In Bamberg werden die EU-Grenzwerte für Stickstoffdioxid eingehalten, das haben Messungen der Stadt ergeben. Doch in der Königstraße ist der Verkehr eine Last.
Kontinuierlich hat die Stadt im vergangenen Jahr an sieben Stellen in Bamberg die Schadstoffkonzentration in der Luft gemessen. Das Ergebnis ist insgesamt beruhigend: An den Messstellen Kaulberg, Schillerplatz, Siechenstraße, Lange Straße und Memmelsdorfer Straße liegen die Stickstoffdioxidwerte im Jahresmittel unter dem EU-Grenzwert von 40 Mikrogramm pro Kubikmeter.
Allerdings wird der Wert in der Unteren Königstraße überschritten (43,5). Das Umweltamt der Stadt führt dies auf die relativ hohe Verkehrsbelastung und den permanenten Rückstau in der Straße zurück. Die Straßenschlucht über mehrere hundert Meter und die Einbahnstraßenregelung führten zu einer Erhöhung der Luftschadstoffkonzentration.
Ein akuter Handlungsbedarf wird derzeit aber nicht gesehen, mittelfristig rechnet das Umweltamt mit einer Verbesserung auch in der Königstraße. Ein Luftreinhalteplan, der sogar zu einem Dieselfahrverbot führen könnte, ist für Bamberg ebenso nicht in Sicht: Die dafür wesentliche Station des bayerischen Umweltamtes liefert mit 23,6 Mikrogramm pro Kubikmeter einen Messwert, der deutlich unter dem Grenzwert liegt.
Das Umweltamt der Stadt will die Situation weiter beobachten. Ein Chefarzt am Klinikum sieht aufgrund der hohen Werte in der Unteren Königstraße auch Handlungsbedarf. Mehr dazu im Premiumbereich.
gibt es sonst noch in der EU wegen dieser grenzwerte fahrverbote? paris, rom, madrid, athen, lissabon usw. ??????
Wie kann man auf die Idee kommen, die Unterschreitung des Grenzwerts garantierte Unbedenklichkeit?
Grenzwerte sind mitnichten Vorsorgewerte. Sie kennzeichnen (theoretisch) das Niveau, ab dem ein Eingreifen unerläßlich wird. Tatsächlich aber liegen sie selbst hierfür noch zu hoch. Denn in die Festsetzung fließen auch Bewertungen ein, welche schädigende Belastung für die Betroffenen als zumutbar eingestuft wird und welche Auflagen zur Verminderung den Verursachern auferlegt werden sollen.
Vorsorgewerte müßten deutlich niedriger angesetzt werden. Sie aber sind in unserem Rechtssystem schwerlich durch ordnungsrechtliche Eingriffe durchzusetzen. Vielmehr ist es Aufgabe vorsorgender Politik, Rahmenbedingungen zu schaffen, welche dieses Ziel verfolgen.
Leider herrscht - zumindest auf der Entscheiderebene - noch immer das Dogma: Soviel Verkehr wie möglich soll mit dem individuellen Kraftfahrzeug zurückgelegt werden. Gesundheits- und Umweltschutz sowie ein (er)lebenswertes Umfeld stehen hintenan. Das erklärt, weshalb, allen gegenläufigen Lippenbekenntnissen zum Trotz, für die verträglichen Verkehrsarten des Umweltverbunds (Gehen, Radfahren, Bahn und Bus) nicht mehr getan wird als zur Vermeidung der allerschlimmsten Auswirkungen des Kraftfahrzeugverkehrs (Lärm und Abgase sind nur ein kleiner Ausschnitt) unerläßlich erscheint.
Ich sehe da keinen Handlungsbedarf, weil in einigen Jahren meisten alten Diesel von Bildfläche verwunden sind. Vielleicht kann Umweltbundesamt mal hochrechen wie viele vorzeitige Tote in der Unteren Königsstraße sterben. Eigentlich müsste in Bamberg das Bier verbieten und das Schäuferla. Falsche Ernährung und Alkohol sind viel gefährlicher.
Wenn der Rückstau schon als Ursache erkannt wurde, dann liegt doch die Lösung auf der Hand, einfach für besseren Verkehrsfluß sorgen und das Problem ist gelöst.
Aber leider kennt man sich in Bamberg nicht mit der "grünen Welle" aus, sondern programmiert lieber gezielt "rote Welle". Besonders gut kann man das jeden Tag, zu jeder Zeit, auf dem Berliner Ring erleben.
Nicht der stete Fluss des Verkehrs ist die Lösung, sondern dessen komplettes Einstellen. Motorisierter Individualverkehr gehört schlicht raus aus der Innenstadt. Die Italiener machen das seit Jahrzehnten und haben es überlebt. Nur hier greint und schimpft man alternierend. dass man sterbe oder im Elend versinke, sollte man nicht mit seiner Blechkiste bis ins Büro oder Sprechzimmer fahren dürfen. Hoch mit dem Arsch!