ZSKA Moskau stellt die gefährlichste Offensive

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Das Duell unter den Körben (rechts Leon Radosevic gegen Kyle Hines) ging im Hinspiel klar an ZSKA, doch in den letzten Partien präsentierten sich die Bamberger im Rebound erheblich verbessert. Foto: Daniel Löb
Das Duell unter den Körben (rechts Leon Radosevic gegen Kyle Hines) ging im Hinspiel klar an ZSKA, doch in den letzten Partien präsentierten sich die Bamberger im Rebound erheblich verbessert. Foto: Daniel Löb

Brose Bamberg steht beim Euroleague-Spitzenreiter in Moskau vor einer Herkulesaufgabe.

Zwei Welten treffen aufeinander, wenn Euroleague-Spitzenreiter ZSKA Moskau (15:4 Siege) am Freitag (18 Uhr) die Bamberger Brose-Basketballer (13./7:12) empfängt. Geld wirft Körbe - so könnte man es ausdrücken, wenn sich das mit einem Etat von 50 Millionen Euro ausgestattete russische Starensemble und der deutsche Meister (etwa 20 Millionen) gegenüberstehen: Der Armeesportclub erzielt im Schnitt 89,5 Punkte und führt damit das 16er-Feld an. Brose Bamberg rangiert mit 74,4 Zählern in dieser Kategorie auf dem letzten Platz. Mit seiner Defensive - Bamberg lässt im Schnitt 80 Punkte zu - kommt das Brose-Team den Moskowitern (78,6) allerdings ziemlich nahe.
"Wir fliegen nach Moskau und wollen so lange wie möglich mithalten. Wir kennen ihre Stärken, aber auch ihre Schwachstellen. Wir müssen über 40 Minuten mental im Spiel sein, dürfen uns keine Schwächeperiode leisten. Für uns ist es wichtig, den Aufwärtstrend der letzten Wochen weiter zu forcieren", betont Ilias Kantzouris, der den an der Schulter operierten Cheftrainer Andrea Trinchieri weiterhin vertritt. Der Italiener wird frühestens im Februar wieder an der Seitenlinie stehen.
Bambergs einziger Sieg in den bisherigen 15 Vergleichen mit ZSKA gelang in der Top-16-Runde im März 2016 mit 93:81, ansonsten gab es mitunter spannende Partien, in denen allerdings immer der haushohe Favorit die Oberhand behielt. Beim letzten Auftritt in Moskau vor genau einem Jahr kassierte die Trinchieri-Truppe eine 64:85-Klatsche und war auch im Hinrundenspiel der aktuellen Saison (76:92) trotz einer guten ersten Halbzeit vor allem aufgrund der Reboundschwächen (22:36) gegen Kyle Hines & Co. chancenlos.
Auch die aktuelle Form der Bamberger, die sechs ihrer letzten sieben Euroleague-Spiele verloren haben, spricht klar für die Gastgeber, die sich in den letzten elf Partien nur zwei Ausrutscher in Piräus (86:88) und in Barcelona (72:85) erlaubt haben.
In der VTB-United-League - hier kämpfen die besten Klubs der ehemaligen Sowjetrepubliken um den Titel - kassierte der Armeesportclub (3.) zuletzt Niederlagen gegen Zenit St. Petersburg (4.) und vor eigenem Publikum gegen Spitzenreiter Lokomotiv Kuban Krasnodar - das Mammutprogramm geht also auch am Starensemble von ZSKA nicht spurlos vorbei. Am Montag beendete ein 97:80-Heimsieg über Novgorod (10.) die kleine Negativserie.
Die herausragenden Akteure in der Mannschaft von Dimitris Itoudis sind Nando de Colo, der in der Euroleague mit einem Schnitt von 16,6 Punkten auf Rang 3 der Korbjägerliste steht. Ebenso wie Sergio Rodriguez (14,7) hat der Franzose aber auch immer einen Blick (4,1 bzw. 5 Assists) für seine Mitspieler. Unter dem Korb räumen Will Clyburn (6,1 Rebounds), Othello Hunter (5,4) und der Ex-Bamberger "Sir" Kyle Hines (4,8) auf.
Von Moskau fliegt der deutsche Meister dann am Samstag nach Frankfurt, und von dort geht's per Bus weiter nach Bonn, wo am Sonntag (17.30 Uhr) das Duell des Bundesliga-Sechsten (22:14 Punkte) gegen den Fünften (22:12) auf dem Programm steht.
Am Sonntag in Bonn auf dem Prüfstand
In der Bundesliga taten sich die Telekom Baskets zuletzt schwer: Auf die 75:86-Heimniederlage gegen die abstiegsgefährdeten Eisbären Bremerhaven folgte beim Schlusslicht in Tübingen ein hart erkämpfter 89:80-Erfolg. Am Mittwoch kassierten die Bonner in der drittklassigen Champions League eine 90:93-Niederlage in Nanterre, obwohl Center Julian Gamble (21 Punkte/6 Rebounds) und Wirbelwind Josh Mayo (19/5 Dreier) ihr Team lange im Spiel hielten. Matchwinner der Franzosen war Heiko Schaffartzik (11 Punkte, 7 Assists), der in der entscheidenden Phase einen Ball klaute und den spielentscheidenden Dreier versenkte.