Nach der Niederlage in Israel steht die deutsche Mannschaft am Sonntag in Bamberg gegen Griechenland im Kampf um Gruppenplatz 1 in der WM-Qualifikation unter Druck.
In welchem Lostopf der Name "Germany" liegt, wenn am Samstag, 16. März, in Shenzhen (China) die Gruppen für die im September stattfindende Basketball-Weltmeisterschaft ausgelost werden, wird am Sonntagabend (18 Uhr/Magenta Sport) in der Bamberger Brose-Arena ermittelt. Mit einem Sieg über Griechenland mit mehr als acht Punkten Differenz wird das Team von Bundestrainer Henrik Rödl im Topf der Gruppensieger landen. Der verspricht ein leichteres Vorrundenprogramm, weil man damit einigen Schwergewichten der Basketball-Welt aus dem Weg gehen würde. Qualifiziert ist das deutsche Team ohnehin.
Spektakel bei der Auslosung
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Der Weltverband Fiba macht aus der Auslosung in der Bay-Sports-Arena in Shenzhen ein großes Event mit den Ex-NBA-Stars Kobe Bryant und Yao Ming sowie R&B-Sänger Jason Derulo. Wer die Lose zieht, dürfte Henrik Rödl ziemlich egal sein. Der Bundestrainer blickt nach der 77:81-Niederlage am Donnerstag in Israel dem Spiel am Sonntag gegen Griechenland trotz einer durchwachsenen Leistung seiner Mannschaft optimistisch entgegen. "Wir werden alles tun, um die Qualifikation am Sonntag gegen Griechenland mit einem Sieg zu beenden", sagte er.
Lo und Barthel kommen dazu
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Von den zwölf in Tel Aviv eingesetzten Spielern muss der 49-jährige Coach zwei streichen, denn aus Madrid fliegen für das letzte Quali-Spiel noch die beiden Münchner Maodo Lo und Danilo Barthel ein. Mit dem FC Bayern waren sie am Freitagabend in der Euroleague bei Real im Einsatz. Streichkandidaten dürften der 19-jährige Jonas Mattisseck (Alba Berlin) und der Braunschweiger Christian Sengfelder (25) sein. Die beiden Neulinge hatte Rödl, wie den Würzburger Joshua Obiesie (18), der nach dem Auftaktlehrgang in Frankfurt anfang der Woche bereits als 13. Mann gestrichen wurde, eingeladen, um Nationalmannschaftsluft zu schnuppern. So wie Rödl 1987 selbst, als er als 18-Jähriger im DBB-Trikot sein Debüt gab. Sechs Jahre später wurde der gebürtige Offenbacher Europameister und war auch 2002 beim Gewinn der WM-Bronzemedaille dabei.
Traum von der Olympia-Qualifikation
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Von einer WM-Medaille träumt man beim Deutschen Basketball-Bund (DBB) auch 2019. Vizepräsident Armin Andres sprach bereits vom WM-Halbfinale oder einem Startplatz bei Olympia 2020 in Tokio. "Wir fahren inzwischen selbstbewusst zu solchen Großereignissen", sagt der Bamberger. Für ein Olympia-Ticket müsste Deutschland im Herbst in China als bestes oder zweitbestes europäisches Team das globale Championat abschließen. Ansonsten gibt es im nächsten Jahr noch Gelegenheit, als Sieger bei einem von vier Qualifikationsturnieren nach Tokio zu fahren.
Rödl hält den Ball flach
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Rödl hält den Ball diesbezüglich eher flach. "Wenn man sich die Konkurrenz anschaut, wird das sehr schwierig. Alle Nationen werden mit ihren besten Spielern dort antreten, um sich für Olympia zu qualifizieren. Aber wir fahren nach China ohne Angst und als Mannschaft, die respektiert wird."
Damit dürfte der Bundestrainer recht haben. Die Perspektiven für den deutschen Verband sind prächtig. Die Nationalmannschaft hat sich noch nie so souverän für eine WM qualifiziert wie diesmal. "Wir sind einen deutlichen Schritt weiter als bei der EM 2017", hat Rödl erkannt, "aber mit unserem jungen Team noch nicht an der Leistungsspitze".
EM 2021 in Deutschland?
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Die soll die Mannschaft in den nächsten Jahren erreichen - am besten 2021. Dann soll die Europameisterschaft in Deutschland stattfinden. Derzeit arbeitet der DBB intensiv an der Bewerbung für die Ausrichtung. "Bei der Fiba sieht man auch, wie positiv sich der Basketball in Deutschland entwickelt", sagt Andres. Die EM wird im Juni vergeben. Der DBB-Vizepräsident sieht gute Chancen, den Zuschlag zu bekommen.