Taktik des Post-SV Bamberg geht im Derby gegen Kemmern auf

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Den Bamberger Torschützen Kouakou Koffi trennen die Kemmerner Dominik Endres (hinten, traf per Elfmeter) und Jochen Kutzelmann (vorn) vom Ball. Fotos: sportpress
Den Bamberger Torschützen Kouakou Koffi trennen die Kemmerner Dominik Endres (hinten, traf per Elfmeter) und Jochen Kutzelmann (vorn) vom Ball. Fotos: sportpress
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Zuschauer in Bug: das Kemmerner Eigengewächs Nicolas Görtler, jetzt in Diensten des FC Schweinfurt 05 und einen Kreuzbandriss auskurierend
Zuschauer in Bug: das Kemmerner Eigengewächs Nicolas Görtler, jetzt in Diensten des FC Schweinfurt 05 und einen Kreuzbandriss auskurierend
 
 

Mit einem 1:1 trennten sich der Post-SV Bamberg und der SC Kemmern in der Bamberger Fußball-Kreisklasse, Gruppe 1.

Tabellarisch trennten beide Mannschaften vor der Begegnung satte 30 Punkte. Die Favoritenrolle war klar an das Gästeteam vergeben. Während der Post-SV Bamberg, der mit nur zwölf Mann antrat, darauf bedacht war, aus einer soliden Defensive zu agieren, erspielte sich der SC Kemmern die ersten zwingenden Chancen und ging in der 13. Min. per Foulelfmeter in Führung. Den von Stephan Lösel verschuldeten Strafstoß brachte Spielführer Dominik Endres im linken Eck unter.
In der Folge war der Favorit optisch deutlich überlegen, traf aber nicht. Dies sollte sich rächen. Post-Kapitän David Porzner spielte in der 76.Min. einen weiten Ball auf Kouakou Koffi, der seinem Gegenspieler enteilt war, frei vor Torsteher Sven Wolff auftauchte und das Leder flach zum 1:1-Endstand versenkte. In der Schlussviertelstunde drängte der Aufstiegsaspirant mächtig auf den Siegtreffer. Die Aktionen waren aber nicht zwingend genug, um die stabile Bamberger Abwehr um den starken Florian Friedrich zu bezwingen. Der SC Kemmern hatte deutlich mehr Torszenen, zeigte aber viel zu selten sein Potenzial. Für den Post-SV war das ein wichtiger Punkt im Kampf gegen den Abstieg, während der SC Kemmern die Tabellenführung vorerst bei mit einem Spiel weniger an die punktgleiche DJK Gaustadt abgeben musste.
In dieser Saison ist der 38-jährige Mathias Schramm wieder Trainer des Post-SV Bamberg. Nach 22 Spielen nehmen die Buger mit 28 Zählern den elften Tabellenplatz in der Kreisklasse 1 ein. Acht Siege, vier Unentschieden und zehn Niederlagen sind die Ausbeute. In die Winterpause haben sich die "Gelb-Schwarzen" mit einem 4:1-Sieg über den FC Oberhaid II verabschiedet. Zuletzt erreichten die Bamberger gegen den SV Hallstadt ein achtbares 1:1.
Das Nahziel von Coach Schramm ist es, möglichst bald eine zufriedenstellende Platzierung zu erreichen. Er ist zuversichtlich: "Wir schauen nicht nach hinten und werden die notwendigen Punkte holen. Es wurde ein neues Spielsystem mit einer verstärkten offensiven Ausrichtung eingeführt." Auch Abteilungsleiter Georg Lösel glaubt weiter an die Umsetzung des Ziels "gesichertes Mittelfeld". Die jüngste Personalie: Uli Doktorowski (noch beim Klassenkonkurrenten RSC Oberhaid im Amt) kehrt an seine alte Wirkungsstätte zurück. Dort war er von 1999 bis 2004 tätig.


Zuschauerboom in Kemmern

Viele Jahre gehörte der SC Kemmern der Bezirksliga und später der Kreisliga an. Der SCK profitierte stets von seiner hervorragenden und gezielten Nachwuchsarbeit. Auch in der Kreisklasse setzt der SCK auf seine eigenen jungen Spieler. Spielleiter Peter Altenbach sagt: "Wir wollten in der Tabelle ganz oben angreifen. Unsere Mannschaft ist gegenüber dem Vorjahr gereift und spielt mehr mit dem Kopf. Die Jungs von Spielertrainer Jochen Kutzelmann, der bereits vor dieser Saison für zwei weitere Jahre beim SC Kemmern zugesagt hat, haben zwar diese Vorgabe noch nicht völlig erreicht, aber die Weichen sind zumindest gestellt. Wir denken nun von Spiel zu Spiel."
Der 30-jährige Ur-Kemmerner David Görtler führt mit großem Vorsprung die Torschützenliste seines Vereins an. Er war bereits in der Bezirksliga-Serie 2009/10 der Torschützenkönig der "Grün-Weißen". Wie Coach Kutzelmann formulierte, konnten seine Fußballer fast in jeder Partie körperlich und konditionell voll mithalten. "Wenn wir dies auch in der Restrückrunde so beibehalten könnten, wäre das ein wichtiger Schritt für die Mannschaft in Richtung des erhofften Aufstiegs, ob nun direkt oder per Qualirunde." Die guten Leistungen des SC Kemmern haben bei seinen Anhängern für einen Zuschauerboom gesorgt. Bislang wurden 160 Besucher pro Heimspiel registriert, beachtlich für die Kreisklasse.
Post-Trainer Schramm lobte nach der Partie die engagierte und kampfbetonte Gesamtleistung seiner Mannschaft. Nach seiner Auffassung "war zwar der SC Kemmern spielbestimmend, aber im zweiten Durchgang haben wir kaum noch Torchancen zugelassen. Mit dem Punkt bin ich voll zufrieden."
Unzufrieden war hingegen SCK-Spielertrainer Kutzelmann mit dem Auftreten seiner Truppe. Er bemängelte zugleich "das ständige Meckern und Lamentieren gegen die Entscheidungen des Schiedsrichters." Dieses Verhalten werde sicher Konsequenzen nach sich ziehen, ließ der Kemmerner Coach seinem Ärger freien Lauf.

Post-SV Bamberg Stappenbacher - Greene, Nickel, K. Pfannemüller, St. Lösel, Friedrich, Kafara, Denzler, Porzner, Koffi, E. Dotterweich, (60. Heurig)
SC KemmernWolff - Chr. Schetlich, Lieb, Basaran, J. Schnapp, Endres, Kutzelmann, Will, J. Dorsch, Benoit, M. Schnapp, (55. Ortlauf), (60. D. Görtler), (70. Gäßler)
SR Rainer Beck (VfL Mürsbach)
Zuschauer 90
Tore 0:1 Endres (13., Foulelfmeter), 1:1 Koffi (76.)