Die Brose Baskets bestreiten vier Spiele in sieben Tagen und müssen dabei dreimal reisen. Nur gegen den MBC genießt der Meister am heutigen Dienstag Heimvorteil.
Zeit zum Verschnaufen gibt's für die Brose Baskets derzeit nicht - die Bamberger bestreiten am Dienstag (20 Uhr) gegen den Mitteldeutschen BC bereits das dritte Spiel innerhalb von sechs Tagen. Und es wird nicht besser, am Freitag (20.30 Uhr) steht in Sassari das richtungweisende Spiel in der Euroleague auf dem Programm, und von Sardinien geht's direkt nach Frankfurt, wo am Sonntag (17 Uhr) der Bayern-Bezwinger auf den nächsten Coup gegen die Bamberger hofft.
Charterflugzeug fehlt
"Das ist wie eine NBA-Woche: Vier Spiele in sieben Tagen - drei davon auswärts. Wir sind ständig unterwegs und haben kein Charterflugzeug", betont Bambergs Trainer Andrea Trinchieri und spielt dabei auf den Luxus der NBA-Klubs an, die zu ihren Auswärtsspielen im Privat-Jet reisen.
Trotz der immensen Belastung müssen die Bamberger aber die Konzentration hoch halten, denn die Bundesliga-Kontrahenten warten nur
darauf, dass sich der Meister eine kleine Auszeit gönnt. "Wir werden die Rotation erhöhen", erläutert Trinchieri, der über eine ausgeglichen besetzte Mannschaft verfügt. Die Spieler, die in Bamberg von der Bank kommen, würden bei den meisten Bundesliga-Teams in der Startformation stehen.
Poropat kündigt Konsequenzen an
Während Trinchieri mit Ausnahme der Partie in Gießen bisher immer eine Lösung fand, dass seine Jungs als Sieger vom Parkett gehen, präsentiert sich der MBC-Coach Silvano Poropat derzeit ratlos. Am Samstag kassierte das Schlusslicht trotz einer 17-Punkte-Führung im dritten Viertel gegen Oldenburg am Ende eine 87:93-Niederlage und wartet auch nach sieben Partien noch immer auf einen Erfolg. "Wenn es am Ende nicht reicht, muss ich mit mir ins Gericht gehen und die Verantwortung dafür übernehmen. Das werde ich auch tun.
Ich denke, die Mannschaft hat einen besseren Coach verdient, als Silvano Poropat es heute war", deutete der Kroate, der vor der Saison einen Fünf-Jahres-Vertrag bis 2020 bei den Weißenfelsern unterschrieben hat, an, dass er über seinen Abschied nachdenkt. Bei den Spielern hat der MBC schon aufgeräumt. Kurzfristig trennte sich der Tabellenletzte von den Aufbauspielern Ivan Siriscevic und Haukur Palsson und nahm dafür unter anderem den Ex-Bamberger Robert Zinn in die Verantwortung. Der Youngster bedankte sich gegen Oldenburg für das Vertrauen und glänzte mit elf Punkten und zwei Assists. Und es wurde nachverpflichtet: Ob Marcus Hatten, der früher schon beim MBC aktiv war, heute zum Einsatz kommt, ist aber noch ungewiss.
"Wir sind froh, dass wir gewonnen haben. Es war nicht leicht nach dem Spiel gegen Maccabi. Vor allem die mentale Frische hat etwas gefehlt.
Und Tübingen hat das ausgenutzt", betonte Trinchieri nach dem 98:88-Arbeitssieg in Tübingen. Eine Energieleistung von Brad Wanamaker und Nikos Zisis - die beiden Aufbauspieler erzielten zusammen 40 Punkte - sorgte für den letztlich klaren Erfolg und zeigt, dass alle Teams gegen den Meister hoch motiviert sind und ihm an einem guten Tag gefährlich werden können.