Der Feriensenat hat nun auch formal einem Ankunfts- und Rückführungszentrum für Asylbewerber auf dem Kasernengelände zugestimmt - nicht ohne Diskussion. Vor dem Rathaus demonstrierten etwa 40 Menschen. Sie wollen, dass nicht nur Flüchtlinge vom Balkan aufgenommen werden.
Ungewöhnlich für eine Stadtratssitzung: Schon nach kurzer Zeit war der Zuschauerraum bis auf den letzten Platz besetzt. Drei Stunden vor dem Sandkerwa-Anstich wollten zahlreiche Bamberger wissen, wie die Stadtspitze debattiert - über eine Erstaufnahmeeinrichtung für Asylbewerber mit geringer Bleibe-Chance.
Nach dem Willen des Freistaats Bayern sollen bis zu 1500 Flüchtlinge in Gebäuden auf der ehemaligen "Flynn-Housing-Area" untergebracht werden, für eine Dauer von zehn Jahren. Vor allem daran, dass in die Einrichtung Menschen aus dem West-Balkan einziehen sollen, entsponnen sich Diskussionen.
Die Wortgefechte zwischen den Politikern blieben nicht aus, das Publikum äußerte dazu zunächst Unmut oder Zustimmung - bis es von Oberbürgermeister Andreas Starke (SPD) darauf hingewiesen wurde, dass dies "unsere Geschäftsordnung nicht vorsieht."
Sehr wohl erlaubt diese Redebeiträge der Fraktionen. Helmut Müller (CSU) etwa sprach von einem "Mega-Thema" in der Stadt. Sie brauche das Signal, dass es nicht nur für die Asylbewerber zügig voran gehe auf dem ehemaligen Gelände der US Army, sondern auch für die Bamberger.
Fassungslosigkeit über Kommentare
Klaus Stieringer (SPD) zeigte sich teilweise "fassungslos über die Oberflächlichkeit, Naivität und Dummheit mancher Kommentare und Zuschriften" aus den vergangenen Tagen. Er betonte: "Niemand wird weniger haben, weil wir Flüchtlingen helfen."Die SPD halte es für einleuchtend, dass durch eine spezialisierte Erstaufnahmeeinrichtung vor allem jenen Flüchtlingen besser geholfen werden könne, "die aus Kriegsgebieten zu uns kommen."
Dass in die Häuser in Bamberg Flüchtlinge aus den westlichen Balkanstaaten einziehen sollen, dazu gibt es in der Bürgerschaft laut Dieter Weinsheimer (FW) durchaus geteilte Meinungen. Seine Fraktion werde diesen "sichtbaren Ausdruck" verleihen und mit "nein" stimmen. "Wir müssen auch mal ein Zeichen setzen, dass in Bamberg nicht immer alles mit ,ja‘ durch gewunken wird."
Es bliebt nicht die einzige Gegenstimme: Auch Norbert Tscherner (BBB) lehnte ab, dazu habe man sich nach langer Diskussion in der Fraktion entschieden. "Wir können das Asylproblem nicht lösen, hier ist die große Politik gefordert."
Der dritte im Bunde war Michael Bosch (BR). Ein Thema mit solch enormer sozialpolitischer Bedeutung müsse besser mit den Bürgern besprochen werden. Er selbst könne nach so kurzer Zeit gar keine Entscheidung treffen.
Für seinen Stadtrats-Kollegen Pankraz Deuber (BUB) war dagegen klar: Es sei besser, jetzt die vorhandenen Gebäude zu nutzen, als Zelte und im Winter Turnhallen.
Flüchtlinge aller Nationen
Für die Grünen stimmte Ursula Sowa nach anfänglichem Zögern ebenfalls zu: Der Wunsch ihrer Fraktion, Flüchtlinge aus allen Nationen aufzunehmen und jedem Menschen einen "individuellen Wohnbereich" von mindestens sieben Quadratmetern zuzugestehen, wird in einem Appell der Stadtverwaltung an die Staatsregierung aufgenommen. Auch Punkte aus einem Antrag der SPD, etwa ein Erschließungskonzept oder die medizinische Versorgung, fanden ihren Niederschlag.
Wie geht es nun weiter? Der Freistaat hat sich verpflichtet, sozusagen als Gegenleistung den Konversionsprozess zu unterstützen. Bis zum 1. Februar 2016 sollen die ersten Wohnungen der "Pines-Housing-Area" auf den Mietmarkt gelangen. Das Datum für den Erwerb der gesamten Konversionsliegenschaft ist der 31. Januar 2016. Was noch passiert: Die Stadt will ein eigenes Kommunikationskonzept schaffen, um die Öffentlichkeit zu informieren.
nennt man eine win-win-situation, denn seltenst gelingt es humanitäre ziele mit finanziellen und wirtschaftlichen zielen in einklang zu bringen, dass dies mit einer gehörigen verdummung des geneigten zuschauers einher geht, ist vernachlässigbar. erstaufnahmestandort nun seit neuestem sprachlich korrekt und auf den neusten stand gebracht ein ankunfts- und rückführungszentrum, richtigerweise wohl abschiebelager, aber alles vernachlässigbar wie auch, dass der abrissphantast bedauerlicherweise nun noch 10 jahre warten muss, bevor er seine phantasien in die tat umgesetzt sehen wird, aber wie schon gesagt, nur der geneigte zuschauer bleibt weiter zuschauer, muss halt schauen wo er bleibt oder besser in 10 jahren wohnt
Ich finde es gut, daß die infranken.de Redaktion diese Kommentare zuäßt. Noch dazu, wo sie weder rechtslastig, Ausländer-bzw. Flüchtlingsfeindlich sind. Es sind Kommentare, die vielen in diesem Land aus dem Herzen sprechen. Natürlich verurteile ich auch die Angriffe auf Asylantenheime. Aber das es auch zu viele Flüchtlinge sind ist doch unbestritten. Und da kann ich überhaupt nicht nachvollziehen, daß es auch noch Menschen in diesem Land gibt, die "alle Nationen" auch noch aufnehmen wollen. Lieber Lancelot: Das geht nicht! Ich will Sie ja nicht beleidigen, aber ich zähle Sie auch zu den sogenannten Gutmenschen. Das ist Ihr gutes Recht und das akzeptiere ich auch. Nur was ich überhaupt nicht mag, daß alle die die eine andere Meinung zur Flüchtlingspolitik haben, immer gleich in die Rechte Ecke gestellt werden! Darüber sollten Sie, lieber Lancelot einmal nachdenken! Warten wir mal noch ein Jahr ab. Dann wird sich auch bei vielen jetzigen Flüchtlings- und Asylunterstützern die ein oder andere Meinung ändern!
..... es ist schon seltsam, welche Kriterien hier manchmal in diesem Forum über Zuwanderung von Flüchtlingen und Ausländern zu Wort kommen und welche nicht zu Wort kommen dürfen. Ich finde das schon ziemlich rechtslastig und Ausländer- bzw. Flüchtlingsfeindlich. Aber man verstößt ja gegen Nettigkeiten des FT wenn mancher hier einen Schreiber darauf hinweisen will, dass wir in einer Demokratie mit einem lesbaren Grundgesetz leben und hier nicht jeder "Freigeist" das Recht zur Selbstjustiz hat wie zum Beispiel Asylanten samt "deren 40 Gutmenschen" abzuschieben wie es ihm passt. Gott sei Dank nicht. Vielleicht überlegt sich der Zensor mal, in welcher Ecke er sich selbst denn nun wohler fühlt damit ich weiß, ob ich diese Zeitung lieber nicht mehr abonniere. Und dies werde ich dann auch in einem Brief an die Redaktion begründen. Denn wenn man genauer hinsieht, dann werden im Moment Häuser angezündet von angeblichen Bewahrern der Abendländlichen Kultur. Und das kostet anscheinend nichts.
Haben Sie schon mal auf Ihre "Gefällt mir" Klicks gesehen? Es kommt nicht von irgendwo her, daß Sie noch kein Plus bekommen haben! Denken Sie mal drüber nach!
Sagte ich doch, oskarleinchen. Rechtslastig. Und in Heidenau machen die bösen Asylanten alles kaputt, gell. Und woher weißt du, das ich keine Frau bin? Denken, bevor schreiben!