Viele mittelständische Unternehmen in Franken ringen derzeit um ihre Existenz. Auch ein Bamberger Pharmabetrieb steht vor Herausforderungen. In diesem Zuge ist nun ein Stellenabbau erfolgt.
Bereits Anfang des Jahres hatte es nach Informationen von inFranken.de eine Ankündigung der Geschäftsführung zum Stellenabbau gegeben - nun folgte die Umsetzung: Beim Arzneimittelhersteller Dr. Pfleger in Bamberg wurden die ersten Arbeitsplätze gestrichen.
Betroffen seien "fast alle Bereiche" der 1945 gegründeten Traditionsfirma, wie Pressesprecher und Personalleiter Sascha Dorsch am Donnerstag (27. März 2025) auf Anfrage unserer Redaktion bestätigte.
Stellenabbau bei Dr. Pfleger Arzneimittel in Bamberg - Firma äußert sich zu Schritt
Vor ökonomischen Herausforderungen stehen aktuell etliche fränkische Unternehmen. Regelmäßig gibt es Meldungen von Stellenstreichungen, Insolvenzen oder sogar Betriebseinstellungen. So leidet die Firma SK Hydroautomation derzeit unter dem "Schneeball-Effekt" in der Autoindustrie. Und die Traditionsbäckerei Schlereth muss all ihre Filialen schließen.
Ein derartiges Szenario möchte man bei Dr. Pfleger möglichst vermeiden. "Wir wollen am Standort Bamberg dauerhaft wettbewerbsfähig bleiben und unser Wachstum langfristig sichern. Deshalb haben wir unsere Organisationsstrukturen auf Effizienz überprüft", erklärt Dorsch.
Das Ergebnis sei "eine etwas schlankere und damit auch schlagkräftigere Organisation". In diesem Zuge komme es zu "diesem dosierten Stellenabbau". Dieser fällt in dem Pharmaunternehmen mit 400 Mitarbeitern tatsächlich vergleichsweise milde aus.
Bamberger Pharmaunternehmen mit Stellenabbau - so viele Mitarbeiter sind betroffen
"Wir haben gestern mit einzelnen Mitarbeitern gesprochen. Insgesamt sprechen wir von einer einstelligen Zahl von Mitarbeitenden. Je nach hinterlegter Kündigungsfrist enden dann die Arbeitsverträge", erklärt der Pressesprecher am Donnerstag (27. März 2025).
Man sei jedoch darum bemüht, gemeinsam mit den Beschäftigten eine einvernehmliche Lösung zu finden - auch das Abfindungsangebot könne auf Wunsch der Betroffenen in diesem Zuge noch einmal besprochen werden.
Mit großem Interesse, aber auch wachsendem Unverständnis habe ich die Berichterstattung über den Stellenabbau bei Dr. Pfleger gelesen – nicht zuletzt, weil ich selbst Mitte letzten Jahres betroffen war. Die Unternehmensführung betont, dass die Maßnahmen im einstelligen Bereich liegen und „sozialverträglich und einvernehmlich“ seien – eine Darstellung, die sich mit den Erfahrungen vieler entlassener Mitarbeiter nicht deckt.
In den vergangenen Monaten wurden zahlreiche langjährige und erfahrene Kollegen gekündigt - teilweise betriebsbedingt und mit absurden Begründungen, darunter Mitarbeiter mit bis zu 30 Jahren Betriebszugehörigkeit. Gleichzeitig wurden jüngere, neu eingestellte Kollegen in denselben Positionen weiterbeschäftigt. Von sozialverträglichen Lösungen kann keine Rede sein – vielmehr sind bereits mehrere Kündigungsschutzklagen beim Arbeitsgericht Bamberg anhängig.
Besonders bitter erscheint dies vor dem Hintergrund des bisherigen Unternehmensclaims: „Was zählt, ist der Mensch“. Für viele der entlassenen Kollegen, die sich jahrzehntelang für das Unternehmen engagiert haben, liest sich dieser Leitspruch heute wie Hohn.
Ein Traditionsunternehmen wie Dr. Pfleger sollte sich seiner sozialen Verantwortung bewusst sein – gegenüber langjährigen Mitarbeitern ebenso wie gegenüber der Region. Hoffentlich findet hier noch ein Umdenken statt.
die Besten müssen immer zuerst gehen 😉
Überschriften in Bild-Zeitungs-Niveau 😉
Wenn von 400 MA ganze acht betroffen sind, ist dieser Artikel reine Panikmache 😩
Da wird schon eine bestimmte Selektion dahinter stecken.
Alle Unternehmen werden ihre Wasserköpfe früher oder später abbauen müssen!
Immer mehr Personalkapazität für Verwaltung geht nur in Ämtern und politischen Organen. Weil's ja nur Steuergelder sind 😩