Verdienter 2:0-Arbeitssieg des TSC Bamberg in der Fußball-A-Klasse 1 beim Tabellenzweiten ASV Gaustadt.
Der ASV Gaustadt hat das letzte Spieljahr in der Fußball-A-Klasse Bamberg mit dem enttäuschenden zehnten Tabellenplatz abgeschlossen. In dieser Saison läuft es unter dem neuen Trainer Michael Halbgebauer (vorher TSV Staffelbach und BSC Erlangen) bislang wesentlich besser. Für die Saison 2018/19 gibt es für den Coach keine konkreten Vorgaben. "Allerdings wollen wir nicht erneut auf Rang 10 landen und auch keine 90 Gegentore kassieren", so die Aussage des ASV-Trainers vor dem Stadtduell gegen den TSC Bamberg.
"Ich habe im letzten Jahr vier Spiele des ASV Gaustadt gesehen. Im Vergleich dazu hat die Mannschaft schon zwei, drei Schritte voran gemacht. Meine Truppe zieht voll mit. Allerdings steckt in ihr noch wesentlich mehr Potenzial. Wir zeigen eine neue mannschaftliche Geschlossenheit und haben einen eingeschworenen Haufen, bei dem ein Rädchen ins andere greift. Wenn wir so weitermachen, kann es eine gute Saison für uns werden", stellte Halbgebauer fest. Ganz besonders lobte er seine beiden Spielleiter Sven Weniger und Luis Martins Ferreira: "Sie helfen mir brutal und managen alles aus dem Hintergrund ganz klasse."
TSC ist heuer breiter aufgestellt
"Nach dem nur knapp verpassten Aufstieg und dem dritten Tabellenplatz in der vergangenen Serie hat der TSC Bamberg auch diesmal einen Spitzenplatz im Visier", so Coach Taner Dursun. Man will trotz des durchwachsenen Starts infolge von Verletzungen und urlaubsbedingter Ausfälle keinesfalls klein beigeben. "Dass sich bereits 13 Spieler in die Torschützenliste eingetragen haben, ist ein deutliches Zeichen von neu gewonnener Qualität in unserem ehrgeizigen Team, das vom Kader her wesentlich breiter geworden ist", stellt der 44-jährige Chefanweiser fest.
Zu Hause sind die Türken eine Macht. Bei einem überragenden Torverhältnis von 21:2 wurden die fünf Heimspiele allesamt deutlich gewonnen. In der Fremde stotterte allerdings der Offensivmotor ganz erheblich. Dort setzte es für den TSC Bamberg bereits vier Niederlagen, zuletzt mit 1:2 beim FV 1912 Bamberg. Den VfL Mürsbach, der sich personell und spielerisch verbessert hat, schätzt Dursun als Favoriten Nr. 1 auf den Meistertitel ein und fügt als erfahrener Mann an: "Die Saison dauert aber noch lange und da kann viel passieren."
TSC startet mit Kontern
Der TSC Bamberg ging vom Anstoß weg munter zur Sache. Die Gäste standen schließlich unter Druck und mussten gewinnen, um durch einen Sieg wieder etwas näher an das Führungsduo VfL Mürsbach und ASV Gaustadt heranzukommen. Einschussmöglichkeiten hatten sich die Türken mehrfach erarbeitet, doch fehlte dem Gästeteam der erfolgreiche Abschluss. Dann kam aber in der 17. Min. die kalte Dusche für die Hausherren: Nach einer kurz ausgeführten Ecke zog Kadir Ergün den Ball scharf an den Fünfmeterraum, der heraneilende Abdul Öz verlängerte das Leder per Kopfstoß zum 0:1 in die Maschen. Einen von Vedat Ulhan in der 30. Min. getretenen Freistoß wehrte ASV-Keeper Pascal Fetscher gerade noch zur Ecke ab und verhinderte einen weiteren Gegentreffer für die zuweilen verunsichert wirkenden Gaustadter. Mit zunehmender Dauer wurde das Geschehen auf dem Spielfeld immer hektischer und rustikaler. Die spielerischen Akzente verblassten fast völlig, die Stimmung war recht aufgeladen.
Zwar begannen die Gaustadter die zweite Halbzeit spielbestimmend, aber zu gefährlichen Situationen vor dem TSC-Gehäuse kam es nicht. Die Türken standen weiterhin kompakt in der Defensive, dem ASV fehlten diesmal die zündenden Ideen. Nach einer Stunde hätte Torjäger Isaac Osei Tutu den 1:1-Ausgleich erzielen müssen. Er kam am Fünfer frei zum Kopfball, setzte den aber zum Entsetzen der ASV-Fans am langen Pfosten vorbei.
In der 72. Min. fiel das 2:0 für die Gäste. Nach einer Flanke in den Strafraum legte Abdul Öz per Kopf quer auf Shefqet Bushovi und der nickte die Kugel aus kurzer Distanz in die Maschen. Der TSC zog sich nun völlig in die eigene Hälfte zurück. Sein verdienter Arbeitssieg geriet nicht mehr in Gefahr. Nach einem schnellen Vorstoß hätte Ali Yildirim in der Schlussphase des "Kampfes" sogar noch auf 3:0 erhöhen können. Schiedsrichter Reinhard Wichert hatte die hitzige Begegnung größtenteils unter Kontrolle. Einige wacklige Entscheidungen hatten auf das Ergebnis keinerlei Einfluss.