Wie lange der bisherige Assistenzcoach die Rolle des Cheftrainers von Brose Bamberg einnehmen wird, ist völlig offen.
Am späten Sonntagnachmittag verabschiedete sich Ainars Bagatskis in der Trainingshalle in Strullendorf von den Spielern, wenig später leitete Federico Perego bereits das erste Training als Chefcoach von Brose Bamberg. Der 34-jährige Italiener, bislang einer von fünf Assistenztrainern, soll das schlingernde Schiff des Basketball-Bundesligisten nach der Trennung vom glücklosen Letten Bagatskis wieder in ruhiges Fahrwasser führen.
"Ich werde mein Bestes geben. Einerseits bin ich glücklich, weil mir der Verein das Vertrauen schenkt. Andererseits ist es eine große Verantwortung. Es ist eben etwas anderes, ob du in der zweiten Reihe stehst oder als Erster vor allen anderen", sagt Perego, der erstmals in seiner elfjährigen Trainerlaufbahn als Chefcoach tätig sein wird. Viel geschlafen, so gesteht der Italiener, hat er seit seiner Beförderung nicht. Am Mittwoch (18 Uhr) steht er im Champions-League-Spiel beim litauischen Vertreter BC Lietkabelis vor seiner Premiere als Bamberger Coach. Perego ist nach Andrea Trinchieri, Ilias Kantzouris, Luca Banchi und Bagatskis bereits der fünfte Bamberger Coach in den vergangenen zwölf Monaten.
Kein Kontakt mit Obradovic
Ob der 34-Jährige die Chefrolle dauerhaft innehaben oder nur übergangsweise tätig sein wird, ist derzeit noch offen. Brose Bamberg hat nach Angaben von Geschäftsführer Arne Dirks bislang keine Gespräche mit anderen Trainern geführt. Nach Informationen der Fachzeitschrift "BIG" soll der ehemalige Berliner Coach Sasa Obradovic ein heißer Kandidat auf den Job sein. Dirks dementierte jedoch einen Kontakt zu Obradovic, der im November von Kuban Krasndor entlassen wurde, beim russischen Eurcup-Vertreter aber noch einen gültigen Vertrag besitzt.
Kein Notnagel
Nach Darstellung von Dirks soll Perego die Möglichkeit gegeben werden, sich in der Chefrolle zu beweisen. "Wir glauben an Federico und seine Fähigkeiten. Er hat einen großen Basketball-IQ und kennt den Klub. Wir sehen ihn nicht als Notnagel. Er hat jetzt die Möglichkeit, sich zu zeigen und der Mannschaft einen neuen Geist einzuhauchen. Dann wird man sehen, was passiert", sagt der Geschäftsführer. Auf ein Ende der Probezeit will er sich nicht festlegen. "Es gibt kein Datum. Wir werden die Entwicklung abwarten."
Auf Rang 5 abgerutscht
Während das Brose-Team am Mittwoch mit einem Sieg in Litauen das Ticket für das Achtelfinale in der Champions League lösen kann, ist es in der Bundesliga aufgrund der drei Heimniederlagen in Folge gegen München, Bayreuth und Vechta auf den fünften Platz abgerutscht. Gerade nach dem blutleeren Auftritt gegen den Aufsteiger am vergangenen Samstag bei der 67:85-Pleite ist sich Perego bewusst: "Wir müssen ein anderes Gesicht zeigen."
Nach seiner Beförderung zum Chefcoach sei sein Mobiltelefon "explodiert", erzählt Perego. Aus seiner italienischen Heimat hätten ihn viele Freunde und ehemalige Weggefährten beglückwünscht. Unter den Gratulanten sei auch Andrea Trinchieri, sein ehemaliger Chef in Bamberg, gewesen.
Das bisherige Aufgabengebiet von Perego, der viel mit der Videoanalyse beschäftigt war, wird intern auf andere Assistenztrainer verteilt. Individualcoach Stefan Weissenböck soll zudem stärker in die Teamarbeit integriert werden.
Nach Darstellung von Dirks soll Perego die Möglichkeit gegeben werden, sich in der Chefrolle zu beweisen. "Wir glauben an Federico und seine Fähigkeiten. Er hat einen großen Basketball-IQ und kennt den Klub. Wir sehen ihn nicht als Notnagel. Er hat jetzt die Möglichkeit, sich zu zeigen und der Mannschaft einen neuen Geist einzuhauchen. Dann wird man sehen, was passiert", sagt der Geschäftsführer. Auf ein Ende der Probezeit will er sich nicht festlegen. "Es gibt kein Datum. Wir werden die Entwicklung abwarten."
kein guter start, nicht getränkt von grossem vertrauen