Mit diesem Montag dürfen im Zuge der weiteren Lockerung übrigens zwischen 9 und 18 Uhr doppelt so viele Besucher auf den Pfad. Trotzdem gehen mit den Maßnahmen die Besucherzahlen zurück. Schon 2019 (130 000 Besucher; 2018: 150 000) hatte der Pfad Einbußen, da die Einrichtung nur aus dem Osten ohne Einschränkung (Bauvorhaben/Sperrungen) zu erreichen war. Aus dem Süden bleibt es durch die Sperrung des Ebracher Gemeindeteils Buch weiterhin schwierig. Viele Besucher kommen derzeit aus dem Radius einer Autofahrstunde.
ÖPNV verbesserungsfähig
Verbesserung wünscht sich Barbara Ernwein beim ÖPNV. Über den VGN sei man über den Steigerwaldexpress gut angebunden, aus Unterfranken dagegen nicht.
Ein anderes Thema, mit dem man am Pfad immer wieder konfrontiert wird, ist der Eintrittspreis. 22 Euro für eine Familie, egal wie viele Kinder, findet Ernwein, selbst dreifache Mutter, nicht zu teuer. Ebenso wie zehn Euro für den Erwachsenen. In anderen Einrichtungen müsse man im Gegensatz zu Ebrach fürs Parken zahlen und oftmals auch für den Toilettengang. Der, so rechnet Ernwein vor, koste den Pfad übrigens 1,50 Euro (für Wasser, Abwasser, Strom und Reinigung). Eine weitere Besonderheit: Für Geburtstagskinder ist der Pfadbesuch in Ebrach ab heuer kostenlos.
Hier ist es auch schön
Weder Katharina Schinabeck noch Tochter oder Mann haben Geburtstag.
Macht nix. Man genießt die große Freiheit: "Bei uns in München ist auf Freiflächen ein höherer Nutzungsdruck." Wie gesagt, sie wären nach ihren Plänen nun eigentlich auf Bali, finden aber: "Hier ist es auch schön", strahlt Papa Marco. Man sei froh, nicht so viele Einschränkungen zu haben wie in München und überhaupt wieder unterwegs sein zu können.
KOMMENTAR:
Ein Gewinn
Wer hätte sich vorstellen können, dass er sich hoch oben über den Wipfeln der Bäume beschränken muss. Zeitlich. Weil man auf 42 Metern nur zehn Minuten hat, um ein so ungewohntes Panorma zu genießen; und bei der Geschwindigkeit, weil Langsamere auf dem Weg nach oben nicht überholt werden dürfen. Und trotzdem, auch mit dem Pfad ist ein Stück Freiheit zurückgekehrt. Ein Stück Unbeschwertheit. Genuss in der Natur und von Natur.
In Anlehnung an einen uralten Werbespruch wird man wohl sagen dürfen, nie war der Baumwipfelpfad so wertvoll wie heute: Nachdem Menschen in Wohnungen so lange und dicht auf einander gesessen hatten. Raus in die Natur und in den Wald. Da zahlt es sich nun aus, dass die Verantwortlichen weiter an der Attraktivität gearbeitet haben. Dazu zählen weitere Spielgeräte, WCs und der Kiosk. All dies trägt dazu bei, dass mit der Tour auf dem Pfad der Aufenthalt im Wald nicht vorbei sein muss.
In dem Sinn bleibt die Einrichtung gerade in Corona-Zeiten ein echter Gewinn für die Region. Touristisch und für die Einheimischen.