Straßgiech ist schon wieder dicht

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Arbeiten an dem verrohrten Pünzenbach in Straßgiech, deswegen ist der Ort nicht passierbar.Foto: Ronald Rinklef
Arbeiten an dem verrohrten Pünzenbach in Straßgiech, deswegen ist der Ort nicht passierbar.Foto: Ronald Rinklef
Foto: Ronald Rinklef
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Vor nicht allzu langer Zeit waren Straßgiech und Wiesengiech wegen Bauarbeiten dicht. Das ist jetzt wieder der Fall.

Es gibt offenbar Verdruss über die Arbeiten im Scheßlitzer Gemeindeteil Straßgiech, wohl wegen der Dauer der Baustelle und des Umwegs für die Verkehrsteilnehmer, nachdem sie hier schon einmal wegen Bauarbeiten für längere Zeit ausgebremst worden waren. "Nicht unsere Baustelle", sagen Erster Bürgermeister Roland Kauper (CSU) und sein Stellvertreter Holger Dremel (CSU) gleichlautend und unabhängig von einander. Keine Phrase, sondern Tatsache. Denn Bauherr ist das Staatliche Bauamt Bamberg.

Für Unmut sorgte zunächst auch die Befürchtung, dass bei den nun erfolgenden Arbeiten am Durchlass des Pünzenbaches
auch der schöne neue Platz oberhalb des Durchlasses in Mitleidenschaft gezogen worden wäre. Das hatte im Stadtrat erbitterte Debatten ausgelöst.

Denn bekanntlich war es die Dorfgemeinschaft, die vor allem mit Hilfe der Vereine an der Kreuzung Richtung Starkenschwind bei der Sanierung des verrohrten Pünzenbachbettes den schmucken kleinen Platz errichtet hatte. Mit Kreuz, Baum und Sitzbank.

Nun war zutage gekommen, dass der Durchlass des Pünzenbachs unter der Staatsstraße so marode ist, dass beispielsweise Streusalz ins Gewässer gelangt. Handlungsbedarf also.
So erneuert das Staatliche Bauamt, wie Abteilungsleiterin Ute Becker mitteilt, auf einer Länge von etwa 100 Metern den Rechteckdurchlass. Nötig ist das wegen "des schlechten Bauwerkszustandes", erklärt sie. Der neue Durchlass wird aus Stahlbetonfertigteilen hergestellt.

Zum Glück ist der Durchlass am Schmuckplatz "in einem guten Zustand", weshalb der Platz unberührt bleibt.
Anders verhalte es sich dagegen im Bereich unterhalb der Drosendorfer Straße. Hier seien die Schäden laut Becker so, dass Maßnahmen unbedingt erforderlich sind.

Bei der Abwägung zwischen Instandsetzung oder Erneuerung habe man sich für die "langlebige Erneuerung" entschieden. Die Kosten für die Maßnahmen sind mit etwa 1,2 Millionen Euro veranschlagt. Laut der Abteilungsleiterin bewegt man sich derzeit im veranschlagten Rahmen.

Doch ziehen sich die im Mai begonnen Arbeiten hin und es scheint eher unwahrscheinlich, dass sie wie geplant im Oktober abgeschlossen sind. Die tägliche Verkehrsbelastung beziffert Ute Becker mit 7500 Fahrzeugen, davon fünf Prozent Schwerlastverkehr.

Für den Nord-Süd-Verkehr bedeute die Sperrung von Wiesengiech und Straßgiech einen Mehrweg von knapp sechs Kilometern, rechnet sie vor.

Die derzeitige Planung des Amtes sehe vor, die Baustelle zum Jahresende abzuschließen, so Becker auf Nachfrage unserer Zeitung weiter. Zugleich geht sie auf die Besonderheit und besondere Herausforderung ein, die einen Baustelle "mitten in Straßgiech" darstellen: "Auf engem Raum werden der alte Durchlass abgebrochen, der neue Durchlass errichtet, die Trinkwasserleitung sowie der Mischwasserkanal samt Hausanschlüssen erneuert."

Ortssprecher Ulrich Roth geht davon aus, dass durch Umplanungen (zugunsten des Platzerhaltes) sicherlich fünf Wochen verloren gegangen sind.

Das Bauamt wiederum macht die Baufirma für die zeitliche Verzögerung verantwortlich.

Entscheidend für Roth und die Menschen aus dem Scheßlitzer Stadtteil ist, "dass es jetzt wieder vorangeht".
Was die Bewohner des Ortes allerdings maßlos ärgert, ist die Unvernunft gerade auswärtiger Verkehrsteilnehmer, die hier auf Biegen und Brechen durch den Ort drängen. Auf Einbahnstraßen und entgegen der Fahrtrichtung werden hier Fahrzeuge gesichtet, "sogar Lkw".