doch das war's. Sie finden darüber hinaus keinerlei Tarifinformationen", kritisiert Gregor Kolbe vom VCD. Auch Liniennetzpläne fehlten an den meisten Haltestellen, Tarifauskünfte sowie Auskünfte über Umsteigemöglichkeiten in den Fahrzeugen seien ebenso kaum oder fast gar nicht vorhanden.
An nur zehn von 20 getesteten Haltestellen im Stadtgebiet waren Sitzgelegenheiten angebracht, bei lediglich einem Drittel war eine Überdachung vorhanden, schreiben die Tester in ihrer Auswertung, die in dieser Woche vorgestellt wurde.
In der standardisierten Untersuchung des VCD wurden erstmals objektive Zugangshindernisse zum Nahverkehr in zwei Großstädten (Köln, Hannover), zwei Mittelstädten (Bamberg, Wittenberg) und zwei Landkreisen (Meißen und Vogelsbergkreis) analysiert. Die Zugänglichkeit sei eine wichtige Voraussetzung, damit mehr Menschen den ÖPNV nutzten, so Kolbe, der das Angebot der Stadt- und Regionalbusse von Stadtwerken und der Omnibusverkehr Franken GmbH begutachtete.
Der Experte betont, dass nicht die Kritik am Angebot im Vordergrund stehe, sondern vielmehr Handlungsempfehlungen gegeben werden sollen, um den Nahverkehr zu verbessern.
Besser als
Wittenberg
Im Vergleich zu Wittenberg steht Bamberg etwas besser da. Denn die Beratungs- und Verkaufsstellen in der Domstadt wurden mit "gut" bewertet. Ebenso lobt Kolbe die moderne Ausstattung und die Barrierefreiheit der Stadtbusse.
Im Vergleich zu den Großstädten schneiden die kleineren Städte dennoch schlechter ab. In den größeren Kommunen sei das Informationsangebot, auch was die Auskunft per Smartphone betrifft, attraktiver. Die App für Bamberg wird vom Verkehrsverbund Großraum Nürnberg (VGN) betreut. Darin sei kein Bamberger Liniennetzplan vorhanden, bemängelt Kolbe.
Ein wesentlicher Kritikpunkt betrifft die Verknüpfung mit anderen Verkehrsmitteln: Es fehlten beispielsweise Fahrradständer an den Haltestellen.
Scheuenstuhl: gute Anregungen
"Die bessere Verknüpfung mit anderen Verkehrsmitteln ist ein wichtiges Ziel auf unserer Agenda", kommentiert Peter Scheuenstuhl, Betriebsleiter Verkehrsbetrieb der Stadtwerke. Bei den Fahrradabstellplätzen sei man ständig in Gesprächen mit der Stadt. An wichtigen Umstiegen wie ZOB und Bahnhof gebe es bereits Abstellplätze.
Scheuenstuhl sieht in den zentralen Testergebnissen "viele gute Anregungen und wichtige Hinweise zur Weiterentwicklung des Stadtbusangebots". Eine Verbesserung der Information an den Haltestellen und in den Fahrzeugen werde man überprüfen und nach Möglichkeit umsetzen.
Mehr Wartehallen wird es jedoch erst mal nicht geben: Überdacht seien 100 der über 230 Haltestellen. An Stellen, wo Fahrgäste hauptsächlich aussteigen, seien Wartehallen dagegen überflüssig, erklärt Scheuenstuhl.
Mehr zur Studie gibt es
hier.
Raucher stehen im Buswartehäuschen und belästigen Nichtraucher ?
Ja wo gibt´s denn noch so etwas ? Unfassbar, so etwas.
Sofort verhaften, Schnell-Ausweisefahren durchführen und Zwangsverbannung in den vorderen Orient.
Ja was es net alles gibt. Ich bin mit Ihnen, Ferenc.
Wir machen das anders und haben für den Fall, dass es regnet, sogar einige Regenschirme zuhause. Hat aber net jeder, is eh klar. Die brauchen dann das Wartehäuschen. Ich versteh´s wirklich, hehehe.
Sodala, und edzäd sämmä widdä normal. Einverstanden ?
Daß das Linienbusangebot in Bamberg quantitativ gut sei, mag, allein an der Menge der Busse gemessen, so durchgehen. Nur ist das nicht das Kriterium, welches über die Angebotsqualität entscheidet.
Die Stadt wird durch die Stadtbusse nahezu ausschließlich radial erschlossen, es gibt keine Querverbindungen in den äußeren Bereichen. Wer nur in den benachbarten Stadtteil will, müßte über die Innenstadt fahren und dort umsteigen. Das schreckt ab. Ein Netz sieht anders aus.
Daß alle Linien am ZOB gebrochen werden, erzeugt vermeidbare Umsteigezwänge.
Etliche Gebiete der Stadt werden im frühmorgendlichen Berufsverkehr oder am Wochenende kaum bis gar nicht erschlossen. Zudem sind die Takte nicht aufeinander abgestimmt: 15-, 20-, 30- und 40-Minutentakte sind nicht alle miteinander kompatibel. Manche Busse fahren nicht einmal im gleichmäßigen Rhythmus (Bsp.: Anbindung der Musikschule sowie der Klinik am Michaelsberg). Das alles erschwert das Umsteigen.
Mitten im Gewerbegebiet Hafen liegt die Tarifgrenze zwischen Bamberg und Hallstadt. Warum gilt der Bereich nicht, wie es bereits Beispiele im Verkehrsverbund gibt, als "neutrale Zone" (Tarifwechsel erst nach vollständiger Durchquerung)? Andere Lösungen in anderen Verbünden belegen gleichfalls: Es ginge, wenn die Verantwortlichen wollten! Doch die antworten nicht einmal.
Die Ausstattung wichtiger Haltestellen im Stadtgebiet mit Fahrradstellplätzen wurde bislang grundsätzlich abgelehnt, u. a. in Beantwortung von Anregungen zur Bauleitplanung. Das erwähnte Angebot an ZOB und Bahnhof ist bei weitem unzureichend und wenig nachfragegerecht.
Die Reaktion der Stadtwerke auf die Untersuchung erscheint eher "pflichtgemäß", deutet aber nicht auf tatsächliches Problembewußtsein.
Nebenbei:
Bei regnerischem Wetter nützen selbst die wenigen Überdachungen an den Haltestellen den nicht rauchenden bzw. rauchempfindlichen Fahrgästen nichts. Denn sie sind durchgehend von Kettenrauchern belegt, die keinerlei Rücksicht auf andere nehmen.