Der Baiersdorfer Niklas Dorsch kämpft mit dem FC Heidenheim um den Aufstieg in die Bundesliga. Vor dem TV fiebert die Familie in der Heimat mit.
Nach dem Last-Minute-Sprung in die Relegation will Werder Bremen den ersten Abstieg seit 40 Jahren in den Entscheidungsspielen gegen den Zweitliga-Dritten FC Heidenheim abwenden. "Wir haben so viel investiert, das hat so viel Energie und Kraft gekostet, das will keiner hier mehr abgeben", sagte Werder-Coach Florian Kohfeldt vor dem Hinspiel im Weserstadion am Donnerstag (20.30 Uhr/DAZN und Amazon Prime).
Nach dem 6:1 am letzten Spieltag gegen den 1. FC Köln hat sich die Stimmung in Bremen deutlich verbessert. Herrschte zuvor an der Weser noch Tristesse, ist eine neue Euphorie zu spüren. Doch Kohfehlt war bemüht, an die Realität zu erinnern. "Wir stehen immer noch mit dem Rücken zur Wand", sagte Kohfeldt.
Nun gilt alle Konzentration Heidenheim mit seinem Trainer Frank Schmidt. Der bezeichnet die historische Gelegenheit des Clubs von der schwäbischen Ostalb auf den erstmaligen Aufstieg in die Bundesliga "als eine Lebenschance".
Wenn dann Niklas Dorsch (22) - sein Verein hat den Spielern vor den beiden Relegationsspielen ein Interviewverbot erteilt - für den FC Heidenheim spielt, sitzt sein älterer Bruder Florian vor dem Fernseher in Baiersdorf (Landkreis Lichtenfels). Der 25-Jährige muss aus der Ferne anfeuern: Die Relegationsspiele finden wegen des DFL-Hygienekonzepts ohne Zuschauer statt.
Wie ärgerlich ist es, bei den wichtigsten Spielen Ihres Bruders nicht im Stadion dabei sein zu können?
Florian Dorsch: Das ist schon ärgerlich. Die ganze Familie wäre für das Rückspiel zur Unterstützung nach Heidenheim gekommen. Schon gegen den Hamburger SV vor zwei Wochen wäre ich gerne im Stadion gewesen. Nun schauen wir die Spiele zu Hause im kleinen Kreis.
Wann haben Sie zuletzt mit Niklas gesprochen?
Vergangene Woche haben wir kurz miteinander telefoniert. Sobald es in Richtung Spieltag geht, lasse ich ihn lieber in Ruhe. In den wenigen Nachrichten, die wir dann noch austauschen, ist er meistens kurz angebunden. Niklas ist da eher der ruhige Typ. Er fokussiert sich schon sehr früh auf das Spiel. Erst wenn die 90 Minuten vorbei sind, haben wir wieder Kontakt.
Sie spielen selbst für den FC Baiersdorf in der Kreisklasse. Haben Sie schon Erfahrung mit der Relegation gemacht?