Autozulieferer-Krise spitzt sich weiter zu: Brose beteiligt sich an Task Force - wie viele Stellen werden noch abgebaut?
Autor: Redaktion
Bamberg, Samstag, 02. November 2019
Brose ist eines der Opfer der gegenwärtigen Krise der Automobilindustrie. Rund 2000 Stellen sollen bis Ende 2022 in Deutschland wegfallen. Mehrere Standorte in Franken könnten davon betroffen sein. Brose will sich nun in die Task Force einbringen, die Oberbürgermeister Andreas Starke und Landrat Johann Kalb ins Leben gerufen haben.
Die Krise der Automobilzulieferindustrie spitzt sich immer weiter zu. Nach Bosch und Michelin ist inzwischen auch das fränkische Unternehmen Brose betroffen. 20.000 Arbeitnehmer in Abhängigkeit der Automobilwirtschaft und ihrem Wohl. Für viele Arbeitnehmer hat das große Zittern längst begonnen.
Brose tritt Task Force bei: Oberbürgermeister und Landrat im Gespräch mit Werkleitung und Betriebsrat
In Bamberg appelliert die Lokalpolitik indes, das Thema rund um den geplanten Stellenabbau bei Brose miteinander zu diskutieren. ,,Unternehmen, Betriebsräte, Politik, Kammern und Arbeitsverwaltung müssen den herausfordernden Transformationsprozess der Autozulieferer in der Region gemeinsam angehen", heißt es in einer gemeinsamen Pressemitteilung von Stadt und Landkreis vom Donnerstag (31. Oktober 2019). Hierfür haben Landrat Johann Kalb und Oberbürgermeister Andreas Starke eine Task Force ins Leben gerufen. In diese Arbeitsgruppe bringt sich nun auch Brose selbst ein. Das sicherten der Standortverantwortliche Bamberg/Hallstadt, Dr. Michael Swoboda, und der Betriebsratsvorsitzende Martin Krapp am Dienstag in einem Gespräch mit Oberbürgermeister und Landrat zu.
Brose hatte vergangene Woche bekannt gegeben, bis Ende 2022 die Anzahl der aktuellen Arbeitsplätze in Deutschland um rund 2.000 zu reduzieren und auch in der Region Stellen abzubauen. Allerdings will das Unternehmen an den langfristigen strategischen Plänen in Hallstadt und Bamberg festhalten. Swoboda erläuterte den beiden Bamberger Politikern die Hintergründe für das weltweite Erneuerungsprogramm,mit dem Brose die Wettbewerbsfähigkeit stärken, Aufträge erhalten, Wachstum erzielen und auch künftig attraktive Arbeitsplätze anbieten will. "Ab sofort arbeiten am Standort Geschäftsführung, Personalbereich und Mitarbeitervertretung gemeinsam daran, die Arbeitsplätze in der Region in den kommenden drei Jahren sozialverträglich zu reduzieren", wird Swoboda zitiert. Brose sei entschlossen, den Umbau ohne betriebsbedingte
Kündigungen zu schaffen. Mit der Beteiligung an der Task Force unterstreiche der Zulieferer sein Interesse an der weiteren Entwicklung des Wirtschaftsstandortes Bamberg.
Ziel der Arbeitsgruppe: Anstrengungen bündeln und Impulse setzen
Laut Pressemitteilung hat die von Landkreis und Stadt initiierte Task Force das Ziel, alle Anstrengungen für die von der Transformation in der Automobilindustrie betroffenen Mitarbeiter zu bündeln und Impulse für die künftige Ausrichtung des Wirtschaftsstandortes Bamberg zu setzen. Auslöser für die Gründung der Gruppe war die Ankündigung von Michelin, das Werk in Hallstadt Anfang 2021 zu schließen. Wenig später hatten Werkleitung und Betriebsrat von Bosch
ihre Mitarbeit zugesagt. Nun ergänzt Brose die Arbeitsgruppe.
Damit sei gewährleistet, dass alle Kräfte für die Beschäftigten vereint würden und den gleichen Informationsstand hätten, heißt es in der Mitteilung von Oberbürgermeister und Landrat weiter. Jeder, der etwas für die Beschäftigten der beteiligten Unternehmen tun möchte, könne sich gerne an die Wirtschaftsförderungen von Stadt und Landkreis Bamberg wenden.