Das Landratsamt registriert aktuell ein erhöhtes Aufkommen von Neuzulassungen. Dadurch kann es zu längeren Wartezeiten bei der Zulassungsstelle kommen. Ist die Mehrwertsteuer der Grund?
Bamberg"Wie lange dauert das denn noch?", fragte sich Thomas Waldschmidt. Drei Stunden stand er in der Schlange vor der Zulassungsstelle in der Ludwigstraße an. "Ein Mitarbeiter hat mir dann, sehr entspannt, eine Nummer in die Hand gedrückt, Nummer 48", sagt Waldschmidt.
Der 57-jährige Hirschaider wollte Anfang Juli einen Kennzeichenwechsel für seine Tochter erledigen. Am Telefon wurde ihm zugesichert, die Lage sei sehr entspannt und es wäre keine Terminvereinbarung notwendig. Dann die böse Überraschung: "Zum Parkplatz einbiegend habe ich schon Personen stehen sehen und dachte mir noch, aha eine Demo. Die Schilder, die die Leute in der Hand hielten, waren aber keine Schriftzüge, sondern KFZ- Nummernschilder", sagt Waldschmidt. Seit Beginn der Corona-Krise müssen Antragsteller im Stehen vor der Behörde warten.
Auch Klaus Rakette stand sich im Juni zwischen drei und vier Stunden wegen einer Zulassung die Beine in den Bauch: "Das hat sich zwischenzeitlich wieder etwas gelegt, aber in den letzten Wochen ist es wieder schlimmer geworden." Nach Aussagen von Frank Förtsch, dem Pressesprecher des Landratsamts Bamberg, wäre der erneute Andrang nicht vorhersehbar gewesen.
Fälle haben sich angestaut
Zwischen 1. Januar und 9. Juli kam es im Jahr 2019 zu 14 338 Zulassungen, in diesem Jahr waren es nur 12 586. Während der Ausgangsbeschränkungen wurden nur die wichtigsten Anliegen - neben Zulassungen sind dies auch Abmeldungen und Änderungen der Halter- oder Technikdaten - entgegengenommen und bearbeitet. Dadurch hätten sich sehr viele Fälle angestaut. "In der Zeit um Pfingsten gab es teilweise sehr lange Wartezeiten", sagt Förtsch. Es hätte mehr Zulassungen als zur selben Zeit im Vorjahr gegeben. Nach Angaben des Landratsamts müsse der Kunde aber nicht warten, wenn er nicht will. Es gebe die Möglichkeit die Unterlagen abzugeben und am nächsten Tag bearbeitet wieder abzuholen. "Mehr Bürgerfreundlichkeit geht nicht", sagt der Pressesprecher. Das Ziel der Verwaltung sei es, die Wartezeiten möglichst gering zu halten.
Auf die Senkung gewartet?
Die aktuell längeren Wartezeiten begründet das Landratsamt mit der niedrigeren Mehrwertsteuer, die seit 1. Juli gilt. Frank Förtsch vermutet, dass Autokäufer in den letzten zwei Wochen vor der Mehrwertsteuersenkung mit dem Kauf gewartet haben.
Dies hat sich allerdings bei einer stichprobenartigen Nachfrage vor der Zulassungsstelle nicht bestätigt. Die Wartenden haben weder Corona-bedingt, noch wegen der Mehrwertsteuer ihren Besuch in der Ludwigstraße aufgeschoben. Vielmehr geht es ihnen um unterschiedliche Anliegen, die akut notwendig geworden sind.
Das Gleiche ist bei der Polizei: dort wird nur 1 (!!!) Person gleichzeitig eingelassen, ich musste neulich eine Aussage machen, vor der Tür muss man an der Gegensprechanlage alles erzählen, alle anderen Wartenden hören mit (Datenschutz???), dann muss man draußen bei Wind und Wetter warten, keine Sitzgelegenheit, keine Toiletten nichts. Selbst in Corona-Zeiten (die mittlerweile sehr sehr schwach sind) muss es doch hier andere Möglichkeiten geben.
Ist halt in, die ganze Chose aufzupolieren und in wohlfeile Worte zu verpacken. Bei der Stadt ist ein ganzes Amt damit beschäftigt. "Das muss man sich mal auf der Zunge vorstellen" (Rolf Miller).
Da darf das Landratsamt nicht hinten an stehen.
Statt ein paar Leute zum Arbeiten einzustellen, wird laberlaberlaber .... Das begreift der gewöhnliche Bürger halt nicht. Dann muss er halt warten .... hää?
Fazit: Es braucht Leute und OBs und LRs, die anpacken ... und keine Showmaster!
Bei dem Geschwurbel fehlt nur noch die Ankündigung eines Arbeitskreises der einen ....beauftragten installieren soll.
Man ist immer wieder erstaunt, welche Ausreden den MA (w/m/d) bei Behörden einfallen. Und Wartezeiten von über einer Stunde sind nicht hinnehmbar, dazu im Stehen und der Witterung frei ausgesetzt. Vielleicht wäre, zumindest übergangsmäßig, mal möglich ein paar Überstunden zu "schieben", ist aber wahrscheinlich zu viel verlangt.
Bis 1989 standen unsere Mitbürger aus den östlichen Bundesländern nach Kuba-Bananen an, dieser damals übliche Standard ist nun auch bei der Bamberger Landkreis-Behörde LANDRATSAMT erfolgreich übernommen worden. Die Ummeldung meines Motorrollers, die ich ursprünglich im April 2020 vornehmen wollte, verschiebe ich nun auf den nächsten April, der angeblich im Jahre 2021 wiederkehren soll. Nur mal die Hoffnung nicht aufgeben. Weil, Online eine Transaktion, beim Landratsamt Bamberg ? Ja geht´s noch ?