Digitale Erkennungssysteme sollen dem Bundesamt für Migration künftig eine weitgehend zweifelsfreie Identifizierung von Asylbewerbern ermöglichen.
Vom Abgleich biometrischer Bilddaten bis zur Erkennung arabischer Dialekte durch eine neuartige Sprachsoftware: Es sind fünf digitale Systeme, die das Feststellen der Identität von Flüchtlingen in Deutschland auf eine bislang nicht gekannte Glaubwürdigkeitsstufe bringen sollen. Entwickelt und erprobt wurden diese Techniken in der in Bamberg beheimateten Aufnahmeeinrichtung Oberfranken (AEO).
"Wir haben Tausende von Stimmproben eingekauft, um die Phonetik der Herkunftsländer abbilden zu können. Es handelt sich um ein weltweit neues, absolut zukunftsweisendes System", sagt Markus Richter, IT-Direktor des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge (Bamf). Was die digitalen Helfer zu leisten vermögen, wurde am Dienstag in Bamberg unter anderen von Frank-Jürgen Weise, dem Beauftragten der Bundesregierung für Flüchtlingsmanagement, und von Markus Ulbig, dem Vorsitzenden der deutschen Innenministerkonferenz, vorgestellt. Glaubt man den Aussagen der Bamf-Vertreter, ist die Treffergenauigkeit hoch: Schon das Vorsprechen eines zweiminütigen Textes verrät die regionsgenaue Herkunft eines arabischen Sprechers. Der Versuch, die Technik auszutricksen, etwa indem ein Asylbewerber andere Dialekte nachahmt, würden vom Computer entlarvt. Ein roter Warnhinweis in der Datei der betreffenden Person sei die Folge solcher Täuschungsmanöver, so Richter.
Bisher hatten die Entscheider im Bundesamt kaum wirkungsvolle Hilfsmittel, um die Angaben von Asylbewerbern über Herkunft und Person schnell auf ihre Richtigkeit zu überprüfen. Fälle wie jener des 28-jährigen Oberleutnant Franco A., der sich als syrischer Asylbewerber ausgab, um perfide Anschläge zu begehen, oder auch das Treiben von Anis Amri, des Attentäters von Berlin, der sich mit 14 Identitäten durch Europa bewegte, haben den Glauben vieler Deutscher an das Funktionieren des Asylsystems erschüttert.
Durch die in Bamberg entwickelten Möglichkeiten könnte wieder Vertrauen zurückgewonnen werden. Frank-Jürgen Weise sprach davon, dass es nun möglich sei, die Herkunft eines Menschen nahezu eindeutig zu klären. "Wir können sicherstellen, wer im Land ist." Um mehr Gewissheit über die Angaben zu erlangen, soll künftig auch ein obligatorischer biometrischer Bildabgleich an Hand von 200 Punkten im Gesicht erfolgen.
Die Eingabe der arabischen Familiennamen in den Computer gibt zusätzlichen Aufschluss. In wenigen Sekunden gleicht der Rechner die Daten mit der Namenshäufigkeit in den Regionen ab.
Noch wird im Rahmen der Gesetzgebung geprüft, ob künftig auch Handydaten von Asylbewerbern ausgelesen werden dürfen. Bei freiwillig durchgeführten Tests in Bamberg zeigte sich, wieviel an Erkenntnissen gewonnen werden kann, wenn man etwa Bewegungsprofile über die GPS-Daten von Fotos erstellen könnte. Auch die von einem Handy gewählten Vorwahlnummern wären für die Entscheider hoch interessant.
Die neuen Möglichkeiten der Identitätsfeststellung sollen sukzessive in allen deutschen Ankunftszentren des Bamf eingeführt werden.
Und was ändert sich Grundlegendes, wenn jemand als Asylbetrüger enttarnt wird, seinen Pass vernichtet, illegal über die Grenze kommt, einer Ausreiseverpflichtung nicht nachkommt, Aufenthaltsauflagen verletzt usw.?
Die Antwort kennt wohl Jeder!
Jetzt ist man fein heraus. Wenn es Fehler gibt, dann ist es der Computer. Bravo!!!
Ich gebe Oskarchen recht, wer sich nicht ausweisen kann zurück nach Hause. Jeder auf der Welt weiß doch, wenn man eine Reise unternimmt das man Papier braucht. Diese Leute kommen mit Smartphons an uns sollen nicht wissen was nötig ist für eine Einreise? Wie naiv sind wir denn hier bei uns?
Es könnte so einfach sein. Denn: wer keinen Paß bei sich trägt, ab nach dahin, wo er hergekommen ist. Weil der Ausweis das wichtigste neben seinem Kind oder Frau ist, daß man bei sich tragen muß. Das andere kann man ja meinetwegen ins Wasser schmeißen oder verbrennen. Ansonsten ab zurück nach Italien oder Griechenland. Auf der naderen Seite muß man schon sagen: was wäre man ohne Computer?
und...........werden jetzt alle, die bis jetzt "zugewandert" sind, in dieser Richtung hin nochmals überprüft? Oder geht es nur um diejenigen, die derzeit um "Asyl" anfragen. Das waren lt. BAMF ja auch von Januar - Juni '17 geschätzte 70 000 Personen.
Würde Sie irgendeine Antwort zufrieden stellen??? Ich denke eher nicht, deswegen werden Sie vermutlich auch keine bekommen.... Ist doch immerhin besser als nichts, aber auch hier wird noch das Haar in der Suppe gefunden....