Die Bamberger mühen sich zum 73:64-Heimerfolg in der Champions League gegen JDA Dijon. Drei Viertel lang läuft so ziemlich alles schief bei den Gastgebern.
Im zweiten Anlauf haben die Basketballer von Brose Bamberg den ersten Sieg in der Champions League gefeiert. Eine Woche nach dem unglücklichen 88:89 gegen Montakit Fuenlabrada bezwangen sie am Mittwochabend trotz einer lange Zeit schwachen Leistung den französischen Vertreter JDA Dijon mit 73:64 (28:30). In der Vorrundengruppe C sind damit nur noch der BC Lietkabelis und CEZ Nymburk ohne Erfolgserlebnis.
Seit ein Basketballspiel in vier Viertel aufgeteilt ist, dürfte es das erste Mal in der Bamberger Basketball-Geschichte gewesen sein, dass dem Team in den ersten zehn Minuten nur vier Punkte gelangen. Cliff Alexander und Stevan Jelovac waren die einzigen, die bei insgesamt 16 Wurfversuchen den Ball im Korb unterbrachten. Die Gastgeber, bei denen Maurice Stuckey (Rippenprellung) fehlte, waren völlig von der Rolle. Mit jedem Fehlwurf oder Ballverlust wurde die Verunsicherung größer. Nicht nur einmal schlug Trainer Ainars Bagatskis, der viel wechselte, ohne dass sich dies bezahlt machte, aus Verzweiflung die Hände vor dem Gesicht zusammen. Von den Rängen waren vereinzelte Pfiffe zu hören.
"Nach dem sehr physischen Spiel gegen Ludwigsburg vor zwei Tagen hatte ich einen schlechten Start unseres Teams fast schon befürchtet. Aber keinen so schlechten. Wir waren langsam bei jeder Bewegung", meinte Brose-Kapitän Nikos Zisis.
Glück hatten die Bamberger, dass sich die Franzosen im Angriff auch nicht mit Ruhm bekleckerten. Zwar lagen sie schon mit elf Punkte vorne, gestatteten es den Gastgebern aber, ins Spiel zurückzukommen. Zur Halbzeit stand es in einer wenig ansehnlichen Partie, die nur Zweitliganiveau besaß, 28:30. 26 Prozent betrug die Trefferquote bei den Hausherren, die aber fast dreimal so oft wie ihre Gäste an der Freiwurflinie standen und beim Rebound deutliche Vorteile hatten (26:17).
Auch der erste Angriff der Bamberger nach der Pause ließ nichts Gutes erahnen. Wieder glitt ihnen der Ball aus den Händen. Nach vier Minuten sah sich Bagatskis zu einer Auszeit gezwungen, da sich sein Team genauso desolat präsentierte wie zu Beginn der Partie. Drei Minuten standen die Brose-Fans, bis sie sich nach dem ersten Korberfolg ihres Teams hinsetzen durften. Doch wieder konnte Dijon kein Kapital aus der Bamberger Harmlosigkeit schlagen. So robbten sich die Hausherren wieder heran. Nach sechs Punkten in Folge von Tyrese Rice und einem Dreier von Arnoldas Kulboka gingen sie nach 28 Minuten sogar erstmals in Führung. Sie gaben diese aber postwendend wieder ab, da Dijons Center Gavin Ware nach Belieben punkten durfte.
Mit einem 9:0-Lauf, zu denen Nikos Zisis fünf und Elias Harris vier Zähler beisteuerte, eroberten sich die Bamberger zu Beginn des Schlussabschnitts eine Fünf-Punkte-Führung (58:53). Diese bauten sie dank zweier Dreier von Tyrese Rice und einem von Kulboka bis zur 29. Minute auf 73:61 aus. Damit versöhnten sie die Fans ein bisschen für drei völlig verkorkste Viertel zuvor.
"Wir haben gewonnen, das ist die Hauptsache. Wie, ist egal", sagte Bagatskis. Doch gleichgültig war es ihm nicht. Der Lette war sauer auf seine jungen Spieler: "Ich erwarte von ihnen Aggressivität. Es kann nicht sein, dass sie 20 Minuten auf dem Feld stehen und nicht ein Foul begangen haben."
Klar, es sind auch nur Menschen diese Profis, da kann auch einiges daneben gehen. Ein Hauptgrund für solche Angrundspiele ist meiner Meinung nach die Einstellung. Wenn ein normaler Arbeitnehmer mit einer schlechten Einstellung zu seiner Arbeit geht, kann nichts gutes dabei heraus kommen. Das sollten sich die hochbezahlten Profis einmal hinter die Ohren schreiben. Mit so einer Einstellung jedenfalls wird dies wieder eine Gurkensaison.